Ein heißer Kompost, ein heißes Thema und eine kalte Badewanne

Am Samstag fand unser Kompost-Workshop statt. Dazu hatten wir uns Katja Sonnig von der BUND Jugend eingeladen. Sie brachte zusätzlich zum allgemeinen Kompostieren Erfahrungen und kritische Gedanken zum Thema Terra Preta mit. Zusammen mit Gregor, der KnowHow zum Thema Heißrotte-Kompost und Bokashi einbrachte, führte sie die Teilnehmenden durch die verschiedensten Ansätze und Möglichkeiten des Kompostierens.

Zusammen setzten wir einen Heißrotte-Kompost auf, der aus einer guten Mischung aus kohlenstoff- und stickstoffreichen Materialien besteht, auch Zweige und Stängel enthält, um eine gute Belüftung zu gewährleisten, außerdem Gartenerde, um Tonanteile hinzuzufügen, Gesteinsmehl um Wohnraum für Mikroorganismen zu bieten und mit fertigem Kompost, sowie selbstgemachten Fermenten angereichert wurde, um Mikroorganismen, Enzyme und Bodentiere einzubringen.

Die haben gleichmal ordentlich losgelegt und unseren Kompost in den ersten zwei Tagen, wie erwartet, auf ungefähr 60 Grad hochgeheizt. So werden Beikrautsamen und unerwünschte Bakterien gleich abgetötet, während aus den vielen Zutaten frischer Kompost wird.

Das Thema Terra Preta ist noch heißer, als unser Kompost: Als uralte Form des Bodesaufbaus in (sub)tropischen Zonen der Erde können wir viel davon lernen. Katja und Gregor erklärten aber auch, dass in unserer Klimazone andere Aufbauprozesse wichtiger sind, da unsere Böden auch Humus in Form von “normalem” Kompost gut einbinden können. Außerdem warnten sie davor, die für Terra Preta notwendige Holzkohle selbst herzustellen: Wenn Verkohlung nicht unter den genau richtigen Bedingungen passiert, entstehen krebserregende Stoffe, die nicht konzentriert in den Boden gelangen sollten.

Eine andere Spezialform des Kompostierens ist der Bokashi, bei dem das Kompostgut unter Luftabschluss von Mikroorganismen vergoren wird. Dadurch geht weniger Masse und Energie verloren und die Umsetzung geht viel schneller, als beim Kompost. Nachteil ist, dass die Hitzeinwirkung ausbleibt, die der Bokashi dafür mit Säurebildung ausgleicht.

Ein paar Fleißige setzten hinterher noch eine besondere Form des Bokashi an: Einmal in einem Eimer und einmal in einer Badewanne pressten wir mit Braunfäule befallene Pflanzenteile zusammen, und füllten sie mit Wasser und Fermenten auf, damit sie der Luftabschluss und die bakterielle Aktivität die Schadpilze abtöten. Hinterher können wir die Reste dann im normalen Kompost nutzen und müssen die wertvolle Biomasse nicht entsorgen.

Eine mobile Werkbank für den Garten

Gestern wurde im Wurzelwerk eine mobile Werkbank gebaut. Wir hatten uns Tobias Kaiser eingeladen, der die Werkbank entworfen hatte, um uns beizubringen, wie wir sie nachbauen können und wie sie funktioniert.

Die Werkbank besteht aus einem Schraubstock auf einem massiven Dreibeinständer, der im Boden verankert werden kann, um sicher zu stehen. Somit kann man auch im Garten, wo es oft keine schweren Tische oder festen Böden gibt, sicher an einem Schraubstock arbeiten. Und wenn man ihn nicht braucht, kann der Ständer zusammengeklappt und im Trockenen verstaut werden.

Zum Workshop kamen unter anderem Aktive aus anderen Gärten, die das Konzept gerne nachahmen möchten. Die entstandene Werkbank ist nun auch Teil der UFER-Werkzeug-Allmende.

Kino und Flohmarkt – ein Wochenende im Wurzelwerk

Am Freitag Abend, als die Sonne untergegangen war, erstrahlte das Wurzelwerk in hundert Lichtern: Zum Kinoabend hatten wir den Folientunnel mit Lichterketten geschmückt und den Weg durch den Garten mit Kerzen ausgeleuchtet. Unter der wunderbaren neuen Überdachung des Tunnelgestänges trafen sich über vierzig Nachbar*innen und Besucher*innen aus anderen Stadtteilen. An der Bar gab es leckere Getränke mit minimalem ökologischen Fußabdruck, da sie alle in der Stadt selbst, oder im nahen Umfeld hergestellt waren und so keine Flüssigkeiten in Flaschen quer durchs Land gefahren werden mussten.

