Festival-Stimmung im Wurzelwerk

Am Sonntag war das Wurzelwerk kurz Gastgeber für mehrere hundert Besucher*innen.

Im Rahmen des jährlich stattfinden Kleingartenwandertags wurde dieses Jahr auch für eine ein Gemeinschaftsgarten angesteuert.

Kleingärtner*innen, Nachbar*innen und Vertreter*innen der Dresdner, sowie der sächsischen Verwaltung besuchten das Wurzelwerk für eine dreiviertel Stunde, um zu erfahren, was diese Form des Gärtners zu bieten hat.

Wir servierten regionales Essen und Getränke, zeigten die Pedalofaktur, an der die Besucher*innen auch Smoothies mixen konnten, sowie unsere Ausstellung zum Wert von Ökosystemen in der Stadt und beantworteten viele verschiedene Fragen.

Die meisten Fragen drehten sich darum, wie wir denn mit all dem Unkraut im Wurzelwerk klar kämen. Die Antwort, dass wir es mit voller Absicht überall da stehen lassen, wo wir den Platz nicht selber brauchen, weil dadurch Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere, Mulchmaterial für unsere Beete und außerdem leckeres Essen von ganz alleine wächst, kam bei allen verblüffend gut an.

Was wir nicht verrieten, war, dass diese Unkräuter in Wirklichkeit unsere Klimaanlage im Garten sind. So wie die Sonne an diesem Vormittag brannte, hätten sonst eine Menge Pflanzen eine Menge mehr Wasser gebraucht und wer weiß, wie es uns ergangen wäre :-)

Wir freuen uns, dass wir eine Station auf der Wanderroute sein durften und damit Austausch zwischen den verschiedenen Gartenformen schaffen konnten.

Dramatische Szenen im Garten

von Max

8:00 Uhr an einem Samstag im Johannstädter Gemeinschaftsgarten.

Ein junger Eichelhäher jagt den Meisen nach – hat er es auf ihre Nester abgesehen? In direkter Nähe der Nester wird er von aufgeregten Meisen angeflogen. Laute Vogelrufe ertönen – beim nächsten Blick fliegt der Eichelhäher mit einem Jungvogel im Schnabel davon.

Kurz darauf gleitet imposant ein Graureiher über unseren Garten – was für ein Zufall.

Eine solche Szene bot sich mir während der diesjährigen Stunde der Gartenvögel: Der NABU hatte, wie jeden Mai, dazu eingeladen, allerorten in den Morgenstunden Vögel zu zählen, die am eigenen Beobachtungsposten vorbeikommen.

Welche Vögel und wie viele über den Gemeinschaftsgarten Johannstadt hinweg flogen oder in der Umgebung des Gartens zu sehen waren, verrät die Zählliste.

Oasen für Erholung und Entfaltung, eine Umfrage in den UFER-Gärten

Wir haben euch in einer Online-Umfrage gefragt, wie es euch in den Gärten geht, was sie euch bringen, welche Probleme es gibt und was ihr vermissen würdet, wenn es sie nicht mehr gäbe.

Die Antworten zeigen spannende Neuigkeiten über die Projekte, aber auch vieles, was wir ahnten. Deshalb hier mal die interessantesten Ergebnisse:

 

Wie sind Aktive ursprünglich auf “ihren” Gemeinschaftsgarten aufmerksam geworden?

  • Die meisten Leute haben von den Gärten, in denen sie aktiv sind, durch persönliche Empfehlungen erfahren (ein Drittel), oder eben im Vorbeigehen (ein Viertel).
  • Flyer haben ungefähr ein Zehntel der Leute in den Garten gebracht und sind am ehesten im hechtgruen und im Bönischgarten wirksam gewesen.

 

Wie oft sind Leute im Gemeinschaftsgarten?

  • Etwa die Hälfte der Aktiven ist ungefähr ein bis zwei mal pro Woche (oder ein bisschen seltener) im Garten.
  • Ungefähr ein Viertel ist zweimal in der Woche oder öfter im Garten. (Ausnahme hierbei ist der Böhnischgarten, der nicht so häufige Besuche erfährt.)
  • Mehr als ein Viertel kommen nur etwa einmal im Monat. Am meisten dieser spontanen Besuche haben das Wurzelwerk und der Gemeinschaftsgarten Johannstadt, am wenigsten der Kleine Garten.

 

Was ist Menschen im Gemeinschaftsgarten eigentlich am wichtigsten?

Wir haben acht Aspekte zur Auswahl gestellt, die die Befragten im Durchschnitt aller UFER-Gärten folgendermaßen von wichtig zu weniger wichtig geordnet haben:

  • Gemeinschaftsgefühl erleben
  • Gärtnern
  • Gemeinschaftlichen Handeln
  • konkret nachhaltiger handeln
  • Chillen
  • Bauen
  • Ideen für Nachhaltigkeit lernen
  • anderen etwas beibringen

  • In den meisten Gärten ist das Erleben von Gemeinschaftsgefühl am allerwichtigsten. Vor allem im Bönischgarten und um Kleinen Garten wurde das besonders hoch bewertet. Im Gemeinschaftsgarten Gorbitz und im Wurzelwerk steht es an zweiter bzw. dritter Stelle.
  • Natürlich steht in allen Gärten das Gärtnern auch hoch im Kurs, im Gemeinschaftsgarten Gorbitz und im Wurzelwerk sogar an erster Stelle. Im Gemeinschaftsgarten Johannstadt kommt es aber zum Beispiel auch erst an fünfter Stelle.
  • Das gemeinschaftliche Handeln wird vor allem im Wurzelwerk, Bönischgarten und Gemeinschaftsgarten Gorbitz besonderns hoch bewertet.
  • Das ganz konkrete nachhaltigere Handeln wird vor allem im Kleinen Garten und im hechtgruen hochgeschätzt.
  • Das Chillen ist besonders den Nutzer*innen im Wurzelwerk und hechtgruen sehr wichtig (hier wird es an dritter bzw. vierter Stelle genannt).
  • Das Bauen ist vor allem im Gemeinschaftsgarten Johannstadt prägend.
  • Ideen für Nachhaltigkeit zu lernen ist vor allem im Wurzelwerk wichtig und
  • anderen etwas beizubringen ist vor allem im Wurzelwerk und im Gemeinschaftsgarten Johannstadt beliebt.

