Autor: Sebastian
Dank an die “Baustelle des Jahres 2013”
Bevor wir uns all den bevorstehenden Freuden des neuen Jahres widmen, soll an dieser Stelle natürlich ebenfalls denen des vergangenen gedankt werden – ganz im Einklang mit lokalen Traditionen und dem Dresdner Zeitgeist durfte nämlich auch der Garten im letzten Jahr eine aufsehenerregende Großbaustelle beherbergen:
den UFER-Brunnen
Da dieses, für die Wasserversorgung essentielle, für die Bauarbeiter herausfordernde, für Besucher immer wieder spannende Projekt uns im letzten Jahr so angenehm auf Trab gehalten hat, soll hier nun nochmal die “Baustelle des Jahres 2013” gewürdigt werden.
Bilder sagen mehr als Tausend Worte, deshalb empfehlen wir zunächst einen Blick in diese Bildergalerie:
Außerdem freuen wir uns natürlich , die folgende Laudatio voller echtem Schweiß und Sand, aus dem Bohrer der Feder von Dirk in voller Länge veröffentlichen zu dürfen:
Der Lernprozess der UFER-Gärtner machte auch vor diesem Jahr nicht Halt und wir konnten viel über Wasserversorgung aus dem Untergrund lernen.
Ausgangspunkt: Ein Brunnen sollte her.
Gesagt, getan, zumindest angefangen, denn vieles im Leben ist unwegbarer als man denkt, sodass nach einem kleinen Rückschlag, ein “richtiger” Brunnen gebaut werden sollte, in dem – so würde sich bald zeigen – allerdings auch einiges mehr an Arbeit stecken sollte. (wir berichteten)Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, der Brunnen ist noch nicht komplett einsatzbereit, der gegenwärtige Zustand macht aber große Hoffnungen und ein Rückblick zeigt, was gemeinsam alles möglich ist.
Doch (halbwegs) der Reihe nach:Angeregt von Philip, der das Brunnenprojekt (welches Christoph ja schon im Jahr zuvor angeschoben hatte ) partout nicht aufgeben wollte, ging diesmal Tobias voran, arbeitete sich in die Materie ein und knüpfte allerlei Kontakte zu Geologen, Brunnenbauern und anderen fischelanten Menschen: Johannes Richter aus Radeberg teilte sein Wissen über Unter- und Hintergründe zum Grundwasser. Teilespenden und Beratung gab es von der Firma TPE GmbH aus Leipzig, Dieter F. lieh uns günstig Baugeräte und stand für Fragen, insbesondere zum Bohren, zur Verfügung, Brunnenbauer Horst J. beriet uns ebenfalls.
Diese Unterstützung allein baut noch keinen Brunnen-
es musste angepackt werden:
Erste Versuche, dem Johannstädter Boden ein bisschen Land abzugewinnen, führten zunächst in regelmäßiger Wiederkehr auf wahlweise sehr große oder sehr massive Steine, bzw verdichtete Schichten selbiger. Manch einem schwand der Mut mit wachsender Loch-Tiefe, bis jedoch Tom mit heldenhaftem händischem Ausschachten durch eine knapp 2 m(!) dicke Ziegelschuttschicht den Durchbruch (durch altes Kellergewölbe, scheinbar)schaffte. So konnte schließlich doch erfolgversprechend und substanziell gebohrt werden. Bei reichlich 5 m konnten wir erstmalig auf unserem Grundstück Grundwasser sehen, Stück für Stück auf dem Weg dahin das Bohrgestänge verlängert.
Danach kam Schwerstarbeit: Das Plünschen, der Kies mußte raus und das Brunnenrohr zugleich reingetrieben werden, Kies aus dem Untergrund ziehen, die Pumpe händisch säubern, um das Rohr zentimeterweise weiter hineinzutreiben. Bei finalen 8,50 m war auch hier Schluß, der Fluss-Kies im Untergrund ist dort so groß, daß er von der Pumpe nicht mehr aufgenommen werden konnte, weiterer Vortrieb ist mit den vorhandenen Mitteln nicht möglich, aber insgesamt eine respektable Tiefe, die hoffentlich auch bei abfallendem Grundwasserspiegel in trockenen Jahren unsere Wasserversorgung sichert.
Damit war es soweit: Das erste handgeförderte UFER-Wasser konnte verkostet werden und hat uns inzwischen auch schon die eine oder andere Suppenzubereitung im Kessel überm Feuer ermöglicht.
