Gemeinschaftsgarten Johannstadt

Viel los im Mandala-Beet 2020

8. Dezember 2020 von Jochen

Im Gemeinschaftsgarten Johannstadt gärtnern wir ja bekanntlich als Laien-Gärtner. Hier werden so einige Einzelbeete und ein großes Gemeinschaftsbeet betreut. Unser Gemeinschaftsbeet wurde 2012 als Rundbeet in der Form eines Mandalas gestaltet. Hier pflanzen, pflegen und hegen mehrere Gärtner gemeinsam. Auch die Ernte wird untereinander solidarisch geteilt. Acht gewundene Beetzungen wechseln sich mit dazwischen liegenden Wegen ab. Frisch gehäckselte Baumschnittreste konnten wir dieses Frühjahr auf diesen Wegen verteilen. Für kurze Zeit lief es sich darauf, wie auf einem weichen Teppich. Wunderbar!

Auch in diesem Frühling trafen sich begeisterte Gärtner, um sich für einen gemeinsamen, ungefähren Pflanzplan abzusprechen und auf diesem Stückchen Erde „auszutoben“. Dieses Jahr rief jemand die Idee ins Leben, jede Beetzunge im Zweierteam zu bewirtschaften. Dieses Vorhaben stellte sich als gut heraus, vor allem für kleinere Absprachen. Auch gärtnert es sich lebendiger, wenn man zu zweit ein Stück Beet bearbeitet – Ideen kommen besser ins Sprudeln.

Ernteerfolg oder -misserfolg lässt sich natürlich nicht hervorprogrammieren – auch wenn wir versuchten, die Pflanzen in Mischkultur auszubringen. Der Mai diesen Jahres schenkte uns noch so manchen Regen, auch war der Juni noch nicht so super-heiß. Doch im Juli und August kamen nur wenige Tropfen vom Himmel.

Was haben wir auf dem Mandala-Beet angebaut? Im zeitigen Frühling erblickten auch dieses Jahr die ersten, zarten Blätter vom Feldsalat das Sonnenlicht. Die nächsten Salatblätter, diesmal herzhaft schärfer, bringt der Rukola hervor – bis in den Herbst können wir diesen unentwegt ernten. Die zahlreichen Erdbeerpflanzen wuchsen auf zwei verschiedenen Beetzungen: wieder etwas ausgelichtet, brachten sie im Frühsommer zuckersüße Früchte hervor. Vereinzelt schauten nach und nach Knoblauchpflanzen hervor, die wohl im Herbst zuvor jemand gesteckt hatte. Auf einem anderen Beetstück wurden im späten April Kartoffeln (Sorte Gala) gelegt – der Beetform nachempfunden bildeten sie zusammen ein Dreieck. In der Mitte durften Unkräuter gedeihen. Hier erwies es sich als sehr praktisch, dass eine Fuhre Erde, von der Stadt Dresden kostenfrei erbeten, zur Verfügung stand. Zwei Mal wurde Erde pyramidenförmig angehäufelt.

Weiterhin wuchsen kräftige Bohnen, manch große Zucchinies, Gurken, vollmundig aromatische Tomaten in verschiedensten Sorten, Mangold, Fenchel (Gewürz- und Knollenfenchel), Paprika und roter Pflücksalat. Zwischen den Gemüsepflanzen blühten abschnittweise Borretsch, Ringelblumen und Schmuckkörbchen vom Vorjahr. Ringelblumen bewusst neben Tomaten gesetzt sollen laut einem Mischkulturenbuch Schädlinge wunderbar abwehren. Ich glaube, es hat funktioniert. Noch bis in den Herbst hinein schenkten uns diese Tomatenpflanzen, frei von Braunfäule oder lästigen Krabbeltierchen, köstliche Tomätchen! Jetzt im Dezember trägt der Rosenkohl stolz seine kleinen Früchte.

Eine Beetzunge blieb dieses Jahr unbewirtschaftet – doch von „Unnutz“ konnte nicht die Rede sein. Hier wurde Bodenverbesserung betrieben. Nach und nach wurden Kompostreste direkt untergearbeitet. Die leckeren Knollen vom Topinambur ernten wir wieder im Dezember – dieser blüht auf dem Mandala-Beet als Dauergast. Eine tolle Beigabe in Eintöpfen! Daneben das ca. 1,30 m hohe Feigenbäumchen brachte wohl an die 10 Feigen hervor. Nicht alle werden in unserer Gegend reif. Imposant Anzusehen sind sie allemal! Am Beetrand überraschten uns erneut die Königskerzen, die bis zweit Meter in die Höhe kletterten. Sie spendeten manchen Gemüsepflanzen Schatten; ihre Wurzeln hielten das wenige Wasser beisammen.

Im späten Herbst lag das Mandala-Beet immer noch nicht brach. Kohlpflanzen gedeihen hervorragend, frischer Mangold weiterhin und an einigen Stellen wurde Senfsaat ausgesät. U.a. lockern dessen tiefe Wurzeln bedeckten wir das Gemeinschaftsbeet und unsere Einzelbeete mit Laub – auch diese Maßnahme ist eine direkte Zugabe von neuen Bodennährstoffen.

Lilly