 

Was hat der Gemeinschaftsgarten seinen Nutzer*innen tatsächlich schon gebracht?

Hierzu haben wir sieben Aspekte zur Auswahl gestellt, die die Befragten im Durchschnitt aller UFER-Gärten folgendermaßen geordnet haben (von sehr viel zu eher wenig):

  • neues interessantes Wissen (am meisten im Wurzelwerk, am wenigsten bisher im Kleinen Garten)
  • neue Freunde (am meisten im hechtgruen und Bönischgarten, bisher am wenigsten im Wurzelwerk)
  • wohltuende und hilfreiche Bekanntschaften haben die Befragten in den UFER-Gärten im Durchschnitt 12 dazu gewonnen (am meisten im Bönischgarten, am wenigsten bisher im Wurzelwerk, im Gemeinschaftsgarten Gorbitz ist der geringste(!) angegebene Wert 7 ).
  • viele neue Fragen (vor allem im Wurzelwerk, bisher am wenigsten im Kleinen Garten)
  • Möglichkeiten, eigene Talente und Wissen einzubringen (am meisten im Gemeinschaftsgarten Gorbitz, am wenigsten bisher im Wurzelwerk)
  • praktische Anregungen für nachhaltigeres Leben (Spitzenreiter Gemeinschaftsgarten Johannstadt, bisher am wenigsten im Bönischgarten)
  • mehr Sozialkompetenz (am meisten in den Gemeinschaftsgärten Gorbitz und Johannstadt, am wenigsten bisher im Wurzelwerk)

 

Gefragt nach wichtigen Problemen im Garten, geben die Befragten vor allem folgendes an:

  • wenig Verbindlichkeit, Verantwortungsübernahme und Beteiligung und Gemeinschaftsarbeiten
  • sehr unterschiedliche Vorstellungen übers Gärtnern
  • Vandalismus und Vermüllung durch Fremde (v.a. im Bönischgarten)
  • unterschiedliche Kommunikationsstile
  • fehlende Absprache und wenig Teilnahme an Plena
  • seltener, aber auch eine Rolle spielen z.B. persönliche Konflikte, zu viel Privatgärtnerei, weggeerntete Früchte oder nicht (gut) funktionierende Anlagen, wie z.B. der Teich oder der Kompost

 

Befragte, die einen Gemeinschaftsgarten verlassen haben

  • geben als Gründe dafür vor allem Zeitmangel wegen anderer Verpflichtungen und Engagements an.
  • Aber auch Wegzüge oder ungünstige Offene Gartenzeiten sind wiederholt Gründe.
  • Hin und wieder spielen auch angespannte Stimmung und Schwierigkeiten im Miteinander eine Rolle.

Beeindruckende Nachhaltigkeits-Erlebnisse

Am zweithäufigsten werden hier die Kompost-Toiletten in den Gärten und das mobile UFER-Kompostklo genannt, weil damit nicht nur Ausscheidungen zu Erde werden, sondern auch ganz viel Trinkwasser und Energie gespart wird.

Das Beeindruckendste ist aber scheinbar das Bauen und Werkeln mit wiederverwendeten Materialien und “dass man sehr viel Projekte realisieren kann, ohne Dinge einzukaufen, also vor allem mit Resten und Abfällen arbeitet”, sowieder “Fokus auf das, was an Ressourcen schon da ist”.

Wiederkehrend genannt werden aber auch:

  • der Spaß, mit Schwarmintelligenz Orte zu gestalten und sich langfristig entwickeln zu sehen
  • weitgehender Verzicht auf Strom und fossile Brennstoffe, dafür angepasste Technologien: Rocket Stove, Solartrockner, Pizzaofen, Lastenräder, Pedalgenerator …
  • die Freude über selbstgezogenes Gemüse, Früchte und Kräuter
  • gärtnerische Techniken: Mulchen, Kompostieren, …
  • energiesparende Lebensmittelverarbeitung: Fermentation, Haltbarmachen,
  • Biodiversität: Bienenzucht, Wildinsekten, Blühwiesen, Weidenzäune, …
  • Zusammenbringen verschiedenster sozialer Milieus, Inklusion
  • Kooperation mit Akteuren aus der Nachbarschaft und der Stadtgesellschaft
  • und viele andere

 

Wünsche für die Zukunft

haben die Befragten viele. Vor allem wurden gewünscht:

  • dass die Gärten bestehen bleiben können und nicht verdrängt werden
  • noch mehr Interesse der Nachbarschaften
  • größere Wertschätzung und Unterstützung durch die öffentlichen Institutionen
  • noch mehr Nachhaltigkeits-Lernen und entsprechende konkrete Veränderung der Alltagspraxis
  • mehr Verantwortungsträger*innen, mehr Einsatz für Pflegeaufgaben
  • mehr Kooperationen zwischen den Gärten und mit anderen Einrichtungen im Stadtteil
  • mehr junge Menschen im Garten
  • bessere Vorsorge für Trockenzeiten
  • (Bildungsangebote für) bessere zwischenmenschliche Kommunikation
  • mehr Spielmöglichkeiten für Kinder
  • Unterstützung bei der Umsetzung von Projekten
  • Konstruktivität und Leichtigkeit in der Problemlösung
  • mehr Gemeinschaftsaktionen und offene Angebote für den Stadtteil
  • manche sind aber auch einfach “wunschlos glücklich”.

