Der Boden unter unseren Füßen

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, ist 2015 offizielles UN-Jahr des Bodens. (Infos dazu gibt es z.B. hier) Nun rufen die Vereinten Nationen jedes Jahr zu einem besonderen aus, dieses aber ist es für uns ohnehin ein wahnsinnig spannendes und unheimlich wichtiges Thema. Denn schließlich gärtnern wir im Boden, wir halten ihn in unseren Händen, decken ihn fein zu oder treten ihn mit Füßen.

Dieser Anlass jedenfalls bietet für uns in den Gärten natürlich eine Menge Potenzial, vor Ort mit Info-Veranstaltungen und Workshops den Boden in den Fokus zu rücken, Wissen zu vermitteln und Neues zu lernen. Bei den Seitentrieben werden wir daher mehrere Workshops dazu integrieren – die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – spätestens im Oktober dann wird Boden groß rauskommen in Dresden, denn das Umundu-Festival hat sich für genau dieses Fokusthema entschieden.

Dieses knackige, ansprechend visualisierte und angenehm einfache Video zeigt nochmal die Wichtigkeit und Relevanz von Boden für uns alle:

Ihr wollt euch inhaltlich tiefer graben?

Wer auf soviel Lesen keine Lust hat und statt Internet lieber unmittelbar echte Menschen und Projekte will, dem sei ganz besonders die im April in Berlin stattfindende Global Soil Week empfohlen. So weit ist es ja nicht :)

Lesetipp zu Stadtplanung und Urbanen Gärten

Noch ist es ja kalt draußen, der ein oder andere hat also vielleicht Zeit und Muße für anregende Lektüre:

Ella von der Haide, die vor einer ganzen Weile schon diese sehr guten Dokumentarfilme produziert hat, veröffentlichte Ende letzten Jahres eine Recherchestudie mit dem Titel: “Die Neuen Gartenstädte – Stadtplanung und Urbane Gärten” (pdf).

Die anstiftung schreibt dazu:

“Sie bietet einen Überblick über kommunales planerisches Handeln zur Unterstützung urbaner Gemeinschaftsgärten. Ziel der Recherche ist es, den Kommunen ein Hilfsmittel an die Hand zu geben, um Ideen für Strategien und Kooperationsmöglichkeiten mit den Initiativen zu entwickeln. Die recherchierten Beispiele reichen von Maßnahmenpaketen zur Förderung von urbanen Gärten wie z.B. „Green Thumb“ in New York, über Rahmenplanungen für kommunale Ernährungsstrategien in Brighton oder die „BioMetropole Nürnberg“ bis hin zu visionären Planungen von Neubaugebieten wie Agropolis in München. Die Studie entstand im Auftrag der Münchner Stiftungsinitiative für urbanes Gärtnern.

Das Ganze liest sich wirklich sehr gut, sowohl in einem Rutsch als auch quer durch, es finden sich bekannte wie auch zahlreiche neue inspirierende Projekte. Dabei gelingt es Ella anschaulich, aufzuzeigen, wie Stadtplanung und Gartenprojekte sehr wohl einen gemeinsamen, zukunftsweisenden Weg einschlagen können.
Lest selbst, viel Spaß!

Seitentriebe: weil’s so schön war – auch wieder in 2015

Dies ist ein open call for participation,

Seitentriebe-2015-Teaser-weiss-01denn auch in diesem Jahr wollen wir die Seitentriebe in Dresden wieder sprießen lassen und zahlreiche praxisorientierte Veranstaltungen in die Gärten der Stadt bringen.
Für die Organisation und Koordination dessen können wir auf viele positive Erfahrungen der erfolgreichen Veranstaltungsreihe des letzten Jahres zurückblicken. Was wir dabei gemerkt haben: es macht einen Heidenspaß, ist nicht immer einfach und bewirkt ganz schön viel.
Daher möchten wir dich einladen, mitzumachen, denn: wir brauchen dich – wollen wir wieder eine so große und aufregende Veranstaltungsreihe auf die Beine stellen, sollte unser Team wachsen und die Aufgaben sich auf mehrere Schultern verteilen.