Doch damit noch nicht genug, eine Brunnenstube (als Einhausung) wurde aus im Untergrund gefundenen Ziegeln gemauert. Über die essentielle Wichtigkeit der Mondscheingründung lässt sich gewiss streiten, unstrittig ist das Ergebnis eine prima Brunnenstube.
Neben der Brunnenstube, die unseren “Wasseranschluss” enthält, entstand noch eine Brunnenbank, auf der Pumpe, Wasserbecken und dergleichen Platz finden sollen. Mit dem Herbst wurde zunächst ein Fundament erstellt und darauf sukzessive gemauert und ein Ablauf gebaut, der gleich ein Sumpfbeet speist. Das Fortschreiten des Jahres führte dazu, dass es zu “nicht viel mehr” als Mauern gekommen ist.
Krönender vorläufiger Abschluss war die Mosaikverzierung eines Ablagefaches. Es blieb erstmal nichts anderes übrig, als die Baustelle zunächst erstmal winterfest zu machen. Auf dem Weg dahin brachen allerdings sich schon zahlreiche (feuchte)Träume der abgeschließenden Ausgesteltung im nächsten Jahr bahn.
Es wird sich bestimmt noch einiges ändern, wir freuen uns aber sehr darauf, den Brunnen endlich fertigzustellen. Und zu zelebrieren, mit einer Feier, die der sagenhaften Brunnen-Soli-Party des Sommer ’13 in nichts nachsteht.Klar ist es ein bißchen schade, dass wir nicht fertig geworden sind, aber Dinge brauchen eben ihre Zeit und es soll auch Spaß machen.
Eine Erkenntnis eines solchen Projektes soll an dieser Stelle auch nicht unerwähnt sein – die Kesselsuppe wurde dann doch von begeisterter und zahlreicher genossen als die Baustelle teilweise Bauarbeiter hatte. Wenn Elan und Motivation (gerade bei körperlich so fordernder Arbeit) alleingelassen werden, dann zehrt das und zieht sich. Insofern würden wir uns wünschen, dass für weitere Projekte auch die anstrengende Suppe gemeinsam ausgelöffelt wird…Wenn man sich dann die Bilder so im Nachhinein anschaut, merkt man dennoch: Trotz mancher Reibungspunkte und Herausforderungen ein wirklich schönes Gemeinschaftserlebnis!
Dafür ist der Garten auch da und im nächsten Jahr kann es weitergehen – wir freuen uns darauf.Unser herzlicher Dank geht an
- Thomas & Dirk & Tobias, das Brunnenteam 2.0
- Johannes Richter, Geologe aus Radeberg, für ausführliches Coaching und Beratung
- Thomas Haugk und die Firma TPE GmbH für Sponsoring und Beratung
- Dieter Fritzsche aus Dresden für Geräteleihe und Beratung
- eine befreundete Werkstatt im Industriegelände für die Spende der Brunnenstuben-Abdeckung
- Ralf, Neuzugang im Brunnenprojekt, Erdarbeiter, Vielmaurer; die Unterstützung auf den letzten Metern.
