Koko – Offene Gemeinschaftsküche

Virtuell haltbar machen

20. Februar 2021 von Gesine

Bei der Recherche nach netten Online-Formaten fürs Koko haben wir das eine oder andere im Netz gefunden, was wir euch hier gern vorstellen wollen.
Die Pandemie hat ja nicht nur Nachteile, sondern es eröffnen sich auch ganz neue Welten. So hab ich neulich mal wieder auf die Webseite von Sandor Katz geschaut (»Fermentations-Papst« und Autor des sehr empfehlenswerten Buches »The Art of Fermentation«) und von einer verheißungsvollen Online-Konferenz names »Kojicon« gelesen. Ohne Pandemie hätte sie sicherlich in echt stattgefunden; aber so hab ich tatsächlich sehr einfach die Möglichkeit, von vielen tolle Referenten zu lernen, ohne das sie oder ich viele Flugmeilen auf unser CO2-Konto laden müssen. Wenn ihr Interesse an Teilnahme und Austausch über die »Kojicon« habt, dann meldet euch bei uns – wir tauschen uns darüber in unserer Telegram-Gruppe aus.
Außerdem habe ich – für die Nerds und wissenschaftlich interessierten Menschen unter euch – eine Serie der NC-State University von »Fermentology Mini-Seminars« gefunden. Mehrere kleine Inputs (auf Englisch) aus verschiedenen Fachrichtungen zum Thema Fermentation: Fermentieren für die Zombie-Apokalypse, Bier brauen im Mesopotamien oder die Fermentationspraxis von Primaten. Klingt spannend – ist es auch!

Noch mehr Hands-On-Wissen kann in digitalen Workshops weitergegeben werden: Praktische Fähigkeiten könnt ihr z. B. bei Alexis von »Edible Alchemy« lernen, die ihre Kurse in Berlin jetzt auch online (und auf deutsch und englisch) anbietet.

Fachlich sehr gute und wichtigen Tipps zum Haltbarmachen (und auch zum Gärtnern) hat auch Marie vom Wurzelwerk.net .
Das klingt fast wie unser benachbarter Gemeinschaftsgarten in Pieschen – unser Kollege Gregor aus ebendiesem Wurzwerk hat ein ausführliches Webinar in drei Teilen zum Thema Haltbarmachen gegeben, das gibt es hier zum anschauen.

Nicht nur Haltbarmachen geht digital, auch für unsere täglichen kulinarischen Genüsse können wir während der Pandemie etwas lernen. So gibt es zum Beispiel die New Yorker »League of Kitchens«, wo erfahrene Köch*innnen ihr Wissen in Online-Seminaren weitergeben. Vorher gibt es eine Shopping-Liste und dann werden (jeder für sich in der Küche aber gemeinsam mit anderen) traditionelle Familienrezepte aus der ganzen Welt nachgekocht. Das ganze endet natürlich mit einer gemeinsamen Dinner-Party (vorm Bildschirm), Raum für Fragen und noch mehr Familienrezepten. Manche Kurse finden zur Mittagszeit in New York statt, für uns also perfekt zum Abendessen.

Wer keine Lust hat, Geld auszugeben, findet auch hier ein paar Eindrücke. Oder ihr ladet nach gleichem Konzept eure Freunde zu einer Online-Dinnerparty ein und teilt eure eigenen Familenrezepte mit ihnen. Erzählt uns gern von euren Erfahrungen!

Jetzt im Frühjahr ist ja Fastenzeit und ich nehme das als Gelegenheit, mal ein paar Tage nichts zu essen. Und wisst ihr, was ich am liebsten mache, wenn ich faste? Ich lese Kochbücher (oft von Mr. Ottolenghi), schaue Kochvideos oder höre Kochpodcasts. Mein Gehirn kann nämlich auch kochen und ich schmecke die Rezepte auch ohne Essen; und bin danach sogar satt!
Deswegen sei zum Ende noch der Podcast von Samin Nostrat empfohlen. Diese Chefköchin erzählt in »Home Cooking« von Quarantäne-Kochen, schönen Anekdoten und tollen Rezepten, gewürzt mit einem wunderbaren Samin-Lachen. Ihr Buch »Salz, Fett, Säure, Hitze« gibt es auch auf Deutsch und ist auch sehr zu empfehlen.

Jetzt aber genug, ran an die Töpfe, zum Beispiel mit einer virtuellen Dinnerparty mit Samin und ihrer Lockdown-Lasagne!