Also, wenn du im Organisationsteam der Seitentriebe 2015 dabei sein willst, dann…

  • komm am 26. Februar um 18.00 Uhr zu unserem ersten Planungstreffen ins Flax in der Neustadt!
  • schreib uns email hidden; JavaScript is required

Wenn du Interessierte kennst, sprich sie bitte an oder leite diesen Aufruf einfach weiter!

Bis dahin, wir freuen uns,
Philip, Flo und Sebastian

PS.: oder ihr schickt uns stattdessen eine Spende, denn das hilft natürlich auch ;)

“Freie Flächen für freie Bürger?” oder: Was ist hier eigentlich die Zwischennutzung?

psst-quer-03Zurzeit finden montags ja an allen Ecken dieser Stadt spannende politische Veranstaltungen statt. Unter anderem wurde so letzten Montag beim Dresdner Umweltgespräch über die Zwischennutzung von Brachflächen diskutiert. Während das GartenNetzwerk seine Flächennutzungskonzepte an Infoständen präsentierte, kam von anderer Stelle auf dem Podium die Frage auf, warum Gärten eigentlich überhaupt Zwischennutzungen sein sollten …

Hier klicken für den ausführlichen Artikel

Seitentriebe – wie es war und was noch kommt

Sodele. Die Seitentriebe – die große, überaus ambitionierte und wohl nicht minder erfolgreiche Veranstaltungsreihe des Gartennetzwerks – haben uns die ganze Saison über auf Trab gehalten und tun das immer noch. Vor ein paar Wochen mit der Abschlussfeier in Hellerau zwar offiziell zu Ende gegangen, arbeiten wir im Moment noch mit Hochdruck sowohl an der inhaltlichen und finanziellen Auswertung als auch an der Vorbereitung einer Fortsetzung im nächsten Jahr.

Auf www.seitentriebe.de werden wir sämtliche Entwicklungen und Rückblicke dazu ausführlich darstellen, bis dahin seid ihr natürlich nachwievor unbedingt eingeladen, uns inhaltliche Rückmeldungen zu geben, oder eine Spende, wenn ihr mögt. Denn wir können uns intern zwar alles mögliche überlegen: die Leerstellen in unserer Perspektive und in unserer Finanzierung – die könnt nur ihr füllen! :)

Als kleines Preview folgen hier noch einige Bilder aus dem Laufe des Jahres, alles weitere dann auf der Seitentriebe-Website.
Es sei also allen Beteiligten herzlich gedankt, Britta Pichler für die wunderbaren Fotos sowie den zahlreichen Referenten, gastgebenden Gärten, Programmpartnern und vielen interessierten, neugierigen Besuchern, die die Reihe erst mit Leben füllten.

Hier lernen wir Zukunft – UFER im Radio

Regine Schneider vom Radiosender mdr Figaro ist, zusammen mit ihrer Kollegin Heike Schwarzer, seit einigen Wochen unterwegs auf der Suche nach “ungewöhnlichen Lernorten”. Unter der Frage “Wo lernen wir Zukunft?” suchen sie Orte, an denen, abseits von offiziellen Bildungsstätten und ihren oftmals linearen Lernformen, lebensnahes Lernen auf kreative Weise oft ganz von selbst geschieht.

In der Sendung Lebensart strahlen sie dieser Tage verschiedene Beiträge aus, in denen solche Orte vorgestellt werden: Nachdem am Montag die Autodidaktische Initiative in Leipzig hörbar wurde, waren es am Dienstag die UFER-Projekte Dresden.

Frau Schneider moderiert den Beitrag so an:

“Vielleicht kennen Sie das – eine Begegnung ist so inspirierend und weckt den Wunsch, sie wieder zu treffen – gemeinsam nachzudenken, wo man allein nicht weiterkommt;

die Idee sucht einen Raum – oder ein Ort ist so anregend, dass er das Lernen befördert …

Wir haben uns auf die Suche gemacht, solche Orte aufzuspüren und sind in den UFER-Gärten in Dresden gelandet. Trotz des Namens liegen sie zwar nicht an der Elbe, aber in Fluß ist dort auch etwas: Der Name ist eine Abkürzung für Urbane Freiräume erschließen Ressourcen – Der Gemeinschaftsgarten Johannstadt ist ein solcher Freiraum …”

Hört selbst:

 

Auch wenn es natürlich nicht 15 UFER-Gärten gibt (sondern nur 3), aber etwa 15 Gemeinschafts-Gärten im Dresdener Netzwerk – sie alle bieten Raum für:

Gemeinschaftsbildung, wilde Oasen & Schönheit;
gärtnerische und Bildung für Nachhaltigkeit;
Ideenumschlagplätze & Filmabende;
praktisches & autodidaktisches Lernen;
sowie nicht zuletzt: Stadtgestaltung von unten.