- Markus, “unser Fahrer” (Materialranschaffer) und Kiespumper
- Christoph, den “Untergrundkämpfer”, für die ursprüngliche Brunneninspiration; Gerätebeschaffer für den ersten Anlauf, ohne den es keinen zweiten gegeben hätte
- Dirk L., Johannes, Hana, Harald und Fiete, Anpackende Gäste, Helfer beim Plünschen, Besorgungen machen und Kiesschaufel
- Tom, der Steinchen für Steinchen den Durchbruch durch eine zwei Meter dicke Trümmerschicht vollbrachte
- Horst J., Brunnenbauer für die geduldige Beratung
- Tina, die Dresdner Trümmerfrau, fürs Vorbereiten von Kriegsschutt zur Verwendung
- Erik, Maurer und Immerwiedermitanpacker
- Anne fürs Kiespumpen und Trümmerverwertung
- Naiara & Philipp, 2013er-Brunneninitiator und Trümmerwäscher
- Gregor & Sebastian, für die gewagte „Mondscheingründung“ – eine Selbsterfahrung in Blindmauern
- Hanna, für kreative Trümmerverwertung und das wunderbare Dämmerungsmosaik (abends legen – früh staunen)
- Karl (selbst auf Krücken) und Chris für die unkaputtbare Schachtabdeckung, für kreativen in-promptu-Gerüstbau, fürs Mauern und weil sie unsere „Turbos“ für Erd-, Fäll- und Rodungsarbeiten sind
- Marlen für Bohrarbeiten en miniature, die PE-Bohrspanproduktion
- Alice, Bohrgestängeputzerin
- Hanna & Ben fürs unermüdliche und hochmotivierte Organisieren der Brunnen-Soli-Party, unser Wunschbrunnen-Wassertanz-Tag
- allen Besuchern der Soliparty
- den Musikern von Kuma Um, Rashi und Debo, Danke Samba, Chief in the Garden sowie Yoann und Antonia für die künstlerische & musikalische Untermalung des Wassertanzes
- außerdem für großartige finanzielle Unterstützung Antje, Viktoria, Dirk, Eberhardt, Runa, Stefanie, John, Katrin, Jochens Schwestern, Werner und Brigitte, Juliana,
- sowie allen Soli-Getränke-Trinkern für den Durst
- Sebastian & Co. für die Organisation der Spendenaktionen
- Norbert, Andreas, Mandy für Elbtaler-Spenden
- Anja, Markus und Anne für geduldiges, verständiges Abrechnen und Gelderverwalten
- anstiftung & ertomis für die Teil-Förderung unseres Brunnenprojekts
- Thomas & Dirk für innovativen Armierungsbau, für salbungsvolle Einladungstexte und fürs Immer-Mit-Dabei-Sein
- Tobias für Kon-Struktives, für all das fachliche Know-how, die Anleitung und Einführung neuer Brunnenbauer und vor allem für die zielstrebige Koordination eines nicht immer geradlinigen Projektes.
Nur das neue Jahr oder schon Frühling?
Auch wenn wir uns nicht ganz sicher sind, ob das jetzt schon der Frühlingsanfang ist oder nur das neue Jahr – klar ist in jedem Fall, dass auch in 2014 bei UFER viel los sein wird.
Auf die Aussaat der ersten Pflanzen warten wir vorsichtshalber noch einen Moment, da man dem Braten mit den milden Temperaturen wohl nicht so richtig trauen kann. Aber im Winterschlaf sind auch wir schon nicht mehr, hinter den Kulissen tut sich bei uns so einiges. So waren wir als Orgagruppe am letzten Wochenende auf unserer ersten Klausurtagung/Strategietreffen, in Scheckthal in der schönen Lausitz. Dort konnten wir uns ein ganzes Wochenende lang abseits vom Tagesgeschäft und vor dem Saisonauftakt in aller Ruhe mit langfristigen Fragen für UFER beschäftigen.
Was sind unsere Ideen für die Zukunft, wie wollen wir das Bestehende weiter stärken, wie wollen wir wachsen?
Es war ein wirklich gutes, erkenntnisreiches Wochenende – ein ausführlicherer Bericht dazu folgt in Bälde, ein bisschen Ausblick soll dennoch in diesem Post schon mal gewagt sein.
Für den Gemeinschaftsgarten Johannstadt bereiten wir schon jetzt unsere traditionelle Planungswerkstatt zur gemeinsamen Gestaltung des Gartenjahres vor, weiterhin steht auch für den Verein unsere jährliche Mitgliederversammlung an. Erstere findet am 08. März in der Johannstadthalle statt, letztere am 23. März im Vereinshaus Aktives Leben. Was genau da jeweils passieren soll, wird zeitnah hier beschrieben.
Außerdem möchten wir in diesem Jahr unsere Bildungsangebote verstetigen und vertiefen. Dazu sind im momentan eine Workshop-Reihe zu Permakultur bei uns im Garten sowie ein umfassendes Programm über die ganze Saison in verschiedensten Dresdner Gärten in Planung. Im Gemeinschaftsgarten Johannstadt hoffen wir wieder auf einige Besuche interessierter Schulklassen, Kinder oder Projektgruppen – sehr gern möchten wir den Garten auch für junge Menschen als Erlebnis- und Lernraum öffnen.
Darüber hinaus bahnt sich ein langsames Ausufern der UFER-Projekte an, neue Gärten werden unter unserer Trägerschaft erwartet… Dazu befinden wir uns momentan in zahllosen Struktur- und Rechtsfragen – spannenden Koalitionsverhandlungen sozusagen – und werden euch auch da informieren, sobald wir mehr wissen und weitere Entscheidungen getroffen werden sollten.
