30. Juni 2014 von Sebastian
Auch für UFER sind Stadtentwicklung und Mit-Gestaltung ja schon von Beginn an Themenfelder gewesen, in denen unsere Motivation, Gärten in der Stadt zu etablieren, stark verwurzelt ist. Stellen doch Gemeinschaftsgärten wunderbare Begegnungs- und Experimentierräume dar, in deren Mikrokosmos das aktive Gestalten von Raum, mit anderen zusammen, erlebbar, die eigenen Ideen wirksam werden können. Und natürlich, über kurz oder lang ist man in einem solchen Garten doch mit ganz akuten, konkreten Problemstellungen von Politik und Stadtentwicklung konfrontiert. Seien es ein geplantes Bauprojekt auf der Fläche, Unverständnis oder Orientierungslosigkeit auf offiziellen Seiten für die Belange von „Hobby-Gärtnern“ oder starker Zulauf für offene Projekte an Orten, die schon lang nicht mehr offen waren. Ganz zu schweigen, von global relevanten Themen wie demokratischen, ökologischen oder ökonomischen Krisen, die oft Hintergrund, Motivation oder Anlass für Aktivitäten sind.
Mitnichten haben wir bisher bei UFER nur schlechte Erfahrungen gemacht, ganz im Gegenteil. Wir erleben Stadt nachwievor als gestaltbar und versuchen dabei, unsere guten Erfahrungen die kommenden speisen zu lassen und konstruktiv zu sein. In diesem Sinne soll daher hier auch auf die gegenwärtig laufende Dresdner Debatte verwiesen sein.
Hier ruft die Stadt Dresden noch bis zum 5. Juli (diesen Samstag!) alle Bürger/innen dazu auf, Ideen einzubringen für die Gestaltung einer „lebenswerten, grünen und kulturell wie wirtschaftlich blühenden Metropole“. Hintergrund ist der laufende Prozess der Erarbeitung eines neuen Stadtentwicklungskonzeptes mit dem schönen Titel „Zukunft Dresden 2025+“.
Hier gibt es also die Möglichkeit, einige Jahre im vorhinein Vorstellungen und Ideen an die Stadt zu kommunizieren, vielleicht ja also bevor dann doch wieder brisante Kinder in den Brunnen fallen und Bürger lautstark ächzen müssen angesichts von Entwicklungen, die sie nicht wollen und an denen sie nicht beteiligt waren.
Zugleich ist die Begrenztheit einer solchen Online-Beteiligung natürlich recht offensichtlich, mitnichten kann eine so beschaffene Partizipationsform das Ende der Fahnenstange sein. Um so begrüßenswerter ist es, dass Dresden im Wandel die Initiative ergriffen hat und einlädt, nicht allein vorm Computer über 2025+ sinnieren zu müssen:
Aus der Einladung zum STADTCAMP special:
Wir sind überzeugt, dass es in Dresden viele Menschen gibt, die Ideen zur Stadtentwicklung haben und bereit sind, sich zu beteiligen. Wir glauben aber auch, dass es hierfür – neben der bestehenden Online-Plattform – Möglichkeiten zum realen Austausch bedarf, um sich gegenseitig zu inspirieren, eigene (auch unfertige!!!) Ideen gemeinsam mit anderen weiterzuentwickeln und nicht zuletzt Spaß dabei zu haben. Ziel des STADTCAMPS special 2014 ist es, die hier entwickelten Ideen unmittelbar in die Dresdner Debatte einfließen zu lassen.
Stattfinden soll das Ganze am Samstag, 05.07.2014, von 9 bis max. 14 Uhr im cloudsters, Bautzner Str.22, Hinterhaus, 3.OG, 01099 Dresden.
Schaut doch dort vorbei und bringt euch ein, ansonsten nutzt noch zahlreich die Möglichkeit zu Vorschlägen und Kommentaren auf www.dresdner-debatte.de.
Und wenn in den Themenbereichen “Ressourcenschonende Stadt” und “Lebenswerte Stadt..” die vielfältigen Perspektiven von Urbanen Gärten auftauchen, umso besser. Wir pflanzen ja schon Zukunft :)
PS.: inhaltliche Inspiration könnte beispielsweise aus der Schweiz kommen…