Das war unser Geburtstags-Festival: 5 Jahre UFER-Projekte

Dieses Wochenende wurde gefeiert! In allen vier UFER-Gärten haben wir von Freitag bis Sonntag die Pforten geöffnet, Buffets gefüllt und geleert, zusammen getanzt, gequatscht und genossen.

festivalSeit über fünf Jahren sorgen die UFER-Projekte jetzt für grüne Freiräume in der Stadt und verschiedenste Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung. Zur Geburtstagsfeier haben wir deshalb auch neue Geschenke hergestellt, die in den Gärten von vielen Gästen interessiert bekuckt wurden:

Freitag abend ging es im hechtgruen bei schönstem Wetter los mit Entspannen zwischen den Hochbeeten, Musik aus der Konserve, coolen Gartendrinks, Tischtennis, großartiger Deko und einem gemütlichen Liegebereich unterm grünen Baldachin. Schönfeld/Dieter/Wehrenpfennig spielten experimentellen Jazz. Dazu gab es vegane Schmalzstullen, Pakora und Dahl zu naschen. Später legten dann die Tagträumer auf und warfen mit Polylux schöne Visuals an die Hauswand.

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Samstag mittag trafen wir uns dann im Gemeinschaftsgarten Gorbitz und brunchten ungefähr zu zwanzigst zusammen süß und herzhaft. Als es dann zu regnen begann, kletterten einige von uns in die Kirschbäume und pflückten drei Eimer voll von den knackigsten und leckersten Kirschen der ganzen Stadt. Andere lagen unten drunter in der Hängematte, einigermaßen regengeschützt und ließen sich die Kirschen in den Mund fallen.

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Samstag abend ging es dann im Gemeinschaftsgarten Johannstadt weiter: Hier war in der Woche vorher eine neue Sommerküche, Bar und Bühne gezimmert worden, die wir so feierlich einweihen konnten: Es gab selbstgemachte Brennnessel-Limo und Holundersekt, sowie ein großes Mitbring-Buffet (natürlich mit Gorbitzer Kirschen). Als es kalt wurde und regnete, fragten die ersten Gäste nach Heißgetränken und wir uns, ob es heute wohl noch eine Feier geben würde. Dann fingen aber Polyluxus ihr Konzert an und hauten uns alle aus den Socken: Zwischen den Songs durften wir erzählen, was UFER uns in den letzten Jahren für Geschenke gemacht hat und Stefan und Martin verwandelten diese Impulse live in stimmungsvolle, tiefgehende und fröhlich machende Lieder. Danach war die Stimmung super (wir bereuten nur, das Konzert nicht aufgenommen zu haben), das Wetter wurde besser und Torsten Torsten spielte Sommer-Liebes-Lieder in der untergehenden Sonne. Währenddessen wurde es voller und wir nutzten den Moment, um einen feierlichen Moment einzulegen: Wir drei (ehemaligen) UFER-Bufdis erzählten von den Abenteuern und Freuden aus fünf Jahren Projekt- und Vereinsarbeit und dankten allen, die seit Langem mithelfen, die Grundlagen dafür zu pflegen. Bei Wohnzimmerlampenlicht und Lichterketten spielten dann noch Autumn Valley stimmungsvollen englischsprachigen Folk mit zum Garten passenden naturverbundenen und humanistischen Texten. Weiter hinten im Garten konnte man das Fußballspiel an einem Computer mit Antenne sehen. Danach machten wir es uns am Lagerfeuer gemütlich und ließen uns später nochmal von Johas aufgelegter Tanzmusik in Bewegung bringen.