Schaut gern vorbei, ob digital auf dieser Seite oder mit Schaufel und Saatgut im Garten – wir freuen uns auf euch, bis dahin! :)
Weihnachtsfeier, oder: wenn es partout nicht schneien will, dann sind wir eben wieder draußen
Am nächsten Sonntag, den 15ten Dezember, treffen sich die UFER-Gärtner zur Weihnachtsfeierei mit Glühwein und Kesselsüppchen. Ab etwa 17 Uhr im Garten, zieht euch warme Söckchen an und bringt eine Decke mit, wir wollen uns ein nettes Lagerfeuer machen, das Dreibein drüberstellen und ringsum Füße und Herzen wärmen lassen. Wir freuen uns auf ein schönes winterliches Beisammensein, Schnee hin oder her :)
bis dahin!
Ein offener Brief: Engagement braucht Raum
Wir möchten hier gern auf den in den letzten Monaten in der IG Freiräume Dresden entstandenen offenen Brief verweisen. Weil wir finden, dass die Situation für nicht-profitorientierte Projekte in Dresden zunehmend unangenehmer wird. Weil wir es gut finden, diese Themen mal deutlich anzusprechen. Weil wir mitfühlen, mit Projekten, die nach langem Engagement, viel Arbeit und Herzblut nun von Schließung bedroht sind. Weil wir viele der beschriebenen Herausforderungen und Schwierigkeiten kennen. Und weil wir wollen, dass es trotzdem weitergeht.
Deshalb: schaut euch den Brief bitte an, unterschreibt gern und informiert andere -> freiraum.fueralle.org/ein-offener-brief-engagement-braucht-raum/
Umfrage zu Brachflächen in Dresden
Unser fleißiger und engagierter Partner Brachfläche.de führt gegenwärtig eine Umfrage zu Brachflächen in Dresden durch, bei der um kurze Mithilfe gebeten wird.
Worum gehts?
Dresden im Wandel, vom 17.10.
Am 17.10. fand im Rahmen des Umundu-Festivals im Hygenie-Museum eine große (großartige) Veranstaltung statt, bei der auch UFER und das Gartennetzwerk vertreten waren.
Bei “Dresden im Wandel” präsentierten sich zahlreiche lokale Initiativen und Organisationen, die sich eine andere Stadt vorstellen können und sich bereits auf den Weg dahin gemacht haben. Die Vielfalt dessen, was bereits passiert und die Vielfalt dessen, auf welche Weise die Stadt sich wandelt, war wirklich beeindruckend und kann in folgendem Video noch einmal gut nachvollzogen werden.
Ein ausführlicher Bericht vom Abend kann hier auch nachgelesen werden. Frohes Stadt-Wandeln!
5tes Umundu-Festival in Dresden eröffnet
“Gemeingüter sind nicht, sie werden gemacht”
Heute abend wurde das 5te Umundu-Festival für global nachhaltigen Konsum eröffnet. Weiterlesen
Pssst! – Samstag ist nochmal Brunch
Liebe Freunde,
nur ganz kurz für euch nochmal der Hinweis, am Samstag findet – vor unserem Bienennachmittag – der nominell letzte Brunch statt.
Wir treffen uns ab etwa 11 Uhr zu einer lockeren Runde, jede/r bringt etwas leckeres mit, wir naschen Hameln und all die Äpfel, die uns auf den Kopf fallen. Sollte es nieseln, ist das kein Problem, wir sitzen entspannt im Trockenen. Und danach können wir mit vollem Bauch und seligem Lächeln etwas über die Bienen bei uns erfahren…
Bis dahin, wir sehen uns!
Urban Gardening im DLF – Jeder Bürger darf buddeln und pflanzen
Im Deutschlandfunk gab es letzte Woche eine recht ausführliche und informative Sendung zum Thema “Essbare Stadt”.
Speziell beleuchtet wird dabei die Stadt Andernach, die durchaus hohen Bekanntheitsgrad erlangte (gutes Marketing!) durch die von Stadtverwaltung initiierte und getragene Umwandlung öffentlicher Grünflächen in Gemeinschaftsgärten (im weitesten Sinne), in produktive Anbau- und Selbstnasch-Flächen.