All diese Aspekte bringt der Beitrag in 4 Minuten wirklich gut zusammen. Ein großes Dankeschön für dieses Kunststück!

Wenn ihr wisst, wo noch Zukunft gelernt werden kann oder diese Orte hörbar machen möchtet, meldet euch bei Frau Schneider – sie freut sich über eure Beiträge.

Die Stadt ist unser Garten! – Garteninitiativen verorten sich mit Manifest

Unter dem Motto “Die Stadt ist unser Garten” haben wir als UFER-Projekte Dresden e.V. zusammen mit über 60 anderen Garteninitiativen aus dem gesamten Bundesgebiet ein gemeinsames Manifest veröffentlicht. Es soll zur gesellschaftlichen und politischen Verortung der Urban-Gardening-Bewegung beitragen. Gleichzeitig wollen wir mit dem Manifest zur öffentlichen Diskussion über die Gestaltung der Zukunft der Stadt und über die Bedeutung von Gemeinschaftsgärten und Stadtnatur als Gemeingüter beitragen. Es wendet sich an die Bürger vor Ort, an die Stadtplaner und Verantwortlichen auf kommunaler Ebene und richtet sich gegen die Privatisierung öffentliches Raums und öffentlicher Güter. Das Manifest entstand auf Inititiative einiger Akteure (u.a. aus Berliner Gemeinschaftsgärten, von Allmende-Kontor, Prinzessinnengarten und Kiezgarten, von Neuland Köln, sowie von “Eine andere Welt ist pflanzbar” und der anstiftung&ertomis) und wurde seit 2012 unter anderem im Rahmen verschiedener Netzwerktreffen kontinuierlich und gemeinsam gestaltet.
Beim jüngsten Sommercamp der Gemeinschaftsgärten in Nürnberg im August konnte es dann endlich in seiner finalen Version vorgestellt werden. Seitdem schließen sich den Erstunterzeichnern immer weitere Garteninitiativen an.
Wir verstehen urbane Gärten – die Orte, die wir fortlaufend gestalten und begärtnern – als öffentliche Gemeingüter und wichtige Bestandteile einer lebenswerten, lebendigen und zukunftsfähigen Stadt. Wir halten derlei frei zugänglichen öffentlichen Raum ohne Konsumzwang für unabdingbar in einer demokratischen und pluralen Stadtgesellschaft.
Gleichzeitig fordern wir damit von Politik und Stadtplanung, die Bedeutung von
Gemeinschaftsgärten anzuerkennen und somit weiter unsere Position zu stärken.

Was wir tun, das machen wir nicht nur zum Spaß und als Hobby, nein – wir meinen es durchaus Ernst und haben trotzdem Spaß daran.

Schaut selbst, hier der Text. Zum Lesen auf das Bild klicken, weitere Hintergründe und alle Unterzeichner sind hier zu finden.

Umundu-Programm unter der Gartenlupe

Auch in diesem Jahr findet wieder das großartige Umundu-Festival statt, genau genommen steht es sogar unmittelbar vor der Tür. In fast 2 Wochen geht nämlich wieder los. Was das Umundu ist, wissen inzwischen vermutlich ohnehin alle Dresdner – dass sich das Festival-Konzept mal wieder weiterentwickelt hat, steht auch sinnbildlich für die kontinuierliche Verbesserung und Erweiterung dieses sehr lebendigen und erfolgreichen Projektes.
In diesem Jahr gibt es nämlich extra zum Auftakt ein eigenes Symposium zum Wochenende, welches große inhaltliche Tiefe zum Fokusthema “Das gute Leben” garantieren soll, gefolgt von der bekannten Festivalwoche (die sich nachwievor vor allem aus den Beiträgen lokaler Akteure speist) sowie dem finalen Abschlussmarkt in der Johannstadthalle.