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Sonntag nachmittag trafen wir uns dann zum Gartencafé im Kleinen Garten Strehlen. Mit süßen und herzhaften Köstlichkeiten und Musik aus dem mitgebrachten Baustellenradio trotzten wir zum dritten Mal an diesem Wochenende dem Regen und Wind und kamen dabei unter der Plane und in der neugebauten Sommerküche zusammen. Dann kam die Sonne aber wieder raus, der Garten wurde voller, wir konnten die Bar öffnen, Kirschkernweitspucken machen und später am Lagerfeuer sitzen und Karten spielen. Währenddessen schrieben Kinder Gartengedichte, konnte man in der Hängematte abhängen oder sich auf eine Gartenschatzsuche begeben.

uferfestival-kgWir ziehen eine freudige Bilanz von diesem Wochenende: Wir haben fünf Jahre UFER gebührend gefeiert und konnten mit erst hunderten, dann 20 und dann jeweils etwa 60 Gästen, die neuen Möglichkeiten in den Gärten mal richtig gut ausnutzen. Wir danken allen, die gekommen sind, mit uns gefeiert haben und Spenden dagelassen haben – einerseits Ausgangsstoffe für neue fruchtbare Erde in unseren Kompostklos und andererseits Geld in der Kasse: Einen Teil davon kommt den Gärten zu Gute und einen anderen spenden wir an den Dresden-Balkan-Konvoi, der Geflüchtete im Südosten des Kontinents mit dem Nötigsten versorgt, sowie an den Konglomerat e.V., der offene Werkstatt-Projekte in Dresden trägt.

Wir freuen uns auf die weitere Stadtgestaltung, Umwelt- und Gemeinschaftsbildung mit euch!

Fotos: Gesine

Einladung: Geburtstags-Festival – 5 Jahre UFER-Projekte

Wow, fünf Jahre ist die Gründung unseres Vereins schon her. Damals konnte sich niemand der sieben Mitglieder ausmalen, dass unsere Beetroot-Organisation bis heute vier Gärten, mehrere spannende Bildungsprojekte und ein starkverzweigtes Netzwerk pflanzen würde.

Das wollen wir das ganze erste Juli-Wochenende lang feiern! Alle vier Gärten werden ihren eigenen Charme spielen lassen und euch verzaubern!

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Am Freitag Abend gibts frisch aufgelegte Musik im hechtgruen, am Samstag erst Brunch im Gorbitzer und abends eine Geburtstagsrede und Live-Musik mit Vogelgezwitscher im Johannstädter Garten und zum Abschluss dann am Sonntag ein geruhsames Café im Kleinen Garten. Details findet ihr in der Terminspalte.

Fühlt euch herzlich eingeladen, mit uns fünf Jahre urbane Freiräume, Bildungsangebote und Nachhaltigkeits-Netzwerkerei zu feiern!

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Imker*in gesucht

Liebe*r Bienenfreund*in,

Du hast schon ein bisschen Erfahrung mit dem Imkern und möchtest diese gerne weiter geben?
Dann ist hier deine Chance!

Der Gemeinschaftsgarten Johannstadt hält seit drei Jahren mit viel Freude und Faszination Bienen. Sie werden von einer Bienen AG gepflegt, wenn möglich beerntet und – wenn es sich ergibt – auch interessierten BesucherInnen oder Gruppen zu Bildungszwecken gezeigt.

Doch trotz der Begeisterung für die summenden Mitbewohner/innen, ist die Bienen AG zu dem Schluss gekommen, dass sie, aufgrund ihrer Struktur und Fluktuation, den Bedürfnissen der Bienen nicht gut gerecht werden kann.

Wir suchen daher eine*n (auch gerne angehende*n) Imker*in, der*die sich vorstellen kann, die Hauptverantwortung für die Pflege unserer Bienen zu übernehmen, während wir als AG praktische Arbeiten und Dokumentation übernehmen.

Wir bieten dir:

  • derzeit ein Bienenvolk, gerne aber auch mehr
  • zwei Beutensysteme (Dadant, Warré),
  • einen geeigneten Standort,
  • Arbeitszubehör (Kittel, Hüte, Handschuhe für Erwachsene und Kinder, Werkzeug)
  • praktische Unterstützung bei Arbeiten
  • die Infrastruktur zur Durchführung von Workshops

Wir wünschen uns von dir:

  • Die Planung und Organisation der Pflege.
  • Die Weitergabe deiner Expertise an uns im praktischen Tun.

Wenn es dich interessiert, im Umfeld eines selbstorganisierten Gemeinschaftsgartens mit Bildungsangeboten, das Imkern fortzuführen und dein Wissen zu teilen oder das Imkern selbstorganisiert und verantwortungsvoll zu erlernen, dann sende eine E-Mail an email hidden; JavaScript is required.