Macht euch selbst ein Bild, was beispielsweise Christa Müller (anstiftung & ertmomis) nun dazu sagt, was von dem top-down-Ansatz urbanen Gärtners zu halten ist und was darüber hinaus im DLF über städtische Gärten zu hören ist – klickt hier.
Netzwerktreffen urbaner Gärten – Summer Camp in Berlin
Am letzten WE fand in Berlin das jährliche Urban Gardening Summer Camp statt, zum zweiten Mal ausgerichtet von der anstiftung & ertomis, beherbergt vom Interkulturellen Garten Lichtenberg und den Prinzessinnengärten.
Themen waren neben informellen Gesprächen bei Tee und Lagerfeuer zB Bienenhaltung in der Stadt, Gründung eines Beratungsnetzwerk urbane Gärten, Kollektives Kartieren, Bau einer Solarkiste, smarte Urlaubsbewässerung sowie Kochen und Backen in Gemeinschaftsgärten.
Auch aus Dresden fanden 3 mutige Stadtgärtner den Weg in die Hauptstadt und nahmen mit ca 80 weiteren Leuten teil, an einer Zusammenkunft, die sich wohl tatsächlich als das Treffen einer Bewegung bezeichnen lässt.
Bei allem lockeren Austausch, war auch diesmal – wie schon im Jahr zuvor in Köln – zu spüren, dass es den Beteiligten und Engagierten wirklich ernst ist mit der Sache.
Hier ging es um mehr als “nur ein bisschen Hobbygärtnern”, hier ging es um ganz reale Fragen sozialer Gerechtigkeit und einer ökologisch tragfähigen Zukunft, ressourcenverträgliches Miteinander, um Stadtentwicklung und Teilhabe, Ernährungssouveränität und Gesundheit.
Hier trafen sich Pioniere, die sich ernsthaft und ganz bewusst ans Erproben und Experimentieren mit Lösungsansätzen für all die ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen machen.
Zumindest für mich war dies zum Sonntagvormittag, an dem wir alle zusammen den Vorentwurf für ein gemeinsames Manifest “Recht auf Gärten in der Stadt” bearbeiteten und weiterentwickelten, deutlich spürbar – ein absolutes Highlight mit Bauchkribbeln. So viele Menschen aus allen Ecken Deutschlands, die sich mit Herz und Verstand für eine zukunftsfähige Stadt (und mehr) einsetzen und ganz praktisch betätigen, sie alle eine gemeinsame Stimme bilden zu sehen – sehr beeindruckend und bewegend. Es macht mir Mut und Hoffnung, Teil dessen zu sein.
Ähnlich prägnant waren das entstehende Beratungsnetzwerk, das zu einer zunehmenden Professionalisiserung beitragen kann, sowie die Entwicklung einer interaktiven online-Karten-Plattform, auf der nicht nur bestehende und potenzielle Gärten, sondern auch deren Termine, Neuigkeiten und Werkzeugwünsche sichtbar werden können.
Darüber hinaus tauchten in vielen Gesprächen spannende Ansätze von Kooperationen mit Imkern, Stadtplanern, öffentlichen Einrichtungen und sozialen Gruppen auf … da bewegt sich was!
Eine Menge Inspiration und viel zu lernen.
Fast schade, dass sich nicht mehr Leute aus Dresden auf den Weg gemacht hatten, ist doch die
Vernetzung der anstiftung & ertomis weißgott kein Selbstzweck, sondern ein wirklich reichhaltiger Verbund verschiedenster Kompetenzen, Ressourcen und Erfahrungen.
Insofern auch hier ein wenig der Appell, mitzumachen und sich einzubringen ins Netzwerk. Ob es Praxisblätter, finanzielle Unterstützung bei Projekten, eine Beratung oder Förderung zum Start, begleitender Support oder die Vermittlung hervorragender Referenten (von Lehmofenbau über Färberpflanzen und Mischkultur bis hin zu Vereinsrecht) ist – meldet euch beim anstiftungs-Team, fast immer gibt es eine Antwort und Hilfe. Es wär eigentlich fahrlässig, diese Angebote nicht zu nutzen! Los gehts Dresden! ;)
Gute Nachrichten
Nachdem in den letzten Wochen unsere fleißigen Brunnenbauer in vielen Stunden mühsamer Buddelei eindrucksvoll demonstriert haben, was das Sommerloch wirklich bedeutet, kehren nun langsam die Gärtner aus dem Urlaub zurück. Unzählige, noch grüne Tomaten deuten an, was da erntemäßig auf uns zukommt in den folgenden Wochen und auch sonst wird es demnächst so einiges geben bei uns.