Damit sich keiner verläuft, soll hier – auch das schon fast traditionell – nochmal ganz explizit auf die besonders garten-haltigen Programmpunkte hingewiesen werden, von denen es auch in diesem Jahr eine bahnbrechende Zahl zu geben scheint (wie konnte das nur passieren?). hier klicken, um die Antwort und zahllose Gartenveranstaltungen zu entdecken

Urban Gardening Summer Camp in Nürnberg

Auch bei der dritten Ausgabe waren wir dabei, diesmal wirklich standesgemäß vetreten mit Teilnehmern aus unseren drei UFER-Gärten.

Ich persönlich fand es großartig, dass inzwischen 5 Leute (für 3 Projekte) aus Dresden die Reise nach Nürnberg zum Summer Camp, mitten hinein ins Herz der Bewegung angetreten haben. Denn für mich ist ein solches Netzwerktreffen immer wieder – neben dem kollegialen und bereichernden Austausch – auch ganz nah dran am Puls dessen, was in Deutschland gerade passiert in Sachen Stadtgärten. Und hey: da gibts eine ganze Menge inspirierender Erfolgsgeschichten und anschaulicher best practice Beispiele. Da bin ich froh, dass wir nun zu fünft all das nach Hause tragen können. Sprecht uns einfach an, Julia, Gerrie, Steve, Philip und ich erzählen sicher sehr gern von unserem Wochenende in Nürnberg.

Apropos erzählen: Julia aus dem Kleinen Garten hat nämlich schon einen wunderbaren Artikel geschrieben, in dem sie vom Summer Camp und unseren Erfahrungen dort berichtet. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, lest doch einfach den kompletten Artikel hier.

Seitentriebe – Filmabend im hechtgruen

Am Samstagabend fand im hechtgruen die zweite Ausgabe von Psst! – Kino Stadt Garten statt. Mehr als 50 Besucher fanden sich zu unserem Saatgut- und Tomatenthemenabend ein, den wir mit einer kurzen Doku, einem epochal-absurden Zeitdokument in Spielfilmlänge (seehr trashig!) und entsprechenden Getränken auf Tomatenbasis illustrieren konnten.
Die Seitentriebe freuen sich einstweilen über den neuen Besucherrekord und auf die nächsten Veranstaltungen. Vielen Dank an alle Beteiligten!

Hier ein paar Eindrücke:

anstiften…

…möchten wir euch außerdem gern zur Teilnahme an den großartigen Angeboten, die die anstiftung & ertomis immer wieder für die und mit den Urbanen Gärten schafft.

Für Kurzentschlossene und Reiselustige wäre da zum einen das locker-flockige Urban Gardening Sommercamp, dessen nunmehr dritte Ausgabe diesmal in Nürnberg im dortigen Stadtgarten stattfindet. Das Summercamp ist als Barcamp (sprich: mit einem Programm zum Selbermachen) organisiert und bietet eine einfache Gelegenheit, andere Stadtgärtner, Aktive und Engagierte kennen zu lernen, Probleme und Lösungen auszutauschen und Projektideen zu entwickeln. Bisher war es immer ein wirklich schönes und anregendes Wochenende, das Hinfahren lohnt sich.
Weitere Infos und Anmeldung sind hier zu finden, für die Bildung von potenziellen Fahrgemeinschaften aus Dresden bietet sich die Kommentarfunktion unten an. Bis dann in Nürnberg!

