23. November 2017 von Gesine
Neues von den Großen – Feuer lodert … oder Schwertübergabe 2017
Endlich, nach vielen Wochen der intensiven Handwerkstätigkeit mit Sägen, Raspeln, Schleifen, Kleben, Ölen des ursprünglich so rohen und widerspenstig erscheinenden Holzes, sollten die fertigen Schwerter an die Jungen und Mädchen der Vorschulgruppe übergeben werden. Und dann SOLCHE Wetteraussichten – nasskalt bei etwa 3°C und eine Regenwahrscheinlichkeit von 95%!!!
Aber wir ließen uns nicht schrecken und starteten gut gerüstet mit Matschsachen und warmen Stiefeln am Morgen des 21. Novembers 2017 zu diesem Abenteuer. Quirlig und aufgeregt wanderte die Gruppe zum „Kleinen-Garten-Strehlen“. Dort angekommen wurde unter dem Schauer Platz gemacht, um ein Frühstück im Trockenen genießen zu können (das dieses Wort für eine Überdachung nicht mehr üblich ist, konnte ich an den zunächst irritierten Gesichtern der Kinder ablesen…) Doch schnell klärte sich die Sache (und wenig später auch der Himmel) auf und wir saßen gemütlich beisammen. Frisch gestärkt konnten wir uns dann auf Entdeckungstour durch das wildromantische Gelände begeben. Spiele – die vielleicht schon den Kindern in der Ritterzeit bekannt waren – konnten probiert werden. Auf dem vormaligen Frühstücksplatz gestalteten die Kinder ihre eigenen Ritterwappen, eine Schaukel hing noch – vergessen vom Sommer – zwischen den Bäumen und der nebenan rauschende Kaitzbach lud zu Erkundungen ein. Und dann gab es ja noch Großmutters Einwecktopf, der kurzerhand zur Feuerschale umfunktioniert wurde…
Es ist schon ein wunderbares Erlebnis, wie Kinder und Erwachsene in dieser kleinen Wildnis, mitten in der Großstadt, auf einmal aus der Zeit und den Erwartungen des Alltags heraustreten können!
Irgendwann versammelten sich dann alle in der Nähe des faszinierenden Flammenspiels, nur die Angler hofften weiter auf Erfolge jenseits von stromlinienförmigen Weidenblättern und mussten herzugeholt werden, um die Übergabe der Schwerter nicht zu verpassen. Selbstredend gab es anschließend zünftige Schwertkämpfe, bei denen die „Ritter“ gut aufeinander achteten – nur manchmal war eine kurze Erinnerung nötig, dass in dem Wort Zweikampf die Anzahl der Beteiligten wörtlich ist.
Das Feuer in der Schale brannte in dieser Zeit nieder, aber das Feuer der Begeisterung und der Freude, die diese Erlebnisse in unserem Inneren angefacht haben, das nehmen wir in unsere nächste Vorschulepoche hoffentlich mit.
Vielen Dank allen lieben Menschen, die uns unterstützt haben! Den drei Müttern für ihre Begleitung an diesem Tag, allen Kollegen – die neben ihrem Tagwerk bestimmt bei jedem Regentropfen gedanklich bei uns waren und natürlich den uns vorwiegend unbekannten Gönnern des „Kleinen Gartens“, die uns dieses Stückchen Erde auch in diesem Jahr für unser Vorhaben vertrauensvoll überlassen haben.
Ulrike