23. November 2015 von Julia Mertens
Draußen wird es langsam ganz schön grau und die Tage werden kürzer.
Zeit für uns Gemeinschaftsgärtner_innen, mal in uns zu gehen, das Jahr zu reflektieren und nebenbei organisatorische Vereinsfragen zu diskutieren.
Letzten Sonntag, den 15.11. kamen wir alle im Kulturtreff Johannstadt zusammen, angereist mit Fahrrad, umgeschnalltem Baby und selbstgebackenem Kuchen.
Ein feiner Sektempfang leutete diesmal unsere Runde ein, ja, es sollte auch ein Tag des gegenseitigen auf die Schulter Klopfens werden. Was wir dieses Jahr alles geschafft haben, wurde in den folgenden, humorvoll aufbereiteten Vorträgen deutlich. Gregor zeigte uns in liebevoll ausgewählten Zahlenvergleichen, wie sich der Verein entwickelt hat: von Wetterverhältnissen und der Menge empfangener Emails über Anzahl der Zeitungsartikel und Workshops hin zu der geschätzten Zahl von Gartenpärchen und -kindern (*errötet kicherndes Publikum*) war alles dabei.
Nach einem vereinsrechtlichen Exkurs zu Änderungen in der Satzung, die vom Orga-Team vorbereitet und gemeinsam diskutiert wurden, widmeten wir uns den Jahresrückblicken der einzelnen Gärten.
So zeigte Erik uns, was so alles im entstandenen Biotop des Johannstädter Gemeinschaftsgartens kreucht und fleucht und wie gut Sebastian und Gregor zur „Fete de la Musique“ hinter der Gartenbar aussahen.
Urte führte uns die coolen „Features“ des Hechtgrüns, wo die wohl hippesten Veranstaltungen der Stadt liefen, vor und Steve zeigte neben der größten Sonnenblume Strehlens auch das schicke Gewächshaus des Kleinen Gartens, welches dieses Jahr aus recycelten Materialien aus der Nachbarschaft gebaut wurde.
Uhjaaa, die Gärten werden immer schöner!
Die wohl erfreulichste Nachricht in diesem Jahr folgte auch noch: Der Gemeinschaftsgarten Gorbitz (GGG) wird als neues Projekt mit in dem Verein aufgenommen. Eine Gruppe von aufgeschlossenen GärtnerInnen um Julia und Heike, haben schon ein Grundstück gefunden, erste Begehungen vorgenommen und die Nutzungsvereinbarung unterschrieben. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Omse e.V. und ein integratives Gartenkonzept, in dem Kulturen aufeinander treffen und über das Gärtnern zueeinander finden können. Das ist im Stadtteil Gorbitz von großer Bedeutung, denn hier ist ein großer Teil der Asylsuchenden Menschen untergebracht.
Bei einer gemütlichen Pause stärkten wir uns am Buffet, das in seiner Vielfalt kaum zu überbieten war. Von Schokokuchen über vegane Pizza, leckeren Broten, Humus, Tomatenbutter, Linsensalat bis rohköstlichen süßen Wraps und selbst gemachten Wein gab es viel Gartenkulinarik zum probieren und schöne Gespräche mit allen GärtnerInnen und Gästen.
Gut gestärkt versammelten wir uns nochmal, um Petra, Markus und Thomas für ihre großartige Arbeit als Vorstand zu danken und KandidatInnen für den Vorstand 2016 vorzustellen.
UFER, das ist Ende 2015 schon viel mehr geworden als Gärtnern. Mittlerweile gibt es einige Projekte, die über die Gartenzäune hinausgewachsen sind. Philip und Esther haben das inzwischen in ein Organigramm gefasst, damit wir alle den Überblick behalten.
Gesine zeigte uns die schönsten Impressionen der Workshopreihe „Seitentriebe“, die nun schon das zweite mal lief und insgesamt 16 Veranstaltungen in verschiedenen Gärten und Höfen ermöglichte. Von Baumschnitt über Kompostieren bis hin zur artgerechten Hühnerhaltung gab es ein breites Spektrum an Wissen rund ums Gärtnern zu erkunden.
Thomas stellte uns das Projekt „Junges Gemüse“ vor, ein Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche, welches die Grundlage für eine enge Kooperation mit Schulen in Dresden schafft, um Gärten wieder mehr in den Lehrplan einzubinden.
Ja, und dann ist da noch das Gartennetzwerk. Unsere Plattform für eine pflanzbare Stadt, auf der GemeinschaftsgärtnerInnen und Interessierte sich informieren und austauschen können, damit wir als Interessengruppe gemeinsam und gestärkt agieren können.
Wow… da haben wir echt ganz schön was auf die Beine gestellt!
Vielen Dank liebe UFERianerInnen für dieses schöne Jahr!