Wir zeigten den 2012 entstandenen Dokumentarfilm (R)Evolution von Rob Stewart. Der Unterwasserfotograf und Meeresbiologe zeigt darin in bewegenden Bildern, die gegenseitige Abhängigkeit aller Lebewesen voneinander – und warum wir Menschen in den letzten Jahrhunderten das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Saurier ausgelöst haben. Danach kommt er auf Möglichkeiten zu sprechen, wie wir helfen können, das natürliche Gleichgewicht – und damit auch unser eigenes Überleben – zu retten. Nach dem Film gab es noch viele Gespräche in der gemütlichen Atmosphäre und wir staunten, zusammen mit den vielen Gästen, wie schön, praktisch und einladend der Garten in nur 6 Monaten geworden ist.

Gleich am nächsten Tag öffneten wir erneut das Gartentor, um unseren ersten Flohmarkt im Wurzelwerk zu eröffnen. Die ersten mutigen Enthusiasten hatten ihre Stände aufgebaut und bemühten sich, für allerlei Trödel neue Liebhaber*innen zu finden. Auch am Samstag hatten wir gemeinsam ein Gartenbuffet mit viel selbstgekochten und gebackenen Leckereien auf die Beine gestellt. An der Gartenbar boten Sara und Philipp Erfrischungen auf Spendenbasis an, was bei der andauernden Sommerhitze dankenswert angenommen wurde. Micha hatte sein Jonglage-Paket in den Garten gebracht und gab den Gästen die Möglichkeit, sich selbst an den Pois, Diabolos und Flowersticks auszuprobieren. Besonders die jungen Gästen hatten viel Spaß mit Micha und seinen Künsten. In der Kindermalecke gab Almuth den jüngsten Besuchern die Möglichkeit selbst mit Wachsmalstiften kreativ zu werden. Zwischendurch nutzten immer wieder Gäste die Gelegenheit durch den Garten zu schlendern und das Entstandene zu begutachten. Philip bot eine „offizielle“ Gartenführung an und erzählte den Interessierten die ein oder andere Anekdote und Hintergrundgeschichte. Claudia nutze die Gelegenheit, um der Nachbarschaft ihre Pläne zum Bau eines Solartrockners und Haltung von Bienen im Wurzelwerk vorzustellen und neue Leute für ihre Projekte zu begeistern (mitmachen erlaubt!). Auf einmal war es dann schon Abend und wir blickten auf einen anstrengenden aber schönen Flohmarkttag zurück, bei dem so manch neuer Kontakt in der Nachbarschaft entstand und so mancher Trödel ein zweites Leben geschenkt bekam.

Vielen Dank an die fleißigen Köpfe, Hände und Füße aus der Gartengemeinschaft, die mit dafür gesorgt haben, dass aus einer Brache ein so wertvoller Raum entstehen konnte!

Die Fotos vom Flohmarkt hat Philipp Michael aufgenommen. Vielen Dank!

Unsere Gartenlotsen legen los!

Anfang des Jahres saßen wir bei unserem jährlichen Klausur-Treffen zusammen und diskutierten heiß, wie wir die Gärten noch breiteren gesellschaftlichen Schichten zugänglich machen könnten. Einerseits wollen wir die Freiheiten, die diese Freiräume bieten, nicht durch zu viel vorgegebe Struktur verkleinern, andererseits bleiben nur solche Menschen in den Gärten hängen, die mit diesen Freiheiten und der Selbstorganisation umgehen können. Anderen ist die Gemeinschaftsgarten-Kultur anfangs zu fremd oder unverständlich und manche kommen nach dem ersten Besuch nicht wieder – obwohl doch Interesse am Gärtnern und Sympathie bestand.
Wir fragten uns, wie wir das ändern können und kamen immer wieder zu dem Schluss, dass es verlässliche Menschen braucht, die Neue an die Hand nehmen, sie beim Kennenlernen von Ort, Gruppe und Kommunikationsstrukturen begleiten und für Fragen da sind. Die Verantwortung übernehmen, Aufgaben verteilen und Empfehlungen aussprechen – die sich aber auch an passender Stelle zurückziehen, um die Eigenaktivität und Selbstorganisation zu stärken.
Schöne Theorie, doch wer kann das ehrenamtlich leisten? Vier Stunden wöchentlich verlässlich die offene Gartenzeit betreuen zwischen Uni, Kindern, Selbstständigkeit oder 40-Stunden-Job?

 

 

Es kam der Frühling und die Energie, bei diesem Thema etwas zu ändern. Ein Antrag wurde geschrieben und tadaaa – wir haben das Glück, das die Deutsche Postcode-Lotterie unsere ehrenamtliche Arbeit unterstützt – genau für die oben beschriebene Thematik. So können wir nun in fünf Gemeinschaftsgärten jeweils zwei „Gartenlotsen“ eine Aufwandsentschädigung zahlen. Dafür stehen sie jede Woche ein- bis zweimal im Garten und empfangen Neue, geben Anregungen zum Selbermachen, kümmern sich um Veranstaltungen und Feste, setzen Projekte um, die schon lange warten (z.B. gute Pflanz-Beschilderungen oder das Sichtbarmachen der Garten-Vereinbarungen), die es auf Dauer leichter machen, den Garten selbstständig zu nutzen.

