10. Juli 2021 von Gregor
Am Samstag sind wir im Gemeinschaftsgarten Wurzelwerk zusammengekommen, um unsere Kenntnisse über Strom und autarke Energiesysteme mit Solarenergie zu erweitern. Einige von uns wollten Wissen sammeln, um autark in ihren Bauwägen und Gartenhütten Energie produzieren zu können. Manche hatten einfach so Interesse – auf jeden Fall konnten alle eine Menge lernen. Unserem Referenten, Marcus Heeg, ist es gelungen, uns alle, auch diejenigen ohne große elektrotechnische Vorkenntnisse, mitzunehmen und für Solarstrom zu begeistern. Nachdem wir einmal ganz grundlegend darüber gesprochen hatten, was Strom eigentlich ist und welche Kenngrößen wichtig sind, sind wir zu wichtigen Vorüberlegungen übergegangen: Was für eine Batterie und welche Solaranlagengröße brauche ich, um meinen täglichen Energiebedarf zu decken? Und das am besten natürlich nicht nur an sonnigen Tagen. Mit ein paar Faustregeln und den richtigen Kenngrößen verlieren wir uns dabei nicht komplexen Formeln über Wirkungsgrade und bleiben auf einem praxis- und bastlertauglichen Level.
Neben der Theorie erfuhren wir vieles über Verkabelung und konnten selbst ausprobieren, wie wir Kabelenden verlöten oder vercrimpen. Und auch Spaß, Spannung und Sicherheit gehen Hand in Hand, wenn die Folgen eines Kurzschlusses, also die direkte Verbindung von + und – ohne Verbraucher dazwischen, so anschaulich, wie hier im Foto zu sehen, demonstriert werden.
Nach dem Mittag ging es ans Verkabeln der Solaranlage, die Marcus mitgebracht hatte. Auf ein sonniges Plätzchen gestellt produzierte sie Energie und brachte ein LED Lämpchen zum Leuchten und den Lötkolben zum Glühen. Mithilfe des Versuchsaufbaus und Messgeräten konnten wir experimentieren und stellten fest, dass schon ein kleiner Schattenwurf auf die Solarzellen erhebliche Energieeinbußen mit sich bringt. In diesem Zuge erklärte uns Marcus auch, wie wir Alterungserscheinungen erkennen. Mit Sorgfalt ausgewählt sind auch gebrauchte Solarmodule absolut tauglich – die meisten haben auch nach 20 Jahren Betriebszeit noch 80% ihrer Leistungsfähigkeit! Marcus stattete uns noch mit allen weiteren Infos aus, sodass wir jetzt in der Lage sind, die benötigten Teile nachhaltig und funktional auf Kleinanzeigenportalen zu schießen.
Trotz des riesigen Inputs hatten wir viel Zeit, unsere Fragen zu stellen und dadurch mit den Anliegen und Problemstellungen unserer Projektvorhaben weiterzukommen. Einige von uns werden mit dem erlernten Wissen vielleicht in ein paar Jahren in ihre Gartenhütte ziehen, andere werden jetzt sofort los- oder weiterbauen.
Mit vielen praktischen Tipps an der Hand fühlen wir uns nun gut vorbereitet und motiviert, unser eigenes autarkes Energiesystem auf dem Bauwagen- oder Gartenhüttendach zu installieren. Tschüss teure Energieversorgung – hallo autarkes Solarleben!