Für die Langfristig-orientierten und besonders Lernwilligen zum anderen gibt es seit einigen Jahren das bewährte Format des sogenannten “Ersti-Workshops”, bei dem Interessierte durch den Besuch verschiedener Gärten der Frage Wie baue ich einen Gemeinschaftsgarten / Interkulturellen Garten auf? nachgehen. Wer also selbst in der eigenen Nachbarschaft einen Garten starten möchte, bereits plant oder mitten in der Gründung drinsteckt, kann hier auskunftswillige und erfahrene Ansprechpartner finden, sich austauschen und inspirieren lassen.
Umso schöner, dass das Ganze dieses mal in Dresden stattfinden kann und wir bei UFER den Workshop gemeinsam mit der anstiftung beherbergen. Am 20. und 21. September besuchen wir andere Gärten der Stadt, hören von Geheimrezepten und sicher auch von Fehlern, die nicht nochmal gemacht werden müssen.
Die Teilnahme ist kostenlos, hier gibt es weitere Infos, um direkte Anmeldung bei Gudrun Walesch wird unbedingt gebeten.
Erzählt gern auch euren Freunden und Bekannten von außerhalb davon, der Workshop richtet sich mitnichten nur an Dresdner, sondern explizit an alle. Bis dahin!

Leinwandfreuden vom Samstag

Am Samstag gab es eine echte Premiere, im Rahmen der Seitentriebe wagten wir erstmals, zum Kino in den Garten einzuladen. Es war auch gar nicht schwer, nachdem die Gewitterbrüche sich ausgeschüttet hatten, konnten wir fix die Kabel ausrollen, unsere nunmehr mobile Bar sowie Technik aufbauen, ein Bettlaken an den Bauwagen tackern und den Beamer ausrichten. Als Vorspan gab es dann zunächst Blätter in der Abendsonne zu sehen, es folgten verschiedene kleine Dokumentarfilm von Detroit über Berlin bis nach Leipzig und zum Abschluss dieses gar nicht so alte Kleinod lokaler Filmkunst (juhei^^). Wir jedenfalls saßen danach noch lange in die milde Nacht hinein, angeregt und entspannt. Es hat Spaß gemacht in unserer kleinen gemütlichen Runde, vielen Dank an die Umundu-Initiative für den Technik-Support und auf bald zum Kino Stadt Garten.

Die nächste Ausgabe folgt im hechtgruen (mehr hier) sowie bestimmt auch bei uns, wenn der Mais fürs Popcorn dann erntereif ist.

Tipp: Wissen wuchern lassen

Bildungsangebote zu schaffen ist eines der Kernanliegen von UFER. Man kann schon sagen, denke ich, dass wir da durchaus auf einem guten Weg sind, mit zunehmender Angebots- und Formatevielfalt, im Johannstädter Garten wie auch in den anderen.
Als wunderbare, praxisnahe und ästhetisch sehr ansprechende Ergänzung und Inspiration kommt da ganz passend diese Buch aus Berlin: Wissen wuchern lassen – Ein Handbuch zum Lernen in urbanen Gärten.

Ein echtes Schmuckstück, sehr echt, mit viel Liebe und Handarbeit verfasst von Severin Halder (u.a.) im Kreise der wachsenden (Berliner) Gartenbewegung und zahlreicher Kooperationspartern. Angelegt ist das Buch als konkrete, praktische Bereicherung für aktive Gärtner und Gärten, unter anderem zu den Themen Anbau, Projektinitiation, Boden, Wasser, Blüten, Früchte und Partizipation finden sich hilfreiche Bausteine für Workshops, zahllose Anregungen und viele Geschichten, wie sie die Gärten so schreiben.

Sehr zu empfehlen, hübsch gemacht und knackig geschrieben. Auf dass das Wissen weiter wuchert!

Ganz in diesem Sinne wurde das Buch im übrigen unter einer creative commons -Lizenz (copyleft) veröffentlicht, das physische Exemplar gibt es (versandkostenfrei) zu bestellen oder eben als kostenfreien Download im pdf-Format.

mitmachen noch bis zum WE: “Dresdner Debatte”

Auch für UFER sind Stadtentwicklung und Mit-Gestaltung ja schon von Beginn an Themenfelder gewesen, in denen unsere Motivation, Gärten in der Stadt zu etablieren, stark verwurzelt ist. Stellen doch Gemeinschaftsgärten wunderbare Begegnungs- und Experimentierräume dar, in deren Mikrokosmos das aktive Gestalten von Raum, mit anderen zusammen, erlebbar, die eigenen Ideen wirksam werden können. Und natürlich, über kurz oder lang ist man in einem solchen Garten doch mit ganz akuten, konkreten Problemstellungen von Politik und Stadtentwicklung konfrontiert. Seien es ein geplantes Bauprojekt auf der Fläche, Unverständnis oder Orientierungslosigkeit auf offiziellen Seiten für die Belange von „Hobby-Gärtnern“ oder starker Zulauf für offene Projekte an Orten, die schon lang nicht mehr offen waren. Ganz zu schweigen, von global relevanten Themen wie demokratischen, ökologischen oder ökonomischen Krisen, die oft Hintergrund, Motivation oder Anlass für Aktivitäten sind.