Wir freuen uns auf dich!

Die Bienen-AG des Gemeinschaftsgartens Johannstadt

Rotkäppchen, Tigerella und der Lange Lulatsch

Tomaten
Die Eisheiligen sind endlich vorbei und wir haben von 10 Tagen die Tomaten gepflanzt.

Da wir viel zu viele Pflänzchen vorgezogen habe, haben wir uns entschieden, von jeder Sorte eine zu setzen. Das ergibt nun eine wilde Mischung und 15 Sorten im Gewächshaus, sowie weitere im Freiland. Ihre Namen klingen vielversprechend (und sind nur zum Teil selbst ausgedacht):

Rutje, Tigerella, »Langer Lulatsch«, »oben lila glänzend«, Rote Runde, Krim, Bullenherz, Yellow Pear, Black Cherry, Rotkäppchen, Pandorra, Resi, »Gauthier’s Coco«, »falsche Physalis«, Grüne Tomate, Rote Zora, …

Die Wilden unter ihnen dürfen’s auch im Freiland versuchen – dieses Jahr in lila, rot und gelb.

Die übriggebliebenden Tomätchen finden auch noch eine Verwendung: sie werden im Flüchtlingsheim in der Katharinenstraße wachsen, wo unser Verein UFER-Projekte Hochbeete mit den Geflüchteten baut und bepflanzt.

Die Kleinen und Großen im Kleinen Garten

Was passiert denn im Kleinen Garten? Neben der fleißgen Planung von diversen Veranstaltungen (Pilzworkshop, UFER-Festival, Yoga, Hochz…psst ) gärtnern wir natürlich auch!

Das Gewächshaus hat nun dank Alex’ kontinuierlicher Arbeit keine Löcher mehr und kann seine Funktion endlich erfüllen. Es bleibt schön warm darin, auch wenn’s draußen über Pfingsten nochmal empfindlich kalt war.
Im Gewächshaus haben wir als Vorkultur ein paar Radieschen und viel viel »Radiesalat« angebaut, also Radieschen, die keine Knollen machen, dafür aber um so mehr leckere Blätter, die wunderbar in Salate oder Wildkräuter-Spinat passen (wir haben zu dicht ausgesät, deswegen keine Knollen!). Außerdem sammelt sich ein kleinen »Kindergarten« im Gewächshaus – ein buntes Treiben kleiner Pflänzchen, die alle bald in Freie wollen: Kohlrabis, Fenchel, Porree, Sellerie, Grünköhler, Tomaten, Erdmandeln, die Yacon-Knollen, Zucchinis und Kürbisse.

Während sich im Gewächshaus die ganz Kleinen ansammeln, gehen draußen die Stauden und zweijährigen in Blüte. »Was blüht denn da?« hören wir oft im Garten, denn der blühende Rucola, Mangold und Sauerampfer sieht plötzlich ganz anders aus als noch vor ein paar Wochen. An den Blüten vom  Schwarzwurzel, Feldsalat und den Lauchscheibenschötchen erfreuen sich natürlich auch die Bienen.

Und es gibt noch mehr Neulinge im Kleinen Garten: Ein paar Würmer aus Jens’ Wurmkompost sind ins Starkzehrer-Beet eingezogen – dort wohnen sie im Wurmturm, um direkt vor Ort Küchenabfälle in feinen Humus zu verwandeln. Hmm …

Königsmord oder: „Wenn das Lernen von allen Seiten kommt & piekst”

Vor drei Monaten bin ich der Bienen AG des Gemeinschaftsgarten Johannstadt beigetreten, um mich neben der vielen organisatorischen Arbeit bei UFER mal wieder stärker praktisch zu betätigen. Seitdem habe ich viel gelernt – am allermeisten an diesem Dienstag:

Mitte März stellten wir fest, dass unsere beiden Bienenvölker noch nicht so aktiv mit Nektarsammeln und der Pflege neuer Brut beschäftigt waren, wie sie es üblicherweise um diese Jahreszeit sein könnten. Wir entschieden uns also dazu, ein wenig Honig vom letzten Jahr nachzufüttern, um ihnen zu helfen, wieder zu Kräften zu kommen.