Schon nach den ersten Wochen sagte mir eine unserer Gartenlotsinnen:

„Es ist übrigens ein total gutes Gefühl, für die Offene Gartenzeit und das Drumherum etwas Geld zu bekommen. Fühlt sich bisschen wie Grundeinkommen an, denn ich habe nun nicht mehr das schlechte Gewissen, dass meine Erwerbsarbeit liegen bleibt in dieser Zeit, sondern kann es in vollen Zügen genießen den Schaukasten zu gestalten, … Toll!“

Na dann, schonmal ein ersten herzlichen Dank an die Deutsche Postcode Lotterie und allen Teilnehmer*innen für die großzügige Förderung. Wir werden berichten, was dadurch in unserern Gemeinschaftsgärten so alles wächst.

 

Leben im Garten

Gestern fand das Treffen der Kerngruppe des Gartennetzwerks bei uns im Wurzelwerk statt. Als Teilnehmer daran fand ich es erstens mal wieder toll, wie gemütlich es bei uns ist und zweitens kamen interessante Begegnungen zustande:

Zuerst besuchte uns ein Fuchs, der aus den ungenutzten Gewächshäusern der benachbarten Gärtnerei kam. Dabei trennte uns der Wildzaun, was aus zwei Gründen gut ist: Erstens können die Füchse so nicht an die Beete heran und zweitens erfüllt der Zaun damit noch eine zweite Funktion neben der, die Menschen von den einfallenden Gewächshäusern fernzuhalten :-)

 

Dann kam eine Bekannte mit ihrer WG vorbei, die in der Nähe wohnt und erzählte, dass sie den Garten als ihren Balkon-Ersatz erkoren hätten: Sie würden oft zusammen Abendessen oder auch schon morgens vorbeikommen, um zu Gießen und die ersten Sonnestrahlen zu genießen. Auch sie freute sich über die Gemütlichkeit und dass man sich “um nichts mehr kümmern muss”, wenn man hier picknicken wolle, weil so viel Praktisches – Sitzgelegenheiten, Schatten, Geschirr, Besteck, Spüle, Toilette und sogar ein Holzkocher schon im Garten sind. Ich merkte sofort, dass solches Lob gleich wieder neue Kraft gibt und die Strapazen des Aufbaus sich gelohnt haben. Die Besucherin wusste dann auch gleich noch zu erzählen, dass der Fuchs mit einer ganzen Familie in den Gewächshäusern lebt.

Der Garten zieht also vielfältiges Leben an :-)

Dem Beet eine weiche Decke – unser Mulch-Workshop

Am Montag hatten wir zu einem Workshop eingeladen, in dem die Technik des Mulchens genauer angeschaut werden sollte. Dafür, dass vemutlich die meisten Menschen – wie einer der Teilnehmer über sich selbst sagte – keine Ahnung haben, was Mulch eigentlich überhaupt ist, kamen erstaunlich viele: Mit 22 Teilnehmenden war das Interesse genauso hoch, wie beim Pilzzucht-Workshop eine Woche vorher.

Um uns in die Geheimnisse des Mulchs einzuführen, hatten wir Diplom-Permakultur-Designerin Ulrike Meißner eingeladen. Nach einer Vorstellungsrunde, in der konkrete Fragen und Anliegen benant werden konnten, erklärte sie die Grundlagen: Guter Boden besteht aus verschiedenen Anteilen Sand, Ton, organischem Material (Humus) und Bodenleben. Die ersten beiden Faktoren kann man im vorhandenen Boden kaum verändern, die letzten beiden sehr gut:

Mulchen heißt, den Boden mit organischen Materialien zu bedecken. Das ist der Natur abgeschaut, in der es sowas wie offene Erde ja nur kurzzeitig nach zerstörerischen Ereignissen gibt und ansonsten immer eine Schicht Blätter, Zweige oder ähnliches zu finden ist. Das hat folgende Vorteile:

  • Feuchtigkeit wird besser im Boden gehalten – man muss weniger gießen
  • Beikräuter werden unterdrückt – man muss also weniger jäten und (nicht) umgraben
  • Regen kann den Boden nicht so leicht wegspülen – man vermeidet also Erosion
  • Früchte und Blätter werden weniger mit Erde bespritzt – man muss sie also weniger waschen
  • die Bodenstruktur wird verbessert – man kann den Boden dann also leichter bearbeiten und muss (nicht) umgraben
  • die organische Schicht bietet vielfältige Nährstoffe für das Bodenleben – man muss weniger düngen

Dafür kann man je nach Anwendung Materialien wie Grasschnitt, Stroh, Holzhäcksel, Laub, Kompost, Mist, (unbedruckte) Pappe oder ähnliches (gerne auch in Kombination) verwenden. Im weiteren Sinne kann man auch nichtorganische Materialien wie Steine oder Folie als Mulch betrachten, weil sie zumindest die ersten vier Funktionen auch erfüllen können.