Mitnichten haben wir bisher bei UFER nur schlechte Erfahrungen gemacht, ganz im Gegenteil. Wir erleben Stadt nachwievor als gestaltbar und versuchen dabei, unsere guten Erfahrungen die kommenden speisen zu lassen und konstruktiv zu sein. In diesem Sinne soll daher hier auch auf die gegenwärtig laufende Dresdner Debatte verwiesen sein.

Hier ruft die Stadt Dresden noch bis zum 5. Juli (diesen Samstag!) alle Bürger/innen dazu auf, Ideen einzubringen für die Gestaltung einer „lebenswerten, grünen und kulturell wie wirtschaftlich blühenden Metropole“. Hintergrund ist der laufende Prozess der Erarbeitung eines neuen Stadtentwicklungskonzeptes mit dem schönen Titel „Zukunft Dresden 2025+“.

Hier gibt es also die Möglichkeit, einige Jahre im vorhinein Vorstellungen und Ideen an die Stadt zu kommunizieren, vielleicht ja also bevor dann doch wieder brisante Kinder in den Brunnen fallen und Bürger lautstark ächzen müssen angesichts von Entwicklungen, die sie nicht wollen und an denen sie nicht beteiligt waren.

Zugleich ist die Begrenztheit einer solchen Online-Beteiligung natürlich recht offensichtlich, mitnichten kann eine so beschaffene Partizipationsform das Ende der Fahnenstange sein. Um so begrüßenswerter ist es, dass Dresden im Wandel die Initiative ergriffen hat und einlädt, nicht allein vorm Computer über 2025+ sinnieren zu müssen:

Aus der Einladung zum STADTCAMP special:

Wir sind überzeugt, dass es in Dresden viele Menschen gibt, die Ideen zur Stadtentwicklung haben und bereit sind, sich zu beteiligen. Wir glauben aber auch, dass es hierfür – neben der bestehenden Online-Plattform – Möglichkeiten zum realen Austausch bedarf, um sich gegenseitig zu inspirieren, eigene (auch unfertige!!!) Ideen gemeinsam mit anderen weiterzuentwickeln und nicht zuletzt Spaß dabei zu haben. Ziel des STADTCAMPS special 2014 ist es, die hier entwickelten Ideen unmittelbar in die Dresdner Debatte einfließen zu lassen.

Stattfinden soll das Ganze am Samstag, 05.07.2014, von 9 bis max. 14 Uhr im cloudsters, Bautzner Str.22, Hinterhaus, 3.OG, 01099 Dresden.
Schaut doch dort vorbei und bringt euch ein, ansonsten nutzt noch zahlreich die Möglichkeit zu Vorschlägen und Kommentaren auf www.dresdner-debatte.de.
Und wenn in den Themenbereichen “Ressourcenschonende Stadt” und “Lebenswerte Stadt..” die vielfältigen Perspektiven von Urbanen Gärten auftauchen, umso besser. Wir pflanzen ja schon Zukunft :)

PS.: inhaltliche Inspiration könnte beispielsweise aus der Schweiz kommen

Seitentriebe – Veranstaltungs­reihe in den Gärten dieser Stadt

Die Spatzen pfiffen es mitunter ja schon von den Dächern (klang zumindest so), eine so große Neuigkeit ist es daher vielleicht nicht:

Das GartenNetzwerk Dresden freut sich, in diesem Jahr mit den Seitentrieben das erste Mal, eine mehrere Gärten und die ganze Saison umfassende Veranstaltungsreihe durchführen zu können.

www.seitentriebe.de

Was ist das? Klick hier!