Volkssterben in der Warré-Beute?
Letzte Woche mussten wir feststellen, dass eines der Völker – jenes in der sogenannten Warré-Beute – extrem dezimiert ist, keine neue Brut hat und viele Waben angeschimmelt sind oder sonstwie verdorben wirken. Einen Grund dafür konnten wir nicht wirklich identifizieren: Wir konnten keinen großen Befall durch Varroamilben oder sonstige Schädlinge erkennen.

Diesen Dienstag haben wir dann festgestellt, dass der Beutenboden voller frischer gelber und weißer Krümel ist, die letzte Woche noch nicht da waren. Erstere sind vermutlich abgeschrotete Zelldeckel vom Öffnen der Futterwaben und letztere vermutlich Wachsschuppen, was darauf hinweist, dass die Bienen neue Waben bauen. Leider aber ist die Königin verschwunden und da es deshalb auch keine Brut gibt, wird das Volk sich nicht mehr erholen können.

Uns bleibt also die Möglichkeit, die verbleibenden Bienen sterben zu lassen, oder zu versuchen, sie ins andere Volk zu integrieren. Letzteres ist jedoch bedenklich, weil sie Krankheiten übertragen können. Ersteres fällt uns natürlich schwer. Letztendlich liegt die Entscheidung beim anderen Bienenvolk: Sie können die am Flugloch bettelnden Nachbarbienen einlassen, oder ausstoßen. Um die Chancen zu erhöhen, würden wir die geschwächten Bienen vorher räuchern, bevor wir sie aus ihrem Stock werfen, sodass sie sich noch mit Honig vollpacken und damit einen höheren Wert für das Nachbarvolk haben. Selbst wenn sie dann durch die Einlasskontrolle kommen, heißt das aber noch nicht, dass sie keine Krankheiten einschleppen.

Was für eine aufwühlende Parallele zum Thema Flucht und Asyl! Da gibt es solche, die in ihrer Heimat keine Chance mehr haben und wir wollen ihnen gerne ein neues Zuhause geben. Aber kann das dort lebende Volk überhaupt damit umgehen? Und welche Anwärter erachtet es als wertvoll genug, um sie anzunehmen?

Königinnenmord in der Dadant-Beute?
20160405_170344-2Bevor wir uns an diese heikle Aktion machten, entschieden wir uns dazu, erstmal das andere Volk – in der sogenannten Dadant-Beute – zu begutachten. Hier fanden wir einigen Varroabefall, der das Volk aber nicht geschwächt hat: Es sammelt fleißig Nektar und hat viele Waben mit Brut gefüllt, aus der gerade nach und nach Drohnen schlüpfen, also die männlichen Bienen, die nur zur Befruchtung da sind.

Aber was ist das?
Scheinbar hat das Volk auch unzählige Weiselzellen angelegt – daraus werden mehrere potenzielle neue Königinnen schlüpfen, was das Volk wohl demnächst dazu verlassen wird, zu schwärmen, also auszuziehen und sich eine neue Bleibe zu suchen. Seit etwa dreißig Jahren ist dieses natürliche Verhalten der Bienen aber leider aussichtslos: Durch die industrielle Landwirtschaft hat sich die Varroamilbe extrem ausgebreitet. In freier Wildbahn würde sie das Volk innerhalb weniger Wochen dahinraffen.

Während wir diese Schlussfolgerung verdauen, zieht ein Gewitter auf – und der Bienenstock ist immer noch offen. Die Bienen werden nervös, wir werden nervös. Wir versuchen, die Weiselzellen zu öffnen, um die Königinnenbrut zu töten und damit das Schwärmen zu verhindern. Zwei Bienen krabbeln unter Petras Schutzhut. Beim Versuch, ihn auszuziehen, werden sie unsanft berührt und stechen daraufhin. Jetzt wird es kritisch. Die Bienen nehmen unsere Anspannung und die Stachelpheromone ihrer Kolleginnen wahr, stufen uns zunehmend als Bedrohung ein. Jane und Ulf werden mehrmals gestochen. Unter diesen Umständen müssen wir trotzdem die Waben untersuchen, pflegen und den Bienenstock vorsichtig genug wieder verschließen, um dabei möglichst keine Bienen zu verletzen.

