21. August 2020 von Gregor
Nahezu unendliches biologisches Wissen und eine Leidenschaft für das passende Rezept zu jedem Kraut durften wir beim Workshop “Küchenkräuter” mit Eike Wulfmeyer genießen. Nach kurzer theoretischer Einführung ging es daran, Beetpläne zu erstellen: Kleinere Pflanzen eher im Süden, die höheren dahinter – so bekommen alle genug Licht. Spannend wurde es, als wir uns mit den Wechselwirkungen der Pflanzen untereinander beschäftigt haben. Schaffen wir es sie möglichst so zu verteilen, dass sich keine negativ beeinflussen und sich möglichst viele gegenseitig im Wachstum unterstützen? Um das herauszufinden hatte Eike uns sein Mischkulturen-Diagramm mitgebracht, das den Einfluss von Kräuter untereinander darstellt. Unser Beetplan Version 3.0 steht und wir müssen immer noch feststellen: ganz perfekt ist es noch nicht, aber für die Praxis reicht es.
Also ran ans Beet und erstmal befüllen. Eines mit Humus und frischem Kompost, für Kräuter, die es feucht und nährstoffreich mögen. Eines mit Humus und Sand für die, die keine Lust auf nasse Füße haben. Anschließend geht es daran die Stecklinge zu pflanzen und Samen zu säen. Dabei haben wir noch gelernt, dass Petersiliensamen schneller keimen, wenn man sie in warmes Wasser einlegt. Es entzieht ihnen das enthaltene Öl, welches sie vor zu schnellem auskeimen schützt. Ist der Boden nur kurze Zeit feucht würden die Jungpflanzen sofort vertrocknen. Erst wenn der Boden längere Zeit richtig feucht ist (und den Samen langsam das Öl entzogen hat), hat er vermutlich genug Wasser gespeichert, damit die Jungpflanzen durchkommen. Damit mit uns der Boden selbst nicht zu schnell austrocknet, nachdem wir ein bisschen nachgeholfen haben, gab es für die Aussaat noch ein Mini-Gewächshaus aus halbierten Plastikflaschen.
Insgesamt war es ein lehrreicher Einblick in die Welt der (Wild-)Kräuter, wobei wir Dank Eikes vielen Rezepttipps gelernt haben, dass zwischen Unkraut und Kräutern nicht so viel um ist. Oder um es mit den Worten einer Teilnehmerin zu sagen: “Und nebenbei habe ich gelernt, dass ich mein Unkraut lieber essen sollte anstatt es rauszureißen”. Und wir freuen uns über zwei frisch bepflanzte Hochbeete vor der Koko Workshopküche.