 

Und zum Abschluss noch die tollen Antworten der Umfrageteilnehmer*innen auf die Frage “Was würdest du vermissen, wenn es den Gemeinschaftsgarten nicht mehr gäbe?”:

  • einen schönen Ort
  • lustige Leute
  • die Obstbäume und Bienen
  • die Nähe zur Laborschule (Gorbitz)
  • reich gefüllte Brunch-Tische
  • Gärtner*innen auf der Straße treffen und quatschen
  • mein abendliches Rumgärtnern
  • eine Oase inmitten des Stadtteils
  • Gärtnern mit netten Menschen
  • das Erleben dieses Fleckchen Erdes im Jahreslauf mit all seinen Tieren und Pflanzen
  • den Garten und die Menschen, die dort zusammen kommen
  • den Ort, als Lernraum.
  • die Menschen
  • die sozialen Kontakte, das Betätigungsobjekt, Erfahrungen sammeln, gärtnern, Gemeinschaft
  • die vielseitigen Menschen
  • das zufällige Treffen
  • den grünen sich weiterentwickelnden Freiraum,
  • die Aktiven rumwerkeln zu sehen,
  • Aktivität mit der Erde
  • den Ort für spontane Begegnung mit den tollen Menschen
  • einen grünen Treffpunkt im Stadtteil
  • einen Treffpunkt für tolle Menschen z.T. Freunde aus der Nachbarschaft, den wir selber zu einer Oase gemacht haben
  • ein Fleckchen Heimat
  • Freiheit
  • einfach alles an ihm
  • einen Ort der Gemeinschaft und des Naturerlebnisses in meinem Wohnviertel
  • das Grüne im Stadtviertel ;)
  • die Menschen
  • die gemeinsamen Veranstaltungen
  • sozialen Austausch ganz unterschiedlicher Menschen
  • Vielfalt im Viertel
  • Lebensraum für Menschen und Tiere
  • einen Freizeitort
  • ein politisches Zeichen, dass Städte mehr sind als Gebäude
  • einen offenen Raum für alle Interessierten
  • einen niedrigschwelligen offenen Ort für den Stadtteil
  • eine grüne Oase, die gemeinsam gestaltet werden kann, abseits von Parks und Wiesen
  • einen Ort, der viele Jahre und persönliche Erlebnisse spiegelt und integrierende Kraft hat
  • die Pflanzen und die schönen Sommerabende im Garten
  • einen Lernort für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit
  • das Fleckchen Natur
  • die Farben
  • den offenen Treff
  • einen Ort, an dem ich mal mitgewirkt habe und an den ich gerne hin und wieder zurückkomme und einfach mal gucke, ob jemand da ist und wie es so aussieht
  • die Johannis- und Stachbeeren ;-)
  • die bunte Gemeinschaft und die netten Kontakte
  • das Arbeiten und Entspannen an der frischen Luft
  • den lustigen Plenums-Brunch
  • einen wunderbaren Ort
  • gemeinsames Grün in der Stadt
  • Gemeinschaft
  • das Gärtnern im Grünen
  • eine Wohlfühloase in der Stadt
  • einen Ort zum Ausprobieren
  • einen Raum für gemeinsamses (Er)Leben
  • den schönsten Ort in Strehlen
  • meinen Ruhepol
  • die Kräuter
  • den Brunnen
  • den Ort der Gemeinschaft (wir alle würden uns ohne den Garten kaum sehen)
  • Lagerfeuer
  • Gemüse aus eigener Ernte
  • den Hängemattenplatz
  • den Kompost für unseren Biomüll
  • die Sommerfeste
  • die Suppe überm Feuer
  • die schnelle Erholung in der Natur unter der Woche
  • nette Gespräche
  • das Natur Erleben
  • gemeinsam Projekte gestalten können
  • der Natur beim Wachsen zuzusehen
  • die offene Gartenzeit als garantierte Zeit, in der ich draußen bin und was körperlich mache (und ein paar nette Menschen um mich habe)
  • Gemeinschaft
  • einen Ort der Ruhe
  • einen Rückzugsort
  • Naherholung
  • die Gemeinschaft
  • gemeinsam etwas schaffen
  • Spaß
  • draußen sein
  • die Tage draußen im Garten mit den Freunden und vielen Kindern zu verbringen
  • der Kontakt zu neuen, noch fremden Anwohner*innen
  • den Kontakt zu den Gartenbekanntschaften
  • einen Ort, an dem meine Kinder frei spielen dürfen und an dem ich meine Freunde treffe
  • die Möglichkeit, zu gärtnern, nicht nur auf dem Balkon und selbst gezogene Pflänzchen einzupflanzen oder zu überwintern
  • den Kontakt zur Nachbarschaft
  • coole Leute um die Ecke
  • einen Ort, an dem ich spannende Menschen in schönster Atmosphäre treffen kann
  • die Organisatoren und Menschen
  • Lagerfeuer
  • das Tomatenzelt
  • den Mail-Verteiler
  • die Hoffnung auf ein weiteres Gemeinschaftsgartenjahr ;-)
  • die Idee
  • die Infos über die Workshops!
  • das gemeinsame Bewirtschaften eines Gartens mitten in der Stadt zusammen mit vielen verschiedenen Menschen
  • einen Ort zum Seele baumeln lassen und Freunde treffen in meiner unmittelbaren Nachbarschaft
  • den Ort
  • mein Beet
  • das schöne Gefühl, dass man dort etwas zu essen wachsen lassen kann