Irgendwann ist es geschafft
Das Gewitter ist vorbeigezogen, der Stock wieder verschlossen – wir können unsere Stiche mit Tigerbalsam versorgen.

20160405_164500-2Ein Rähmchen mussten wir aber draußen lassen, weil es neben Drohnenbrut noch voller Weiselzellen zu sein schien. Jetzt stellt sich die Frage, was wir damit machen. Unterdessen nagen sich immer mehr Drohnen aus ihren Brutwaben und erblicken das Licht der Welt. Wir entscheiden uns, die Weiselzellen mit den darin wachsenden Maden nicht einfach zu zerstören, sondern sie noch einem Zweck zuzuführen – wir probieren, sie zu essen. Nach einigem Zögern schaffen wir es alle, uns eine in den Mund zu stecken. Sie haben die Konsistenz eines zwei Minuten gekochten Eies. Für Jane schmecken sie nach frisch gekeimtem Weizen, für mich nach Hefeflocken. Ulf entscheidet sich, die Wabe mit nach Hause zu nehmen.

Am Abend die überraschende Wendung
Die vermeintlichen Königs-Anwärterinnen, die wir getötet und gegessen haben, waren in Wirklichkeit nur die Brut einfacher Arbeiterbienen. Wir hätten sie also getrost drin lassen können und in Ruhe schlüpfen lassen müssen. Da haben wir einen schweren Irrtum begangen! Zum Glück ist Ulf – zum Zeitpunkt der überraschenden Erkenntnis noch im Garten (mit dem betreffenden Rähmchen), die meisten Brutzellen sind noch intakt und er kann sie wieder in den Stock einsetzen. Puuuh! Glück gehabt.

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Das Meiste dessen, was ich hier beschrieben und erklärt habe, habe ich vorher noch nie gesehen, geschweige denn jegliche Zusammenhänge verstanden. Für mich waren es also ein paar aufregende Stunden an diesem Dienstagnachmittag, hinterher war ich erstmal ziemlich fertig. Mein Verständnis über Bienenhaltung ist noch ein bisschen (wenn auch nicht viel) mehr gewachsen als Petras gestochene Unterlippe.
Wenn man so viel auf einmal lernt, dann steht man wohl in einem Bienenschwarm in einem Gemeinschaftsgarten.

Der Start in die dritte Saison

Planungstreffen

Es scheint, als gäbe sich der Winter die größte Mühe, Winter zu sein. Doch so richtig nehmen wir es ihm nicht mehr ab, es liegt doch schon Frühling in der Luft und an den Büschen im Großen wie auch im Kleinen Garten zeigen sich die ersten Knospen.

Wir wollen die dritte Saison beginnen und – solange es draußen noch zu naß und kalt ist – fleißig Pläne schmieden, was dieses Jahr alles passieren soll.

Deswegen laden wir euch hiermit zu unserem Planungsnachmittag für die neue Saison einladen. Kommt dazu, erzählt es weiter und bringt eure Ideen mit. Am Samstag, den 27.2. wollen wir nach einer kurzen Gartenbegehung in gemütlicher Atmospähre die letzte Saison Revue passieren lassen, Träume für 2016 sammeln und im zweiten Teil dann konkrete Pläne schmieden.
Für die Pause könnt ihr gern was zu Essen oder zu Trinken mitbringen.

Samstag, 27. Februar
14.30 Uhr
Treffen im Kleinen Garten

Der Kleine Garten freut sich auf euch!

Imker*in gesucht

Liebe*r Bienenfreund*in,
du möchtest schon lange wesensgemäß imkern oder überhaupt erstmal die ersten Schritte wagen und der heiß ersehnte Imkernachwuchs werden?