Dann erklärte Ulrike uns die zwei grundlegenden Anwendungsarten:

  • Den vorbereitenden Mulch (oder auch Totmulch genannt): Dabei wird eine bestehende Fläche so dicht abgedeckt, dass kein Licht mehr durchkommt und keimende Beikräuter nicht durch wachsen können. Sie sterben ab, was das Bodenleben nährt und nach einigen Wochen bis Monaten hat man so ein Beet vorbereitet, ohne umzugraben. (Beim Umgraben stirbt viel vom wertvollen mikrobiellen Bodenleben und der Boden wird oft verdichtet – mal ganz davon abgesehen, dass es auch noch anstrengend ist.)
  • Den Nährmulch: Dabei werden Mulchmaterialien mit hilfreichem Nährstoffgehalt um die Kulturpflanzen herum aufs Beet gelegt, um es abzudecken und zu nähren.

Natürlich gibt es auch Anwendungsgebiete, wo Mulch nicht so gut funktioniert, oder Nachteile bewirkt, wie zum Beispiel folgende:

  • in ein gemulchtes Beet kann man nicht direkt sähen (es sei denn, man räumt den Mulch zwischenzeitlich beiseite)
  • im Frühling muss die Erde aufgewärmt werden, bleibt unter einer Mulchschicht aber kalt (auch dafür muss man ihn zweitweise beiseite räumen)
  • Schnecken, Mäuse und andere Schädlinge können sich in dem Mulch wohlfühlen (wogegen man dann die jeweils passenden Abwehrmaßnahmen einleiten muss)
  • Mulchen ist manchmal materialintensiv (wobei mindestens Laub und Grasschnitt auf so ziemlich jeder Fläche zu finden sein sollten.

Dann nutzten wir die Möglichkeit, Ulrike zu vielen Detailfragen zu löchern, woraufhin sie uns oft auch die Tipps des Mulch-Könners schlechthin, Burkhard Kayser (auf seiner Website mulchinfo.de) empfahl.

Und schließlich machten wir uns daran, erstens um unsere Beerensträucher herum Beikräuter zu entfernen und sie mit Pappe und Holzhäcksel vor neuem Bewuchs zu schützen, zweitens eine neue Beetfläche mit Pappe, Stroh und Grasschnitt vorzubereiten, in die auch gleich Kartoffeln gesteckt wurden und drittens bestehende Pflanzungen in den Gemeinschaftsbeeten mit Stroh und Grasschnitt zu ummanteln.

Vielen Dank an Ulrike für die tollen Infos und die Anleitung, ans Team fürs Vorbereiten und an alle, die mitgeholfen haben für die tollen Beete!

Wurzelwerk in der Zeitung

Vier verschiedene Zeitungen haben sich schon für den neuen Garten interessiert (ohne dass wir etwas dafür tun mussten :-)), sind vorbeigekommen, haben Interviews geführt, Fotos gemacht und schöne Artikel geschrieben. Vielen Dank dafür!

 

Als erstes berichteten Pieschen Aktuell und die DNN über die Eröffnung:

 

Als nächstes kam die Sächsische Zeitung zu Besuch:

Dazu sagen müssen wir: Die Idee für das Projekt kommt nicht aus dem Stadtplanungsamt. Das Amt hat uns angefragt, ein Konzept einzureichen und uns bei der Beantragung unterstützt. Und die 25 Wochenstunden hauptamtliche Arbeit sind korrekt, gelten aber für beide Mitarbeiter zusammen :-)

 

Zuletzt besuchte uns das Dresdner Kulturmagazin, in dem ein Artikel in der Juni-Ausgabe erscheinen wird.

Sie kamen, planten und pflanzten

Am Samstag fand endlich unsere Planungswerkstatt im Wurzelwerk statt:

 

Wir hatten alle, die Lust haben, den Garten dieses Jahr mitzugestalten, eingeladen, sich gegenseitig und den Garten kennenzulernen, Ideen auszutauschen und erste Verantwortlichkeiten zu übernehmen.

