Die Gärten sind bunt, das ganze Jahr!

18. Dezember 2015 von Julia Mertens

In der Johannstadt wird ab Januar 2016 eine Erstaufnahmestelle eingerichtet. Höchstwahrscheinlich entsteht ein Containergebäude, in dem Menschen aus aller Welt untergebracht werden.

Zum Glück hat sich vor kurzem das Netzwerk “Willkommen in Johannstadt” gegründet, in dem auch VertreterInnen aus den Gemeinschaftsgärten sitzen. Hier soll es darum gehen, die Menschen mit der Stadt vertraut zu machen, ihnen dabei zu helfen sich zu orienieren und willkommen zu fühlen.
Ja, wir als Gärten können auch einen Teil zur Willkommenskultur beitragen. In einigen Projekten wird das ja schon ganz selbstverständlich realisiert – sei es im Golgi-Park Hellerau oder bei den Internationalen Gärten und bald auch im Gemeinschaftsgarten Gorbitz.

Gärten können ein Ort der Geborgenheit sein. Ich erlebte es diesen Sommer in Leipzig beim Urban Gardening Summercamp, wo wir im Gemeinschaftsgarten Annalinde mit Pizza aus dem eigenen Holzofen versorgt wurden. Da waren am letzten Tag noch viele Zutaten übrig und wir luden spontan Menschen aus der nahe liegenden Erstaufnahmestelle ein. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie breit das Lächeln auf den Gesichtern der Männer, Frauen und Kinder war, als sie einfach in den Garten kommen und durchatmen konnten. Mit einer kühlen Limo in der Hand im Liegestuhl oder auf der Wiese liegen und für ein, zwei Stunden einfach Mensch und nicht nur Flüchtling zu sein.

Anfang Dezember trafen sich ein paar Interessierte UFERianer und GärtnerInnen des Internationalen Gartens, um gemeinsam darüber zu diskutieren, ob und wie wir uns in das Netzwerk “Willkommen in Johannstadt” einbringen können. Dabei wurde das “ob” eigentlich gar nicht in Frage gestellt. Recht schnell erarbeiteten wir Möglichkeiten von Angeboten in den Gärten. Dabei kamen folgende erste Ideen auf:

  • Lastenrad als mobile Werkstatt für Fahrräder
  • Kochaktionen (Kooperationen mit Black Wok)
  • Gemeinsame Gartenaktionen (Arbeitseinsätze beim Umzug des Internationalen Gartens)
  • gemeinsame Radtour durch Gemeinschaftsgärten
  • Gärten als Erholungsräume anbieten
  • ABC-Tische im Garten

Dies muss natürlich zu allererst in den einzelnen Gärten besprochen werden. Dazu bieten sich die meist im Winter statt findenden Planungswerkstätten an. Angebote im Freien können wir frühenstens ab März ermöglichen und bis dahin heißt es: Ideen finden, Verbündete für die Angebote finden, Informationen zur Erstaufnahmestelle sammeln etc. etc.

Ein konkretes Planungstreffen ist für Anfang Februar geplant. Wir halten euch darüber auf dem Laufenden und laden nochmal konkret dazu ein.