»Der Garten hat sich für mich und viele andere Gärtner schon jetzt zu einem kleinen grünen Rückzugsort entwickelt, an dem man nach der Arbeit Ruhe findet und der Hektik der Stadt entgehen kann. In der grünen Oase wachsen die vielfältigsten Gemüse und man kann sich mit Freunden zum Grillen oder einem kleinen Feierabendbier treffen. Der Kontakt zu den anderen Gärtnern eröffnet komplett neue Blickwinkel, erweitert den Horizont und bringt spannende Menschen mit einem gemeinsamen Interesse in Kontakt. Mir macht die Gestaltung der Flächen mit viel eigener Kreativität, Freiraum und den praktischen handwerklichen Arbeiten großen Spaß. Es ist schön, die Entwicklung der Tiere und Pflanzen, sowie des gesamten Gartens zu beobachten. Die Mitgärtner haben ihre eigenen Spezialgebiete, von denen man lernen und damit profitieren kann. Ich habe das Gefühl, mir würde eine ganze Menge fehlen, wenn es den Garten nicht mehr gäbe.« (aus dem Wurzelwerk)

Vielen Dank an alle, die an der Umfrage teilgenommen haben und alle, die die Gärten mit so viel Engagement zu so wertvollen Orten im Stadtteil machen!

Unser Kompost ist fertig

Im Oktober haben wir in einem Kompost-Workshop eine sogenannte Heißrotte aufgesetzt:
Einen Würfel mit ungefähr einem Meter Kantenlänge aus verschiedensten zerkleinerten Garten- und Küchenabfällen, etwas Erde, Gesteinsmehl, guten Bakterienkulturen und Wasser.  In den ersten drei Tagen hat er sich selbst durch bakterielle Aktivität auf ungefähr 70°C hochgeheizt, dann wieder abgekühlt und in den folgenden Wochen hat er sich gesetzt, sodass er am Ende nur noch ungefähr ein Drittel so hoch war.

Am letzten Donnerstag haben wir ihn mit einer Seminargruppe im Wurzelwerk begutachtet und beschlossen, dass er fertig ist: Oben auf war noch eine dünne unverrottete Schicht. Die haben wir abgenommen und in den Sammelkompost daneben gegeben.
Und darunter kam super Komposterde zum Vorschein. Die fleißigen Teilnehmer*innen haben ihn noch ausgesiebt und heraus kam feinste Komposterde:

Vielen Dank an alle, die Küchenabfälle mitgebracht haben, alle die geholfen haben, ihn aufzusetzen und natürlich all den Millionen von Kleinstlebewesen, die das alles aufgegessen und wieder ausgeschieden und dadurch in nur sechs Monaten wunderbaren Krümelhumus daraus gemacht haben!

Saisoneröffnung

Die neue Gartensaison 2019 wirft ihre Sonne voraus.

So langsam wird es wieder lebendiger im Reich der Tiere, Pflanzen und Menschen.

Wir wollen die neue Saison erst feierlich und dann planerisch eröffnen und laden euch ein:

 

 

 

Eröffnungsfeier am Sa, 6. April ab 15 Uhr
* Gartenführung * Live-Musik * Tauschbörse für Saatgut und Jungpflanzen
* Jonglage für Kinder * Lagerfeuer, Suppe, Stockbrot
Wir haben eine Überdachung, wir feiern also bei jedem Wetter!

 

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Planungswerkstatt am Sa, 13. April, 11-15 Uhr
* gemeinsame Saisonplanung * GärtnerInnen kennenlernen
* neue Ideen einbringen * Projekte vorstellen * Wissen austauschen
Gemeinsames Mittagessen! Wir machen Suppe, ihr könnt gerne das Buffet bereichern.

 

Besuch von Schüler*innen im Garten

Am 2. November bekamen wir Besuch von Schüler*innen der Montessori-Schule Huckepack.

Gemeinsam mit einer Lehrerin und einem Bundesfreiwilligen beschäftigten sie sich im Rahmen dreier Projekttage mit der Frage, was Nachhaltigkeit eigentlich bedeutet und wie sie praktisch aussehen könnte.

An diesem Freitag schauten sie sich also das Wurzelwerk als einen Gemeinschaftsgarten an, wo Gregor ihnen zeigte und erklärte, wie wir dort versuchen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Sie halfen, neue Baum- und Struachpflanzungen anzugießen, bauten uns eine Kochstelle aus Backsteinen, in der Holz super effizient verbrannt wird (Rocket Stove) und wir kochten gemeinsam eine leckere Gartensuppe.

Danach machten Sie sich auf, um Müll an der Elbe zu sammeln und setzten gemeinsam einen Vertrag auf, in dem sie sich gegenseitig dazu verpflichten, sich bis Weihnachten intensiv damit zu beschäftigen, wie sie nachhaltiger konsumieren und weniger Abfall erzeugen können.

Nisthilfen für Wildbienen, Vögel und Igel

Gestern fand unser Nisthilfen-Workshop statt: Naturpädagoge Gauthier Saillard erklärte uns, warum Wildbienen, Vögel, Igel und co für unsere Natur – und damit unser eigenes Überleben – aber auch für die Funktion unserer Gärten so wertvoll sind: Die einen bestäuben unsere Pflanzen und sind selbst Nahrung für wichtige andere Lebewesen, die anderen fressen Schädlinge und bringen in geringem Maße Dünger ein. Das zeigte Gauthier uns auch anhand eigener toller Naturfotos.

Dann erklärte er uns, welche Art von Bepflanzungen und Unterkünften diese Tiere anlockt und hilft, sie im Garten anzusiedeln. Daraufhin bastelten und bauten wir Bienenhotels, Vogelhäuser und Igelunterkünfte aus lokalen Naturmaterialien.