Der Tag war sonnig und heiß und lud zum Badengehen ein, aber trotzdem kamen 20 Gartenbegeisterte zusammen und dachten sich, nach einer Führung durch das, was es im Garten schon gibt, Projekte aus, die in dieser Saison angegangen werden möchten:

 

 

 

 

 

  • der Ausbau des Gemeinschaftsbeets
  • Bienen und Nützlingsbiotope
  • ein übersichtliches Materiallager
  • Kompost und Bokashi
  • der Wiederaufbau des Folientunnels
  • Ausbau der Sommerküche
  • eine Werkstattecke
  • Schattenspender
  • ein Tauschregal
  • und andere

Für einige davon schmiedeten wir gleich in Kleingruppen konkretere Pläne und legten nächste Schritte fest.

Außerdem einigten wir uns darauf, uns ab den Garten ab jetzt zweimal wöchentlich für neue Interessierte und Gäste zu öffnen (Offene Garten- und Beratungszeiten: Mo 15-19 Uhr, Fr 12-16 Uhr) und einmal im Monat gemeinsam zu essen und wichtige Entscheidungen zu treffen (Wurzeltreff: am ersten Montag des Monats ab 18 Uhr, 18:30-19:30 für Tagesordnungspunkte). Zusätzlich beschlossen wir, einen mail-Verteiler einzurichten, sodass alle, die mitmachen möchten, sich darüber über Vorhaben austauschen können.

Zum Mittag gab es leckeres bio-veganes Kichererbsencurry mit regionalem und saisonalem Gemüse und Mitgebrachtes von allen. Hinterher konnten wir in unserem neuen Gartenwohnzimmer entspannen, weil wir gemütliche Sitzmöbel von den Nachbarn gespendet bekommen hatten.

Am Ende pflanzten wir dann noch einige Stauden und Sträucher, die wir aus einem befreundeten Garten geschenkt bekommen hatten.

Wer nicht dabei sein konnte, ist natürlich weiterhin (mit seinen*ihren Ideen) herzlich willkommen!

Beerensträucher und Nachbarschaftshilfe

Am Samstag besuchten uns internationale Studierende, die sich im Rahmen des Programms Europe on Track Nachhaltigkeits-Ideen in verschiedenen europäischen Städten anschauen. Um die Umweltauswirkungen ihrer Reise auszugleichen und dabei gleich noch etwas Praktisches zu lernen, hatten sie beschlossen, uns bei einer Pflanzaktion zu helfen.

 

Wir setzten 25 Beerensträucher, darunter die Klassiker Johannis-, Stachel- und Himbeere, aber auch Japanische Weinbeeren, Jostabeeren, stachellose Brombeeren, Mini-Kiwis, Sanddorn und – die dürfen nicht fehlen – Felsenbirnen.

 

Außerdem hatten wir am Freitag 10m³ frische Erde von der städtischen Kompostwirtschaft geliefert bekommen, die allerdings auf der falschen Seite unseres Zaunes abgekippt werden musste. Also halfen die fleißigen Europareisenden und ihre Gastgeber*innen von der TU Dresden uns dabei, sie auf die richtige Seite zu bringen. Wir sagen Danke für das starke Anpacken!

 

Währenddessen pflanzten Fleißige schon Erdbeeren in das entstehende Gemeinschaftsbeet und vom Aussterben bedrohte Insektenstauden (vom Projekt Urbanität & Vielfalt) in den Blühstreifen am Zaun. Außerdem beehrte uns eine Nachbarin, die etwas von unserem vielen Löwenzahn als Medizin erntete und uns anbot, nächste Woche viele vorgezogene Kohlrabis vorbeizubringen. So kommt die Kooperation in Schwung :-)

Einladung zur Eröffnungsfeier

Wir legen los – mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wollen wir das Wurzelwerk in Pieschen offiziell eröffnen!

Eröffnungsfeier am Freitag, 13. April

Damit wir in gemütlicher Runde bei warmen Getränken und Snacks zusammen feiern können, bauen wir erstmal unsere eigenen Gartenmöbel aus gebrauchten Einwegpaletten (wir haben etwas Werkzeug und Baumaterial, mehr hilft aber auch).

13–15 Uhr Paletten-Möbel bauen
ab 15 Uhr Buffet, warme Getränke und Gartenmusik auf der Mandriola
ab 17 Uhr Feuer, Musik und Tanz

Wir kochen eine bio-regional-vegane Suppe. Wenn ihr könnt, bringt auch noch etwas fürs Buffet mit.

PS: Für alle die etwas langfristiger planen wollen, die Planungswerkstatt für die erste Gartensaison im Wuzelwerk findet am 5. Mai von 11.00–17.00 Uhr statt. Hier werden wir gemeinsam Ideen spinnen, die Beetplanung organisieren und erste Projekte im Garten anzetteln.

Wir freuen uns auf euch!