Deshalb auch diese mittelgroße, bunte Neuigkeitenrunde voller guter Nachrichten:
Wie ihr sicher schon mitbekommen habt, laufen die Planungen für unsere heiße Soli-Feier auf Hochtouren – unter anderem wird es beim Wassertanz am 31. August Mosaikbastelei, Gedichte, eine Kuriosiätenversteigerung und eine offene Bühne zum Jammen geben. Wenn ihr wunderbare Musik hören oder machen wollt, kommt vorbei, bringt Kuchen mit oder tobt euch im Sandkasten aus.
Aus den Tiefen der Brunnen-Baustelle selbst erreichte uns letzten Sonntag nicht nur die Nachricht, dass wir tatsächlich auf Wasser gestoßen sind, sondern auch gleich eine nette Teekanne mit dem ersten Schluck selbstgeschöpften Wassers. Frisch von 8m weiter unten – lecker!
Wir können also feststellen, dass nicht alle herausfordernden Bauprojekte in Dresden gleich mehrere Millionen und ähnlich viele Jahre brauchen müssen, manchmal reichen auch einige Wochen und ähnlich viele Spenden :)
Stand jetzt wird noch der Pumpensockel gebaut, die Pumpe installiert und dann haben wir es geschafft.
Als ob das nicht schon genug wäre, hat eine weitere Gruppe engagierte UFERianer beschlossen, dass unser Bauwagen einen neuen Anstrich gut vertragen würde. So stehen jetzt regelmäßig einige Bauwagenliebhaber auf Leitern, schleifen geduldig den alten Lack ab und bescheren dem Holz einen neuen, einfachen Schutz aus Leinöl. Schön sieht das aus, wenn das Holz so richtig zur Geltung kommt.
Und währenddessen reifen die Äpfel zielstrebig vor sich hin, der Baum ächzt schon bedenklich und schmeißt ab und an einige Früchte aufs Dach unserer neuen Hollywoodschaukel. Was könnte es schöneres geben als beim romantischen Schaukeln von saftigen Äpfeln erschlagen zu werden? noch mehr Neuigkeiten
“Spende Wasser!” – Soliparty
Ein bunt gemischter Haufen tatkräftiger Menschen reicht sich die erdigen Hände, um gemeinsam Teile des städtischen Raums lebenswerter zu machen.
Begleitet von Bienen und Schnecken bauen wir Gemüse an, eine Sommerküche auf und – mangels verlässlicher Regenmengen – nun einen Brunnen tief in die Erde. Aber Erdöl sprudelt bisher keines und das ersehnte Grundwasser ist noch 200€ entfernt.
Darum: „Spende Wasser!“ auf dem Gartenfest am 31. August!
Klein und Groß, Jung und Alt – alle sollen sich an diesem Tag von früh bis spät bei uns wohl fühlen können.
Ab 13 Uhr, kann der Garten auf eigene Faust oder zusammen mit UFER-Gärtnern erkundet werden. Damit niemandem so schnell die Puste ausgeht, sorgen wir für das leibliche Wohl nur mit den besten Leckereien. Auch für Kinder wird der Garten an diesem Tag ein kleines Wunderland sein.
Mit der Nacht erwachen die Bäume zu einer schillernden Wasserwelt, die mit fließenden Klängen und tropfenden Lichtern zum Tanzen einlädt.
So wollen wir das kalte Nass unserer Begierde gebührend feiern.
Kommt zahlreich zum Wunschbrunnen-Wassertanz und unterstützt den Brunnenbau im UFER-Garten! Hier entwickelt sich ein wunderbarer Freiraum, der auch euch immer offensteht. Unsere Stadt wird das, was wir daraus machen!
Umundu-Sommermarkt
Am Samstag, den 10. August findet von 10 bis 16 Uhr der Umundu-Sommermarkt des Sukuma Arts e.V. auf dem Martin-Luther-Platz statt und wir vom Gartennetzwerk sind dabei !!
Klick, um weiterzulesen
Projekt Brunnenbau – wir brauchen Unterstützung!
