Hast du schonmal einen Test zum deinem persönlichen ökologischen Fußabdruck gemacht?
Wie hast du dich danach gefühlt?
Lagst du auch weit über dem Wert, den der Planet jeder Person durchschnittlich bereitstellen kann? Verbrauchst du auch mehrere Erden?
Was dachtest du, als du merktest, dass es einen großen Anteil in deinem Fußabdruck gibt, den du gar nicht direkt beeinflussen kannst, weil er aus öffentlicher Infrastruktur besteht. Oder als du gemerkt hast, dass viele Sachen, die du für ein ökologischeres Leben schon machst, gar nicht so viel Wirkung haben, wie erwartet?
Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Schwierigkeiten auf intellektueller Ebene zu begegnen: neue Ansätze finden, den Fußabdruck weiter zu reduzieren; Gründe finden, warum das vielleicht alles nicht so wichtig ist; resignieren und die Menschheit abschreiben und viele andere.
Wenn man aber merkt, man bemüht sich schon lange und trotzdem ist man Teil des überverhältnismäßigen Naturverbrauchs, der zum größten Massenaussterben seit dem Ende der Dinosaurier und zur unkontrollierten Erhitzung des Planeten führt – kommt man manchmal an Grenzen des Denkens und Fühlens.
Normalerweise organisieren wir Workshops zu den praktischen Möglichkeiten, seinen Fußabdruck zu verkleinern. Am Samstag fuhren wir aber mal zu einem Workshop mit dem Fahrrad auf den Dresdner Heller, um dem Thema emotionalen Raum zu geben und neue Kraftquellen für Genügsamkeit zu finden.
Dort führte Anne Wiebelitz, die als Wildnispädagogin & Natur-Prozessbegleiterin arbeitet, uns durch mehrere Runden des Austausches zu unseren Gefühlen angesichts unserer Fußabdrücke.
Dann aber gab sie uns einen Impuls, mit dem wir anderthalb Stunden allein in den Wald gingen. Dort konnten wir in völliger Ruhe, ohne Druck, Struktur oder Theorien den nichtmenschlichen Wesen begegnen, die ja zur der Ganzheit gehören, die wir durch unseren Lebensstil gefährden. Was wir dort erlebten und erfahren konnten, möchte ich hier gar nicht ausführen. Darüber zu lesen würde es nur wieder intellektuell verzerren. So viel sei aber verraten: Wir alle kamen berührt, mit neuen Sichtweisen und einem tieferen Verständnis unseres Eingebundenseins wieder zusammen. Als wir die Essenzen unserer persönlichen Erlebnisse miteinander teilten, resonierten die Erzählungen in uns gegenseitig. Daraus entstand auch neue Energie, unsere Lebensweisen zu verändern.
Ich empfehle euch, einen solchen Kurs mit Naturgang selbst mal zu machen, den das Erleben ist ungleich mehr wert, als darüber zu lesen.
Wir werden ähnliche Angebote sicher mal wieder organisieren, denn sie ergänzen die praktischen um ebenso wichtige Ebenen, die grundlegend dafür sind, dass wir den Wandel zu nachhaltigerem Leben schaffen: Die Aussöhnung mit unseren Emotionen und die Stärkung unserer Intuition.
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P.S.: Anne hat beim uma Institut gelernt. Dessen Initiator:innen Ursula und David Seghezzi haben einen sehr einsichtsvollen Artikel über Transformationsmöglichkeiten aus naturzyklischer Sicht geschrieben.