Neuer Gemeinschaftsgarten in Pieschen

Wir freuen uns, verkünden zu können, dass ein neuer Gemeinschaftsgarten entsteht:

Die UFER-Projekte pachten nun einen bisher leerstehenden Grundstücks-Teil der Gärtnerei Nitzsche an der Heidestraße in Pieschen.

Für dieses Vorhaben suchen wir nach begeisterten Mitgestalterinnen und Pionieren, die auf der bisher brachliegenden Wiese einen belebten Garten gemeinschaftlich gestalten wollen. Schon in dieser Saison soll hier ein bunter Strauß aus Veranstaltungen und Workshops rund ums Gärtnern und nachhaltige Leben in der Stadt stattfinden. Wenn du mitmachen möchtest, Fragen oder gute Ideen hast, schreib gern eine Mail an email hidden; JavaScript is required

Yacons und das Jahr 2017

»Nicht viel passiert im Kleinen Garten in diesem Jahr?« – zu dem Schluss könnte man kommen, wenn man auf unseren Blog hier schaut. Ein bisschen Wahrheit liegt darin, denn es ist ruhiger geworden. Nach den anfänglich vielen Interessierten im Frühjahr sind uns eine handvoll »NeugärtnerInnen« erhalten geblieben. So waren wir dieses Jahr ein kleines, aber eingespieltes Team, die sich recht regelmäßig jeden Dienstag zum Gärtnern trafen. Und dann gab es auch noch weitere Neue, die zwar Dienstag keine Zeit hatten, sich aber trotzdem fleißig am Gießdienst und Co beteiligten.

Was ist passiert?
Uli hat sensen gelernt & und sich um den Rasen und Mulchnachschub gekümmert / es gab Salat, der dank Kulturschutznetz nicht von den Schnecken vernichtet wurde / Alex hat mit Helfern begonnen, das Gewächshaus zu renovieren / ein erster Blumenkohl ist gewachsen / Renate war auch fleißig dabei und hat viele Pflänzchen mitgebracht / seit dem Workshop »Essbare Stauden« haben wir ein neues Staudenbeet, welches sich gut entwickelt / wir haben uns nicht gut um die beimpften Pilzstämme gekümmert / Wir hatten und haben oft Besuch von unbekannten Übernachtungsgästen die unsern Zaun kaputt machen und es fehlt einiges aus der Hütte – schade! / Steve hat geduldig immer wieder den Zaun repariert / Wir haben Kompost von der Humuswirtschaft bekommen, der unseren Pflanzen zu gutem Wachstum verholfen hat / Im Sommer gab’s wieder ein einwöchiges Kindercamp / Wir hatten ein schönes Herbstfest mit großer Erntesuppe überm Feuer / Torsten hat zu guter letzt die große Haselnuss-Wurzel ausgegraben, sodass das Erdbeerbeet im nächsten Jahr wachsen kann / … und sicherlich noch einges mehr!

Ach so, und was sind dennn Yacons? Eine Knolle aus Südamerika, die auch bei uns gewachsen ist, bis zu 2 m hoch wird, riesige Blätter hat und sehr viele leckere Knollen produziert hat, die wunderbar süß schmecken.

Auch dieses Jahr waren die kleinen Ritter da …

Neues von den Großen – Feuer lodert … oder Schwertübergabe 2017

Endlich, nach vielen Wochen der intensiven Handwerkstätigkeit mit Sägen, Raspeln, Schleifen, Kleben, Ölen des ursprünglich so rohen und widerspenstig erscheinenden Holzes, sollten die fertigen Schwerter an die Jungen und Mädchen der Vorschulgruppe übergeben werden. Und dann SOLCHE Wetteraussichten – nasskalt bei etwa 3°C und eine Regenwahrscheinlichkeit von 95%!!!

Aber wir ließen uns nicht schrecken und starteten gut gerüstet mit Matschsachen und warmen Stiefeln am Morgen des 21. Novembers 2017 zu diesem Abenteuer. Quirlig und aufgeregt wanderte die Gruppe zum „Kleinen-Garten-Strehlen“. Dort angekommen wurde unter dem Schauer Platz gemacht, um ein Frühstück im Trockenen genießen zu können (das dieses Wort für eine Überdachung nicht mehr üblich ist, konnte ich an den zunächst irritierten Gesichtern der Kinder ablesen…) Doch schnell klärte sich die Sache (und wenig später auch der Himmel) auf und wir saßen gemütlich beisammen. Frisch gestärkt konnten wir uns dann auf Entdeckungstour durch das wildromantische Gelände begeben. Spiele – die vielleicht schon den Kindern in der Ritterzeit bekannt waren – konnten probiert werden. Auf dem vormaligen Frühstücksplatz gestalteten die Kinder ihre eigenen Ritterwappen, eine Schaukel hing noch – vergessen vom Sommer – zwischen den Bäumen und der nebenan rauschende Kaitzbach lud zu Erkundungen ein. Und dann gab es ja noch Großmutters Einwecktopf, der kurzerhand zur Feuerschale umfunktioniert wurde…

Es ist schon ein wunderbares Erlebnis, wie Kinder und Erwachsene in dieser kleinen Wildnis, mitten in der Großstadt, auf einmal aus der Zeit und den Erwartungen des Alltags heraustreten können!