Dann ist hier deine Chance!
Der Gemeinschaftsgarten Johannstadt hält seit drei Jahren mit viel Freude und Faszination Bienen. Inzwischen sind es zwei Völker (Buckfast und Apis mellifera), die von der Bienen AG über das Jahr wesensgemäß gepflegt, wenn möglich beerntet und – wenn es sich ergibt – auch interessierten BesucherInnen oder Gruppen zu Bildungszwecken gezeigt werden.

Doch trotz der Begeisterung für die summenden Mitbewohner/innen, ist die Bienen AG zu dem Schluss gekommen, dass sie, aufgrund ihrer Struktur und Fluktuation, den Bedürfnissen zweier Bienenvölker auf Dauer alleine nicht gerecht werden kann.

Ab Ende Februar/März suchen wir daher eine*n (auch gerne angehende*n) Imker*in, der*die sich vorstellen kann, die Hauptverantwortung für unsere zwei Völker zu übernehmen und gleichzeitig in Absprache mit den AGs des Gemeinschaftsgartens zu stehen, die die Bienen weiterhin mit unseren Workshopangeboten verknüpfen möchten.

Wir bieten dir:

  • zwei Bienenvölker,
  • zwei Beutensysteme (Dadant, Warré),
  • einen geeigneten Standort,
  • Arbeitszubehör (Kittel, Hüte, Handschuhe für Erwachsene und Kinder, Werkzeug)
  • unsere Erfahrung, praktische Unterstützung bei Arbeiten und die Infrastruktur zur Verwirklichung von Workshops mit eigener oder fremder Expertise.

Wir wünschen uns von dir:
Deine Zeit für

  • die Planung und Organisation der wesensgemäßen Pflege der beiden Völker,
  • die wenigen Formalia rund um die Tierseuchenkasse und
  • die praktische Arbeit an den Völkern.

Außerdem freuen wir uns, wenn du Lust hast, mit den verschiedenen Workshopformaten im Garten zusammenzuarbeiten.

Wenn es dich interessiert, im Umfeld eines selbstorganisierten Gemeinschaftsgartens mit Bildungsangeboten, das Imkern fortzuführen und dein Wissen zu teilen oder das Imkern selbstorganisiert und verantwortungsvoll zu erlernen, dann sende eine E-Mail an email hidden; JavaScript is required.

Wir freuen uns auf dich!

Die UFER-Bienen-AG

Jahresabschluss­feier am Sonntag

UJA2015Das Jahr neigt sich seinem Ende zu,

die Gärten sind winterfest gemacht,

die Erntedank-Suppen gegessen –

jetzt heißt es feiern!

Unser Verein und unsere Projekte haben sich auch dieses Jahr – unter unserem Schweiß, Tastaturgetippsel und Lachen – prächtig weiterentwickelt. Und deshalb möchten wir am Sonntag unsere jährliche Mitgliederversammlung in eine große Jahres-Abschlussfeier einbetten: Nach einem Sektempfang werden wir Geschichten darüber hören, was sich in den verschiedenen Gärten in diesem Jahr so getan hat, uns gegenseitig für unser fleißiges Wirken danken, den neuen UFER-Garten in Gorbitz feierlich aufzunehmen, zusammen über die Zukunft von UFER träumen, lecker speisen und ein paar Überraschungen wird es auch geben.

Eingeladen sind alle UFER-Interessierten, ob Mitglied oder nicht. Wir freuen uns auf euch!

Wo: Johannstädter Kulturtreff, Elisenstraße 35, 01307 Dresden
Wann: Sonntag, 15.11, ab 14 Uhr

Ein Dienstag im Juni

Ein ganz normaler Dienstag nachmittag, es regnet in Strömen – es ist wie jede Woche offene Gartenzeit im Kleinen Garten.

Zur Begrüßung kraschpelt und raschpelt es gewaltig unter unserem »Materiallager«, im Moment einem ziemlich unsortierten Haufen neben unserer Hütte.  Rick, der unterdessen eingetroffen ist, lüftet mit mir die Plane – und es kommt ein Fuch zu Vorschein, der es sich gemütlich gemacht hat. Verstreut um ihn herum liegen eine tote Maus, Brötchen, Baguette, Wurstverpackungen, ein Ei und natürlich auch ne Menge Kot, der fasst nur Kirschkerne enthält und an dem sich die Schnecken laben. Hmmmmm …!