Den UFER-Garten gibt es nun schon 2 Jahre, unsere zweite Gartensaison läuft auf Hochtouren und vieles hat sich verändert. Aus einer früher urwaldähnlichen Brachfläche ist ein buntes Stück Stadt geworden, auf dem sich Menschen begegnen, gemeinsam Projekte auf den Weg bringen und Gemüse anbauen können. Vieles hat sich verändert, aber manches ist aber auch gleich geblieben – den Wassermangel in der langen Trockenperiode kennt der ein oder andere auch aus dem letzten Jahr.
Für unser Projekt Brunnenbau brauchen wir nun aber eure Unterstützung!
Wir versuchen vieles, um mit möglichst wenig Wasser auszukommen: An den Garagen haben wir Dachrinnen angebracht, um das Regenwasser auffangen zu können, der Boden wird gemulcht. So konnten weite Teile des Sommers überbrückt werden, auch jetzt merkt man noch, dass der Boden recht krumig bleibt und das Wasser gern annimmt.
Allerdings beginnen trotz aller Bemühungen mangels Wasserversorgung viele Pflanzen kurz vor der Ernte die Köpfe hängen zu lassen.
Eine Idee, die uns schon im letzten Jahr kam: ein Brunnen!
Deshalb brachten wir das Brunnenprojekt letztes Jahr auf den Weg, nach einigen Arbeitseinsätzen stecken wir nun aber auf halber Strecke fest.
Der Mensch wächst aber mit seinen Aufgaben und der eingeschlagene Weg führte nicht zum Ziel, sodass wir einen anderen, durchaus aufwendigeren Weg versuchen wollen und einen “richtigen Brunnen” (mit Saug-Druck-Pumpe) bauen wollen. Hier ist unsere Erfolgswahrscheinlichkeit wesentlich größer. Inzwischen steht uns der Erfahrungsschatz eines Brunnenbauers und Geologen zur Verfügung.
Im Gegensatz zum bisherigen Versuch soll der nun geplante Brunnen wartungsfähig sein. Außerdem soll es Möglichkeiten zur Erweiterung der Wasserversorgung des Gartens geben. Erweiterungsmöglichkeiten wie z.B. Gießen mit Schlauch und Pumpe oder ein zentraler Hochbehälter sind derzeit noch Zukunftsmusik und von dem eigentlichen Brunnen und der ersten Finanzierung unabhängig. Die Investitionskosten belaufen sich bis hierher insgesamt auf stattliche 400€.
Unser Verein lebt vor allem von den Menschen, die sich regelmässig treffen, engagieren und das Gesicht des Gartens jede Woche erneut gestalten. Bei Projekten kann man immer viel improvisieren, aber auch das hat seine Grenzen und manchmal ist stattdessen einfach Geld notwendig.
Geld, das der Verein auch für andere Projekte gebrauchen kann. Geld, das nicht immer durch Fördergelder abgedeckt ist und durch Spenden und Mitgliedsbeiträge reinkommen muss.
Wir glauben, dass dieser Brunnen einen großen Mehrwert für den Garten erzeugt, und wenn die/der Eine oder Andere genauso denkt und dies ihm etwas wert ist, freuen wir uns über jede Spende. Ob 5, 10 oder 300.000€, egal, jeder Betrag hilft, egal ob als Überweisung aufs Konto oder in die Spendenbüchse.
Unsere Bankverbindung ist folgende:
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Eine Barspende vor Ort ist ebenso möglich wie Nutzung von paypal. Spendenquittungen sind auf Wunsch ausstellbar.
Darüber hinaus seid ihr herzlich eingeladen zur regelmäßigen Gartenzeit immer mittwochs, zum anstehenden Brunch am 10. August oder zu unserer Soliparty am 31. August (mehr dazu bald hier).
Vielen Dank und auf bald!
“Wasser gießen ist einfach, Wasser sammeln ist schwer.”
Gartenakademie 2014
lernen – vernetzen – austauschen – vermitteln – ausprobieren
Unsere Idee
In Dresden gibt es bereits mehrere Gartenprojekte, die sich großem
Zulauf erfreuen und auch immer wieder Veranstaltungen durchführen.
Durch das Gartennetzwerk besteht seit geraumer Zeit eine Plattform für den gegenseitigen Austausch, zur Vernetzung und für gemeinsame Projekte.
… und genau daran wollen wir anknüpfen
Mit der Gartenakademie soll eine gemeinsame Veranstaltungsreihe rund
um das Thema “Gärtnern in der Stadt” für alle interessierten Dresdner entstehen.
Klick um mehr zu erfahren