Irgendwann versammelten sich dann alle in der Nähe des faszinierenden Flammenspiels, nur die Angler hofften weiter auf Erfolge jenseits von stromlinienförmigen Weidenblättern und mussten herzugeholt werden, um die Übergabe der Schwerter nicht zu verpassen. Selbstredend gab es anschließend zünftige Schwertkämpfe, bei denen die „Ritter“ gut aufeinander achteten – nur manchmal war eine kurze Erinnerung nötig, dass in dem Wort Zweikampf die Anzahl der Beteiligten wörtlich ist.

Das Feuer in der Schale brannte in dieser Zeit nieder, aber das Feuer der Begeisterung und der Freude, die diese Erlebnisse in unserem Inneren angefacht haben, das nehmen wir in unsere nächste Vorschulepoche hoffentlich mit.

Vielen Dank allen lieben Menschen, die uns unterstützt haben! Den drei Müttern für ihre Begleitung an diesem Tag, allen Kollegen – die neben ihrem Tagwerk bestimmt bei jedem Regentropfen gedanklich bei uns waren und natürlich den uns vorwiegend unbekannten Gönnern des „Kleinen Gartens“, die uns dieses Stückchen Erde auch in diesem Jahr für unser Vorhaben vertrauensvoll überlassen haben.

Ulrike

“Friedliche Räumung” des hechtgruens

Beim Anblick der Beräumung und der jetzt leeren Fläche am Bischofsplatz hat vielleicht mancher etwas anderes gedacht, aber: Nein, das hechtgruen wurde nicht zwangsgeräumt und aufgelöst – es ist nur umgezogen!


Ganz aus freien Stücken hat der Umzug nicht stattgefunden, allerdings waren wir schon länger informiert: der private Eigentümer hatte den Pachtvertrag mit uns fristgerecht gekündigt, um jetzt absehbar seine Fläche (die Bauland ist) zu bebauen. Dass dies früher oder später passieren würde, war uns ohnehin klar – Stichwort: temporäre Zwischennutzung.

Nicht nur waren wir also gut vorbereitet, wir haben darüber hinaus auch tolle Unterstützung von der Stadt bekommen: Die fürs Hechtviertel zuständige Stadtplanerin  hatte die gemeinsame Suche nach einer neuen Fläche angestoßen, um das Gartenprojekt erhalten zu können. Durch ihre Vermittlung sind wir bei der STESAD als Verpächterin der neuen Fläche gelandet.
Am Umzugstag selbst kam der Regiebetrieb Zentrale Technische Dienstleistungen mit großem Gerät und freundlichen Mitarbeitern, um zusammen mit den hechtgruen-Gärtner*innen die Hochbeete, das Gewächshaus, die Gartenhütte usw. auf die neue Fläche an der Johann-Meyer-Straße 8 zu transportieren.
Das hechtgruen, das ja schon immer als mobiler Gemeinschaftsgarten geplant war, hat also einfach ein neues Zuhause gefunden.

Ihr findet das hechtgruen jetzt also ein paar Meter weiter  – bis es auch als Garten erkennbar wird, braucht es nur noch ein paar Sonnenstrahlen. Der Bischofsplatz, der als Eingangstor zum Kiez fungiert, verliert demnächst wohl mit der geschlossenen Bebauung etwas von seiner bisher einladenen Qualität. Zumindest aber waren die beiden genannten Ämter, genau wie der übergeordnete Geschäftsbereich Umwelt und Kommunalwirtschaft eine große Hilfe dabei, dort wo es möglich ist, die Anwesenheit von Gärten zu erhalten. Vielen Dank für die gute Unterstützung!

Ritter im Kleinen Garten

sam_2374An einem besonders kalten Tag im November hatten wir Besuch von eine Gruppe aus dem Waldorfkindergarten Strehlen. Was dort passiert ist, schreibt hier die Kindergärtnerin Frau Heinrich:

Die Vorschulkinder des Waldorfkindergartens feierten am Dienstag ihre „Schwertübergabe“ im „Kleinen-Garten-Strehlen“. Ganz im Sinne der Michaelizeit standen die vorangegangenen Wochen der HANDWERKSEPOCHE im Zeichen des kräftigen Tätigseins. Es wurde gesägt, geraspelt, geschliffen. Trotz der allgemeinen Begeisterung für diese Herausforderungen, kamen alle Kinder irgendwann einmal an den Punkt, wo es den „inneren Drachen“ zu überwinden galt, wo die Lust darauf „schon wieder zu schleifen“ erst einmal geweckt werden musste oder wo es galt zu spüren, wann eine Pause/Abwechslung dringend notwendig war. Kleine Verse und Lieder oder auch der Bewegungsreim vom Pferdchen halfen uns, so manche Talsohle zu überwinden.