Der Strehli-Fuchs hat sich’s gemütlich gemacht.

Der Fuchs lässt uns viel Zeit ihn anzuschauen, bis er sich nach 10 Minuten doch entschließt, in den Knöterichwald zu verschwinden. Die Erkenntnis daraus ist, dass wir dringend das Materiallager umräumen müssen – morgen, Mittwoch, 17 Uhr!

Später kommen fünf weitere GärtnerInnen mit einem Teilauto und bringen 250 Backsteine und eine Badewanne. Schnell ist eine kleine Mauer aufgestapelt – Baumaterial für Beete und Terrasse – yippie! Und danach: Beeren essen! Hmmmm …!

Ein Abschlussrundgang durch den Garten (jetzt mit Abendsonne!) zeigt die Vielfalt an essbaren Leckereien, die wir fast alle dieses Frühjahr erst angepflanzt haben und die erstaunlicherweise schon einiges an Früchten tragen. Hmmmm …!

Frühjahr im Kleinen Garten

Das Frühjahr ist im vollen Gange und das zweite Gartenjahr des »Kleinen Garten Strehlen« hat begonnen. In den letzten zwei Monaten ist viel passiert, fast fühlt es sich an wie ein zweites erstes Jahr.

Als ersten Streich im Februar haben wir die Fichte gefällt, die in der Mitte unseres dreieckigen Grundstücks stand. Ihr Stamm ist noch erhalten und wartet auf Menschen, die ihn in ein Piratenausguck, hängende Gärten, in ein Kettenkarussell oder ein anderen kreativen Garten-Mittelpunkt verwandeln.

Durch das viele Sonnenlicht, dass nun in die Gartenmitte strahlt, konnten wir daraufhin dort Gemüsebeete anlegen, die nun schon fleißig bepflanzt werden. Leider hat sich die Nacktschnecken-Population anscheinend über den Winter vervielfacht und macht uns noch mehr zu schaffen als letztes Jahr. Sie scheinen vor nichts halt zu machen  – sogar dem Salbei, Estragon und Pfefferminze werden die Blätter abgefressen. Nur den Staudenknöterich und die Brombeeren essen sie (leider!) nicht. In unserer Verzweiflung überlegen wir manchmal einfach auf Schneckenzucht umzustellen und einen Super-Kleber aus ihnen zu entwickeln ;)

Eine freundlichere Lösung für die friedliche Koexistenz mit den Schnecken haben wir auch schon begonnen: wir haben knapp 40 Obstbäume und Beeren im Uferbereich des Gartens gepflanzt. Der Grund dafür ist, dass Schnecken keine Stachelbeeren mögen (zumindest noch nicht). Außerdem befolgen wir damit das geltende Gewässerschutz-Gesetz, welches uns untersagt im Uferrandbereich Gemüsebeete anzulegen, da bei Hochwasser der Boden erodieren könnten. Die neu gepflanzen Büsche und Bäume haben somit einen vielfältigen Nutzen: sie durchwurzeln das Ufer, sie bieten Lebensraum und Nahrung für Insekten und erhalten die Artenvielfalt in der Stadt und gleichzeitig liefern sie uns wohlschmeckende Blüten und Beeren. Die gepflanzte Wildobsthecke bietet außerdem einen hübschen Sichtschutz zum Fußweg.

Mit vielen helfenden Händen und trotz Gewitter und strömendem Regen haben wir im April die Bäume gepflanzt und die meisten entwickeln sich gut. Kommt vorbei und schaut selbst, schon bald wird es die ersten Stachelbeeren zu naschen geben.

Ein weiteres Projekt welches gerade in den letzten Zügen steckt ist unser Gewächshaus. Nachdem letztes Jahr unsere zuerst wunderbar wachsenden Tomaten alle der Krautfäule zum Opfer gefallen sind, wünschen wir uns dieses Jahr eine größere Ernte – mit Hilfe eines Gewächshauses. Dies besteht natürlich nur aus „lokalen“ Baumaterialien, die wir mit Hilfe von vielen offenen Augen, freundlichem Nachfragen und spontanen Aktionen sammeln. Zum einen wurde in direkter Nachbarschaft ein Dach neu gedeckt, zum anderen an einem Haus die Fenster ausgetauscht. Fenster und Dachlatten bildeten so zusammen mit ein paar Backsteinen den „Bausatz“ fürs Gewächshaus. Anfang Mai wurde das Fundament gelegt, drei Rahmen gebaut und dieses Wochenende kommen die Fenster dran.

