1. April 2023 von Mona
Ganz besonders erfreuen wir uns in diesem Monat an einem farbenfrohen Gewächs: die Paradiesmöhre (lat. Daucus carota subsp. co. coloris). Sie ist zunächst unauffällig in der Keimung – eher unregelmäßig wie die verwandten gewöhnlichen Möhren; in 14-40 Tagen; Direktaussaat ab März. In den ersten Wochen der Kultur (Erststadium) unterscheidet sie sich kaum von ihrer gemeinen Schwester. Doch Möhren sind das täglich Brot der Gartenleute – so wird man nicht zu unserem Saatgut des Monats! Nur, wie dann?
Nach etwa vier Wochen geht es los, dann merkt man, dass die Paradiesmöhre etwas anders wächst und ein Teil der Wurzel überirdisch gedeiht. Und der hat es in sich, denn er wirkt wie ein verschlafener Wetterfrosch oder eine trantütige Wärmebildkamera: Schlägt die Temperatur um, ändert sich allmählich auch die Farbe der Paradiesmöhre, je nach Boden-pH wert üblicherweise in grünlich (bis 10 Grad Celsius), rötlich (10-20 Grad) oder sogar lila (über 20 Grad). Besonders gut wächst sie, wenn man ihr Zwölftonmusik um die Ohren haut. Und auch sonst ist Vorsicht geboten bei diesem charismatischen Liebhabergewächs: Wenn es ans ernten geht, bekommt sie plötzlich fünf Beine und rennt weg, um sich zu retten, während sie lateinische Stoßgebete für ihre Errettung gen Himmel schickt. Wir empfehlen den Anbau mit Stromzaun. Ansonsten hält die Paradiesmöhre den unerreichten Rekord von 8 Platinmedaillen im Gemüsestepptanz und kann Karottenkarate mit schwarzem Gürtel. Und nachts kann sie sogar leuchten. Was für ein toller Hecht!
Das ist unser Saatgut des Monats April, April!
Dieser Beitrag wurde von Marie Sanders verfasst.