Zu den Bienenhäusern erklärte Gauthier uns, dass die häufig verwendeten angebohrten Holzscheite nur sehr wenig funktionieren, weil sie Risse bilden und dann für die Bienenlarven nicht mehr sicher genug bewohnbar sind. (Bei wildbee.ch ist die wichtige Problematik sehr klar beschrieben, dass die meisten Insektenhotels und andere künstliche Nisthilfen den Bienen mehr schaden, als nützen.) Stattdessen bastelten wir sie aus verholzten Stengeln des japanischen Staudenknöterichs, der als invasive Pflanze mittlerweile an allen Ecken der Stadt zu finden – und dafür sehr wertvoll ist. Wir hängten sie in Ecken des Gartens auf, an denen nicht so oft Menschen vorbeikommen und richteten die Eingänge nach Südosten aus, weil die Bienen so die beste Sonne bekommen. Auch einfache Haufen aus organischen Materialien, wie Blättern, Ästen, Zweigen usw. sind, ob groß oder klein, eine gute Behausung für einige Wildbienenarten und viele andere Insekten.

Vogelhäuser brauchen möglichst Einfluglöcher in möglichst passender Größe, je nachdem, welche Vogelarten man erwartet. Wir verwendeten keine Plastik oder Dachpappe für das Dach, weil beides energieintensive, nichtkompostierbare Erdöl-Produkte sind und das Holzdach für sich auch eine Weile hält und nach ein paar Jahren einfach ausgetauscht werden kann.

Igelunterkünfte bastelten wir aus hölzernen Obstkisten, die jeden Tag von Lebensmittelhändlern weggeworfen werden. Sie werden ebenfalls an nicht allzu oft begangenen Orten kopfüber aufgestellt, ein Eingang hineingesägt, der auch nach Südosten ausgerichtet wird und das Ganze dann mit Blättern, Zweigen oder Stroh eingepackt. Von den Baumaterialien kann man auch noch welche daneben liegen lassen, damit der Igel es sich damit drinnen selbst gemütlich machen kann.

Mit diesem wunderschönen Sonnentag – der aber auch endlich mal kalt war – schlossen wir die Workshop-Saison für dieses Jahr dankbar ab.

Ein heißer Kompost, ein heißes Thema und eine kalte Badewanne

Am Samstag fand unser Kompost-Workshop statt. Dazu hatten wir uns Katja Sonnig von der BUND Jugend eingeladen. Sie brachte zusätzlich zum allgemeinen Kompostieren Erfahrungen und kritische Gedanken zum Thema Terra Preta mit. Zusammen mit Gregor, der KnowHow zum Thema Heißrotte-Kompost und Bokashi einbrachte, führte sie die Teilnehmenden durch die verschiedensten Ansätze und Möglichkeiten des Kompostierens.

Zusammen setzten wir einen Heißrotte-Kompost auf, der aus einer guten Mischung aus kohlenstoff- und stickstoffreichen Materialien besteht, auch Zweige und Stängel enthält, um eine gute Belüftung zu gewährleisten, außerdem Gartenerde, um Tonanteile hinzuzufügen, Gesteinsmehl um Wohnraum für Mikroorganismen zu bieten und mit fertigem Kompost, sowie selbstgemachten Fermenten angereichert wurde, um Mikroorganismen, Enzyme und Bodentiere einzubringen.

Die haben gleichmal ordentlich losgelegt und unseren Kompost in den ersten zwei Tagen, wie erwartet, auf ungefähr 60 Grad hochgeheizt. So werden Beikrautsamen und unerwünschte Bakterien gleich abgetötet, während aus den vielen Zutaten frischer Kompost wird.

Das Thema Terra Preta ist noch heißer, als unser Kompost: Als uralte Form des Bodesaufbaus in (sub)tropischen Zonen der Erde können wir viel davon lernen. Katja und Gregor erklärten aber auch, dass in unserer Klimazone andere Aufbauprozesse wichtiger sind, da unsere Böden auch Humus in Form von “normalem” Kompost gut einbinden können. Außerdem warnten sie davor, die für Terra Preta notwendige Holzkohle selbst herzustellen: Wenn Verkohlung nicht unter den genau richtigen Bedingungen passiert, entstehen krebserregende Stoffe, die nicht konzentriert in den Boden gelangen sollten.

Eine andere Spezialform des Kompostierens ist der Bokashi, bei dem das Kompostgut unter Luftabschluss von Mikroorganismen vergoren wird. Dadurch geht weniger Masse und Energie verloren und die Umsetzung geht viel schneller, als beim Kompost. Nachteil ist, dass die Hitzeinwirkung ausbleibt, die der Bokashi dafür mit Säurebildung ausgleicht.

Ein paar Fleißige setzten hinterher noch eine besondere Form des Bokashi an: Einmal in einem Eimer und einmal in einer Badewanne pressten wir mit Braunfäule befallene Pflanzenteile zusammen, und füllten sie mit Wasser und Fermenten auf, damit sie der Luftabschluss und die bakterielle Aktivität die Schadpilze abtöten. Hinterher können wir die Reste dann im normalen Kompost nutzen und müssen die wertvolle Biomasse nicht entsorgen.

Eine mobile Werkbank für den Garten

Gestern wurde im Wurzelwerk eine mobile Werkbank gebaut. Wir hatten uns Tobias Kaiser eingeladen, der die Werkbank entworfen hatte, um uns beizubringen, wie wir sie nachbauen können und wie sie funktioniert.