Und zu guter letzt: diese Woche sind wieder zwei Bienenvölker in den Garten eingezogen und summen fleißg im Knöterich rum – herzlich willkommen!

Und jetzt? Der Sommer kommt und es gibt noch viel Raum im Kleinen Garten für weitere Bau- und Pflanzprojekte. Nicht nur der oben erwähnte Fichtenstamm wartet auf Verschönerung. In unseren Köpfen geistert eine Terasse mit Sommerküche herum, ein Lehmofen, Hochbeete, die Brunnen-Instandsetzung oder eine Kompost-Station für die Nachbarschaft.

Nicht nur das Bauen, sondern auch die Garten-Nutzung darf noch erweitert werden: Workshops, Feste, Yoga, Singen … der Kleine Garten freut sich auf Eure Ideen.

Um diese auch alle umsetzen zu können suchen wir folgendes gutes Werkzeug und Materialien. Schaut doch mal in Eure Keller (oder in die von euren Eltern und Verwandten) – wir freuen uns über Spenden:

Spaten
Schaufel
Grabegabel
Spitzhacke
Handschaufeln
Heckenscheren
Sense
große Grasschere

Arbeitshandschuhe
Bank
Sonnensegel
Schnüre& Seile
Bügelsäge
Fuchsschwanz
Zange
Brecheisen/Zieheisen
Hammer
Schraubenzieher

Stroh, Heu,
Grünschnitt / Mist
Bretter
Steine

Frühjahrsputz in zwei Akten

Bei der Planungswerkstatt haben wir (mal wieder) festgestellt, wie schön es ist, befreit von den Lasten des verganggen Jahres in die neue Saison zu gehen, wieviel Spaß aufgeräumtes Werkzeug macht, und überhaupt: Ordnung machen ist gerade in.

Jedes Jahr um diese Zeit laden dann zum Beispiel die Johannstadthalle und das Ortsamt Altstadt zum Bürgerputz in der Johannstadt ein.

Und da wir gerne den Kontakt zur Nachbarschaft des Gartens stärken möchten und um auch mit Leuten in Kontakt zu kommen, die nicht in unseren Garten kommen, weil sie ihn vielleicht sogar als unordentlichen Rumpelplatz wahrnehmen, möchten wir uns beteiligen und zusammen mit vielen Menschen aus der Nachbarschaft auf den Grünflächen und um die Gärten der Johannstadt herum aufräumen und sauber machen.

Dazu treffen wir uns am 15. April ab 14 Uhr an der Ecke Dürer-/Thomaestraße. Mitzubringen sind Lust & Laune am Aufräumen sowie angemessene Kleidung.
Nach getaner Arbeit möchten wir alle zu uns in den Garten einladen und bei einem kleinen Buffet bei uns im Garten zusammen feiern, entspannen und Kontakte knüpfen.

Meldet euch bei mir, wenn ihr mitmachen und die Chance nutzen möchtet, mit Leuten über unser Projekt ins Gespräch zu kommen, die sich sonst nicht in den Garten trauen. Ebenso, wenn ihr etwas fürs gemeinsame Buffet vorbereiten möchtet.

Und noch was:
Damit wir ein entspanntes Buffet in einem einladenden Garten machen können – und auch damit wir als Garten-Gemeinschaft selbst gut in die neue Saison starten können, haben wir uns beim Plenum vorgenommen, mal so richtig ordentlich Frühjahrsputz zu machen: Am 12. April ab 11 Uhr werden wir unsere Werkzeuge und Ressourcen mal wieder in Ordnung bringen, alles gut nutzbar aufräumen und den Garten einladend gestalten.

Also auf auf zum fröhlichen Aufräumen!