2. Juni 2022 von Sebastian
Die UFER-Projekte sind gar nicht mehr so jung, der Verein hat inzwischen bald 12 Jahre auf dem Buckel. In der Zeit ist viel passiert. Nicht nur, dass wir so einige Projekte begonnen und Gemeinschaftsgärten als Freiräume in der Stadt etabliert haben – auch die großen Zukunftsfragen wie Klimawandel, Partizipation und Generationengerechtigkeit, die uns von Anfang an bewegt und angetrieben haben, sindinihrer Bedeutung inzwischen deutlich sichtbar, und eindeutig dringlicher geworden.
Es gibt also weiterhin viel zu tun für unseren Verein. In dem Raum zwischen tollen Projekten und gesellschaftlichen Fragen verbirgt sich allerdings eine ganze Menge Hintergrundarbeit: von Steuererklärung und Pachtverträgen über Vereinsrecht und Mitgliederversammlung bis hin zu Planungstreffen und Vorträgen. UFER ist schon steile Hänge hinauf und durch die Mühen der Ebene gegangen, getragen von wahnsinnig engagierten, unheimlich kompetenten Menschen.
Und nach mehr als zwei Jahren Ausnahmezustand unter den Bedingungen der Pandemie ist uns nun klar geworden, dass wir – insbesondere in der Orga-Gruppe, dem wichtigsten Gremium der UFER-Projekte – mitten in einem Generationenwechsel stecken. Einige wichtige Leute von uns geben den Staffelstab erstmal ab. Das reißt eine beträchtliche Lücke ins Herz des Vereins und soll uns zugleich Anlass sein für eine Würdigung und einen Dank an diese tollen Menschen:
Julia Leuterer, als Mitgründerin des Gemeinschaftsgarten Gorbitz ist seit 2014 dabei und über lange Jahre im Vorstand. Wenn unsere Debatten mal hitzig wurden, strahlte sie Ruhe, Klarheit und Gelassenheit aus. Dass wir uns selbst nicht zu wichtig nehmen müssen, tat gut zu hören und machte es oft einfacher in festgefahrenen Diskussionen. Auch Julias Einblicke in das politische Geschehen Dresdens und das Weiten der eigenen Perspektive bereicherten unsere Entscheidungen und Projekte.
Julia Mertens ist ebenfalls bereits seit 2014 dabei, Mitinitatorin des Kleinen Gartens in Strehlen und ebenfalls langjährige Vorständin. Viele Vereinsmitglieder wissen um ihr allzeit offenes Ohr und die Schulter zum Anlehnen. Julie war immer bereit, uns an gegenseitige Wertschätzung zu erinnern und die Stimmung aufzuhellen, wenn es mal düster aussah. Besonderer Dank gebührt ihrem umtriebigen Netzwerken in der ganzen Stadt, ebenso wie ihrem geduldigen Einarbeiten und Einführen von neuen Menschen in die Vereinsstruktur.
Gregor Scholtyssek ist Gründungsmitglied des Vereins und somit schon seit 2010 dabei. Er konnte uns daher immer wieder an unsere Wurzeln erinnern, an die Grenzen des Wachstums und die Begrenztheit von Ressourcen, sowohl unserer eigenen als auch der globalen. Neben vielen praktischen low-tech Impulsen und der beständigen Einladung zu Genügsamkeit und Suffizienz schenkte Gregor dem Verein seine Zeit in Form unermüdlicher und dringend notwendiger Detailarbeit an hilfreichen Listen, unzähligen Protokollen und unserer internen Organisationsentwicklung.
Philip Harms brachte ab 2013 seinen Schwung und seine Power bei UFER ein, zunächst als Initiator des hechtgruens. Seither wirkt er bei zahlreichen Neugründungen von Projekten wie dem Gartennetzwerk, den Seitentrieben oder der Gärtnerei kraftvoll mit. Sein kritisches Hinterfragen und eine gesunde Skepsis boten dabei einen kontrast- und erkenntnisreichen Gegenpol, an dem wir uns gern reiben, klären und besser orientieren konnten. Danke für die wache Kontinuität und das stete Weiter-machen, Weiter-wollen, über all die Jahre.
Neben einigen Anderen seien hier noch Maria, Frieda, Anja, Jochen, Tobias und Ehrli genannt, die sich in der Vergangenheit immer wieder engagiert und ehrenamtlich für die Belange unseres Vereins eingesetzt haben. Auch Ihnen allen gebührt an dieser Stelle ebenfalls großer Dank.
Und so wird der Generationswechsel offenbar: denn die hinterlassene Lücke gilt es zu schließen. Für den Vorstand, beim Netzwerken, bei der Organisations(weiter-)entwicklung, beim Mitdenken, Mitentscheiden und Mitarbeiten in der Orgagruppe werden dringend engagierte Vereinsmitglieder gebraucht. Nutzt gern die Gelegenheit, um sprichwörtlich den Staffelstab entgegen zu nehmen. Schön und lehrreich ist es immer noch!
Für nähere Infos und mögliche Aufgaben, die übernommen werden können, meldet sich in Kürze die Gartenrunde noch einmal ausführlicher.
Let’s do this.