Die Werkbank besteht aus einem Schraubstock auf einem massiven Dreibeinständer, der im Boden verankert werden kann, um sicher zu stehen. Somit kann man auch im Garten, wo es oft keine schweren Tische oder festen Böden gibt, sicher an einem Schraubstock arbeiten. Und wenn man ihn nicht braucht, kann der Ständer zusammengeklappt und im Trockenen verstaut werden.

Zum Workshop kamen unter anderem Aktive aus anderen Gärten, die das Konzept gerne nachahmen möchten. Die entstandene Werkbank ist nun auch Teil der UFER-Werkzeug-Allmende.

Kino und Flohmarkt – ein Wochenende im Wurzelwerk

Am Freitag Abend, als die Sonne untergegangen war, erstrahlte das Wurzelwerk in hundert Lichtern: Zum Kinoabend hatten wir den Folientunnel mit Lichterketten geschmückt und den Weg durch den Garten mit Kerzen ausgeleuchtet. Unter der wunderbaren neuen Überdachung des Tunnelgestänges trafen sich über vierzig Nachbar*innen und Besucher*innen aus anderen Stadtteilen. An der Bar gab es leckere Getränke mit minimalem ökologischen Fußabdruck, da sie alle in der Stadt selbst, oder im nahen Umfeld hergestellt waren und so keine Flüssigkeiten in Flaschen quer durchs Land gefahren werden mussten.

Wir zeigten den 2012 entstandenen Dokumentarfilm (R)Evolution von Rob Stewart. Der Unterwasserfotograf und Meeresbiologe zeigt darin in bewegenden Bildern, die gegenseitige Abhängigkeit aller Lebewesen voneinander – und warum wir Menschen in den letzten Jahrhunderten das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Saurier ausgelöst haben. Danach kommt er auf Möglichkeiten zu sprechen, wie wir helfen können, das natürliche Gleichgewicht – und damit auch unser eigenes Überleben – zu retten. Nach dem Film gab es noch viele Gespräche in der gemütlichen Atmosphäre und wir staunten, zusammen mit den vielen Gästen, wie schön, praktisch und einladend der Garten in nur 6 Monaten geworden ist.

Gleich am nächsten Tag öffneten wir erneut das Gartentor, um unseren ersten Flohmarkt im Wurzelwerk zu eröffnen. Die ersten mutigen Enthusiasten hatten ihre Stände aufgebaut und bemühten sich, für allerlei Trödel neue Liebhaber*innen zu finden. Auch am Samstag hatten wir gemeinsam ein Gartenbuffet mit viel selbstgekochten und gebackenen Leckereien auf die Beine gestellt. An der Gartenbar boten Sara und Philipp Erfrischungen auf Spendenbasis an, was bei der andauernden Sommerhitze dankenswert angenommen wurde. Micha hatte sein Jonglage-Paket in den Garten gebracht und gab den Gästen die Möglichkeit, sich selbst an den Pois, Diabolos und Flowersticks auszuprobieren. Besonders die jungen Gästen hatten viel Spaß mit Micha und seinen Künsten. In der Kindermalecke gab Almuth den jüngsten Besuchern die Möglichkeit selbst mit Wachsmalstiften kreativ zu werden. Zwischendurch nutzten immer wieder Gäste die Gelegenheit durch den Garten zu schlendern und das Entstandene zu begutachten. Philip bot eine „offizielle“ Gartenführung an und erzählte den Interessierten die ein oder andere Anekdote und Hintergrundgeschichte. Claudia nutze die Gelegenheit, um der Nachbarschaft ihre Pläne zum Bau eines Solartrockners und Haltung von Bienen im Wurzelwerk vorzustellen und neue Leute für ihre Projekte zu begeistern (mitmachen erlaubt!). Auf einmal war es dann schon Abend und wir blickten auf einen anstrengenden aber schönen Flohmarkttag zurück, bei dem so manch neuer Kontakt in der Nachbarschaft entstand und so mancher Trödel ein zweites Leben geschenkt bekam.

Vielen Dank an die fleißigen Köpfe, Hände und Füße aus der Gartengemeinschaft, die mit dafür gesorgt haben, dass aus einer Brache ein so wertvoller Raum entstehen konnte!

Die Fotos vom Flohmarkt hat Philipp Michael aufgenommen. Vielen Dank!

Leben im Garten

Gestern fand das Treffen der Kerngruppe des Gartennetzwerks bei uns im Wurzelwerk statt. Als Teilnehmer daran fand ich es erstens mal wieder toll, wie gemütlich es bei uns ist und zweitens kamen interessante Begegnungen zustande:

Zuerst besuchte uns ein Fuchs, der aus den ungenutzten Gewächshäusern der benachbarten Gärtnerei kam. Dabei trennte uns der Wildzaun, was aus zwei Gründen gut ist: Erstens können die Füchse so nicht an die Beete heran und zweitens erfüllt der Zaun damit noch eine zweite Funktion neben der, die Menschen von den einfallenden Gewächshäusern fernzuhalten :-)

 

Dann kam eine Bekannte mit ihrer WG vorbei, die in der Nähe wohnt und erzählte, dass sie den Garten als ihren Balkon-Ersatz erkoren hätten: Sie würden oft zusammen Abendessen oder auch schon morgens vorbeikommen, um zu Gießen und die ersten Sonnestrahlen zu genießen. Auch sie freute sich über die Gemütlichkeit und dass man sich “um nichts mehr kümmern muss”, wenn man hier picknicken wolle, weil so viel Praktisches – Sitzgelegenheiten, Schatten, Geschirr, Besteck, Spüle, Toilette und sogar ein Holzkocher schon im Garten sind. Ich merkte sofort, dass solches Lob gleich wieder neue Kraft gibt und die Strapazen des Aufbaus sich gelohnt haben. Die Besucherin wusste dann auch gleich noch zu erzählen, dass der Fuchs mit einer ganzen Familie in den Gewächshäusern lebt.