„Oh, wie läuft mein Pferdchen munter,
Berg hinauf und Berg hinunter.
Hört es meine Glöckchen klingen,
will es fröhlich weiter springen.
Auf die Wiese, übern Wall,
in den Stall.“

Nun waren die Schwerter fertig und wir konnten im wildromantischen „Kleinen-Garten“ einen wunderbaren Vormittag verbringen. Nach einem kräftigen Frühstück widmeten wir uns Spielen, die vielleicht auch schon den Jungen und Mädchen in der Ritterzeit bekannt waren. Da gab es Sockenzielwurf an der „Ritterwäsche“, Ringestechen und Kugelfangen, Tritschenlauf… Die Kinder versuchten ihr Glück beim „Goldenen Stein“ und bauten in der „Bauhütte“ interessante Varianten für Festungsmauern (die anschließend mit den Sockenbällen auf Stabilität getestet wurden). Als alles genügend probiert wurden war, versammelten wir uns noch einmal und nun gab es die Schwerter. Mit dem Wunsch: „… auf das du auch weiterhin mutig deinen Weg gehen kannst“ wurde dieses Symbol des Erzengels Michael an die Kinder übergeben. Vielen Dank an alle Eltern, die uns geholfen und unterstützt haben und an Gesine Hildebrandt vom Verein „Kleiner-Garten-Strehlen“, die uns den Aufenthalt dort ermöglicht und uns so warmherzig begrüßt hat.
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Pedalgetriebener Strom und selbstgeradelte Smoothies

logo_pedal-generatorSeit einem Jahr ist die Idee nun am wachsen – und jetzt wird sie auch langsam sichtbar:

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Zeichnung: Benjamin Hermsdorf

Wir wollen einen pedalgetriebenen Generator bauen, um im Garten, bei Bildungsveranstaltungen oder Infoständen mal Kleinstmengen von Strom für z.B. Musik, Beleuchtung oder auch einen Smoothiemixer zu produzieren.

Damit möchten wir erstens spürbar machen, wie viel Energie in unseren elektrischen Geräten steckt und zweitens eine unabhängige Energiequelle für Gärten entwerfen, die keinen Stromanschluss haben.

20151204_200042In Kooperation mit den Fruchtfliegern, den Ingenieuren ohne Grenzen und den Stories of Change denken, sowie mit Finanzhilfe von der anstiftung tüfteln wir an geeigneten Lösungen und haben das Projekt auch noch ein bisschen größer werden lassen:

Neben dem Generator soll auch noch ein mechanischer Smoothiemixer entstehen, der auch mit Pedalen angetrieben wird. Außerdem schwebt uns eine kleine Kino-Konstruktion vor, mit der wir mit Muskelkraft betrieben inspirierende Filme, wie z.B. die der Stories of Change, an öffentlichen Orten zeigen können. Und dann braucht es auch noch ein kräftiges Lastenrad, mit dem man das alles transportieren kann :-)

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Zeichnung: Steve

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Das entstehende “Pedal Power Plant” möchten wir als Gemeingut behandeln und zusammen mit allen beteiligten Initiativen nutzen und pflegen. So kann es sein, dass es am einen Tag bei einer Bildungsveranstaltung für nachhaltige Entwicklung von Kindern gefahren wird, am nächsten Tag Geschichten des Wandels in den Straßen der Innenstadt zeigt, danach auf einem Infostand vorgeführt wird, dann auf einem Stadtteilfest Smoothies mixt und am Ende der Woche im Garten für Musik sorgt.

Was wir jetzt noch brauchen, sind

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  • verschiedene interessante Geräte (Dia-Projektor,  Camping-Radio/Wasserkocher etc.) anhand derer man die ertretene Leistung gut sehen kann, sowie
  • ein großer Flachbildschirm, Aktiv-Boxen und evtl. ein Beamer (alle mit möglichst wenig elektrischer Nennleistung).

Wenn ihr etwas davon abzugeben habt, oder euch auf andere Weise an dem Projekt beteiligen möchtet, schreibt uns gerne an email hidden; JavaScript is required.

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Die Bauanleitung für alle Komponenten und eine kritische Betrachtung der verwendeten Teile unter Energie-Gesichtspunkten möchten wir übrigens am Ende auf werkstatt-lastenrad.de einstellen. Auch wenn du uns dabei helfen möchtest, freuen wir uns auf deine Nachricht.