Der Garten zieht also vielfältiges Leben an :-)

Dem Beet eine weiche Decke – unser Mulch-Workshop

Am Montag hatten wir zu einem Workshop eingeladen, in dem die Technik des Mulchens genauer angeschaut werden sollte. Dafür, dass vemutlich die meisten Menschen – wie einer der Teilnehmer über sich selbst sagte – keine Ahnung haben, was Mulch eigentlich überhaupt ist, kamen erstaunlich viele: Mit 22 Teilnehmenden war das Interesse genauso hoch, wie beim Pilzzucht-Workshop eine Woche vorher.

Um uns in die Geheimnisse des Mulchs einzuführen, hatten wir Diplom-Permakultur-Designerin Ulrike Meißner eingeladen. Nach einer Vorstellungsrunde, in der konkrete Fragen und Anliegen benant werden konnten, erklärte sie die Grundlagen: Guter Boden besteht aus verschiedenen Anteilen Sand, Ton, organischem Material (Humus) und Bodenleben. Die ersten beiden Faktoren kann man im vorhandenen Boden kaum verändern, die letzten beiden sehr gut:

Mulchen heißt, den Boden mit organischen Materialien zu bedecken. Das ist der Natur abgeschaut, in der es sowas wie offene Erde ja nur kurzzeitig nach zerstörerischen Ereignissen gibt und ansonsten immer eine Schicht Blätter, Zweige oder ähnliches zu finden ist. Das hat folgende Vorteile:

  • Feuchtigkeit wird besser im Boden gehalten – man muss weniger gießen
  • Beikräuter werden unterdrückt – man muss also weniger jäten und (nicht) umgraben
  • Regen kann den Boden nicht so leicht wegspülen – man vermeidet also Erosion
  • Früchte und Blätter werden weniger mit Erde bespritzt – man muss sie also weniger waschen
  • die Bodenstruktur wird verbessert – man kann den Boden dann also leichter bearbeiten und muss (nicht) umgraben
  • die organische Schicht bietet vielfältige Nährstoffe für das Bodenleben – man muss weniger düngen

Dafür kann man je nach Anwendung Materialien wie Grasschnitt, Stroh, Holzhäcksel, Laub, Kompost, Mist, (unbedruckte) Pappe oder ähnliches (gerne auch in Kombination) verwenden. Im weiteren Sinne kann man auch nichtorganische Materialien wie Steine oder Folie als Mulch betrachten, weil sie zumindest die ersten vier Funktionen auch erfüllen können.

Dann erklärte Ulrike uns die zwei grundlegenden Anwendungsarten:

  • Den vorbereitenden Mulch (oder auch Totmulch genannt): Dabei wird eine bestehende Fläche so dicht abgedeckt, dass kein Licht mehr durchkommt und keimende Beikräuter nicht durch wachsen können. Sie sterben ab, was das Bodenleben nährt und nach einigen Wochen bis Monaten hat man so ein Beet vorbereitet, ohne umzugraben. (Beim Umgraben stirbt viel vom wertvollen mikrobiellen Bodenleben und der Boden wird oft verdichtet – mal ganz davon abgesehen, dass es auch noch anstrengend ist.)
  • Den Nährmulch: Dabei werden Mulchmaterialien mit hilfreichem Nährstoffgehalt um die Kulturpflanzen herum aufs Beet gelegt, um es abzudecken und zu nähren.

Natürlich gibt es auch Anwendungsgebiete, wo Mulch nicht so gut funktioniert, oder Nachteile bewirkt, wie zum Beispiel folgende:

  • in ein gemulchtes Beet kann man nicht direkt sähen (es sei denn, man räumt den Mulch zwischenzeitlich beiseite)
  • im Frühling muss die Erde aufgewärmt werden, bleibt unter einer Mulchschicht aber kalt (auch dafür muss man ihn zweitweise beiseite räumen)
  • Schnecken, Mäuse und andere Schädlinge können sich in dem Mulch wohlfühlen (wogegen man dann die jeweils passenden Abwehrmaßnahmen einleiten muss)
  • Mulchen ist manchmal materialintensiv (wobei mindestens Laub und Grasschnitt auf so ziemlich jeder Fläche zu finden sein sollten.

Dann nutzten wir die Möglichkeit, Ulrike zu vielen Detailfragen zu löchern, woraufhin sie uns oft auch die Tipps des Mulch-Könners schlechthin, Burkhard Kayser (auf seiner Website mulchinfo.de) empfahl.

Und schließlich machten wir uns daran, erstens um unsere Beerensträucher herum Beikräuter zu entfernen und sie mit Pappe und Holzhäcksel vor neuem Bewuchs zu schützen, zweitens eine neue Beetfläche mit Pappe, Stroh und Grasschnitt vorzubereiten, in die auch gleich Kartoffeln gesteckt wurden und drittens bestehende Pflanzungen in den Gemeinschaftsbeeten mit Stroh und Grasschnitt zu ummanteln.

Vielen Dank an Ulrike für die tollen Infos und die Anleitung, ans Team fürs Vorbereiten und an alle, die mitgeholfen haben für die tollen Beete!

Wurzelwerk in der Zeitung

Vier verschiedene Zeitungen haben sich schon für den neuen Garten interessiert (ohne dass wir etwas dafür tun mussten :-)), sind vorbeigekommen, haben Interviews geführt, Fotos gemacht und schöne Artikel geschrieben. Vielen Dank dafür!

 

Als erstes berichteten Pieschen Aktuell und die DNN über die Eröffnung:

 

Als nächstes kam die Sächsische Zeitung zu Besuch:

Dazu sagen müssen wir: Die Idee für das Projekt kommt nicht aus dem Stadtplanungsamt. Das Amt hat uns angefragt, ein Konzept einzureichen und uns bei der Beantragung unterstützt. Und die 25 Wochenstunden hauptamtliche Arbeit sind korrekt, gelten aber für beide Mitarbeiter zusammen :-)

 

Zuletzt besuchte uns das Dresdner Kulturmagazin, in dem ein Artikel in der Juni-Ausgabe erscheinen wird.

Sie kamen, planten und pflanzten

Am Samstag fand endlich unsere Planungswerkstatt im Wurzelwerk statt:

 

Wir hatten alle, die Lust haben, den Garten dieses Jahr mitzugestalten, eingeladen, sich gegenseitig und den Garten kennenzulernen, Ideen auszutauschen und erste Verantwortlichkeiten zu übernehmen.

Der Tag war sonnig und heiß und lud zum Badengehen ein, aber trotzdem kamen 20 Gartenbegeisterte zusammen und dachten sich, nach einer Führung durch das, was es im Garten schon gibt, Projekte aus, die in dieser Saison angegangen werden möchten:

 

 

 

 

 

  • der Ausbau des Gemeinschaftsbeets
  • Bienen und Nützlingsbiotope
  • ein übersichtliches Materiallager
  • Kompost und Bokashi
  • der Wiederaufbau des Folientunnels
  • Ausbau der Sommerküche
  • eine Werkstattecke
  • Schattenspender
  • ein Tauschregal
  • und andere

Für einige davon schmiedeten wir gleich in Kleingruppen konkretere Pläne und legten nächste Schritte fest.

Außerdem einigten wir uns darauf, uns ab den Garten ab jetzt zweimal wöchentlich für neue Interessierte und Gäste zu öffnen (Offene Garten- und Beratungszeiten: Mo 15-19 Uhr, Fr 12-16 Uhr) und einmal im Monat gemeinsam zu essen und wichtige Entscheidungen zu treffen (Wurzeltreff: am ersten Montag des Monats ab 18 Uhr, 18:30-19:30 für Tagesordnungspunkte). Zusätzlich beschlossen wir, einen mail-Verteiler einzurichten, sodass alle, die mitmachen möchten, sich darüber über Vorhaben austauschen können.

Zum Mittag gab es leckeres bio-veganes Kichererbsencurry mit regionalem und saisonalem Gemüse und Mitgebrachtes von allen. Hinterher konnten wir in unserem neuen Gartenwohnzimmer entspannen, weil wir gemütliche Sitzmöbel von den Nachbarn gespendet bekommen hatten.

Am Ende pflanzten wir dann noch einige Stauden und Sträucher, die wir aus einem befreundeten Garten geschenkt bekommen hatten.

Wer nicht dabei sein konnte, ist natürlich weiterhin (mit seinen*ihren Ideen) herzlich willkommen!

Beerensträucher und Nachbarschaftshilfe

Am Samstag besuchten uns internationale Studierende, die sich im Rahmen des Programms Europe on Track Nachhaltigkeits-Ideen in verschiedenen europäischen Städten anschauen. Um die Umweltauswirkungen ihrer Reise auszugleichen und dabei gleich noch etwas Praktisches zu lernen, hatten sie beschlossen, uns bei einer Pflanzaktion zu helfen.

 

Wir setzten 25 Beerensträucher, darunter die Klassiker Johannis-, Stachel- und Himbeere, aber auch Japanische Weinbeeren, Jostabeeren, stachellose Brombeeren, Mini-Kiwis, Sanddorn und – die dürfen nicht fehlen – Felsenbirnen.

 

Außerdem hatten wir am Freitag 10m³ frische Erde von der städtischen Kompostwirtschaft geliefert bekommen, die allerdings auf der falschen Seite unseres Zaunes abgekippt werden musste. Also halfen die fleißigen Europareisenden und ihre Gastgeber*innen von der TU Dresden uns dabei, sie auf die richtige Seite zu bringen. Wir sagen Danke für das starke Anpacken!

 

Währenddessen pflanzten Fleißige schon Erdbeeren in das entstehende Gemeinschaftsbeet und vom Aussterben bedrohte Insektenstauden (vom Projekt Urbanität & Vielfalt) in den Blühstreifen am Zaun. Außerdem beehrte uns eine Nachbarin, die etwas von unserem vielen Löwenzahn als Medizin erntete und uns anbot, nächste Woche viele vorgezogene Kohlrabis vorbeizubringen. So kommt die Kooperation in Schwung :-)

Einladung zur Eröffnungsfeier

Wir legen los – mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wollen wir das Wurzelwerk in Pieschen offiziell eröffnen!

Eröffnungsfeier am Freitag, 13. April

Damit wir in gemütlicher Runde bei warmen Getränken und Snacks zusammen feiern können, bauen wir erstmal unsere eigenen Gartenmöbel aus gebrauchten Einwegpaletten (wir haben etwas Werkzeug und Baumaterial, mehr hilft aber auch).

13–15 Uhr Paletten-Möbel bauen
ab 15 Uhr Buffet, warme Getränke und Gartenmusik auf der Mandriola
ab 17 Uhr Feuer, Musik und Tanz

Wir kochen eine bio-regional-vegane Suppe. Wenn ihr könnt, bringt auch noch etwas fürs Buffet mit.

PS: Für alle die etwas langfristiger planen wollen, die Planungswerkstatt für die erste Gartensaison im Wuzelwerk findet am 5. Mai von 11.00–17.00 Uhr statt. Hier werden wir gemeinsam Ideen spinnen, die Beetplanung organisieren und erste Projekte im Garten anzetteln.

Wir freuen uns auf euch!